Die willigen Helfer der Hamas

Abu Mazen, der von der Fatah gestellte „gemäßigte“ „Palästinenserpräsident“, den der deutsche Minister Dirk Niebel jüngst durch einen Besuch in Gaza „stärken“ wollte, setzt derzeit sich sehr ein für vier Hamas-Angehörige, die Israel aus seiner Hauptstadt Jerusalem ausweisen will.

„We cannot stand idly by while people are expelled from their homeland, which we consider a crime.“

Derweil der „Palästinenserpräsident“ sich so rührend um „Parlamentarier“ der islamischen Terroristenbande Hamas kümmert, hat er, scheint’s, gar keine Zeit mehr für etwas weniger prominente „Palästinenser“. Die Energiekrise in Gaza spitzt nach Auskunft der zuständigen (Hamas-)“Behörde“ sich in diesen Tagen zu:

„A 60 percent shortage in power supplies is threatening the Gaza Strip with blackouts, owing to severe fuel delivery shortfalls to the sole power station, officials said Friday. [..]

On Monday, the authority said the power station was receiving 33 percent of the required industrial diesel needed for operations and accused the Ramallah government of curtailing the supply, after an EU contribution to fuel shipments to Gaza was transferred to the Palestinian Authority citing budget constraints. [..]

Most of Gaza’s population experiences eight to 12 hours without electricity a day as a result, OCHA wrote.“

Es wäre allerdings wohl falsch, den „Palästinenserpräsidenten“ wegen seines offenkundigen Desinteresses an einer zuverlässigen Energieversorgung der „palästinensischen“ Bevölkerung Gazas zu kritisieren. Das hat Dirk Niebel ja schließlich auch nicht gemacht; vielmehr stellte der deutsche Entwicklungshilfeminister sich ausdrücklich hinter Abu Mazens PA.

„Der Besuch hätte die legitime Palästinenserregierung unter Ministerpräsident Salam Fajjad gestärkt und die Hamas geschwächt.“

Wenn nun die so unterstützte „legitime Palästinenserregierung“ sich ihrerseits für Hamas„Politiker“ einsetzt, so schwächt das die Hamas vermutlich ebenso, wie das eine Visite Dirk Niebels in Gaza vermocht hätte oder eine Konferenz im deutschen Bad Boll unter Beteiligung der Hamas als „Partner für Frieden“.

Deren Veranstalter, die übrigens auch zu den Unterstützern der Free GazaJihadisten gehören, hatten sich und ihr Publikum gefragt, „warum [..] die Hamas vom Westen isoliert, die früher als Terrorgruppe bezeichnete Fatah dagegen umworben“ werde, und wollten damit erstgenannte aufwerten. Richtig indes war und ist es, danach zu fragen, weshalb die Fatah als „gemäßigt“ gilt.

Die von Dirk Niebel, der da sich freilich eins weiß mit seinem Außenminister und Parteichef Guido Westerwelle sowie der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, unterstützte PA macht doch mit ihrem Einsatz für Hamas-Vertreter deutlich, wie wenig sie an zivilem Handeln interessiert ist. Ihr gleichzeitiges Versagen bei der Stromversorgung Gazas zeigt dies nur noch mehr.

Und um wen es sich bei der Hamas handelt, die der Schützling der deutschen Außen- und Entwicklungshilfepolitik unterstütztgerade so wirkungsvoll „schwächt“, belegen deren Al Kassam-Brigaden gerade aus Anlaß des vierten Jahrestags der gewaltsamen Entführung Gilad Shalits nach Gaza. Die „Partner für Frieden“ haben zwar ein paar Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, eindeutig sind ihre Worte dennoch:

„After 4 years of captivity, Palestinian resistance factions prove for Zionist enemy that they are able to keep Gilad in captivity for unbelievable period, 4 years of captivity. This successful military effort explains that Palestinian factions are qualified enough to keep more Zionist soldiers in captivity for a long time and even in a very small place- 360 km area.

In 25th of June 2006, three Palestinian resistance factions headed by Al Qassam Brigades , the Military wing of Hamas movement, carried out a qualitative operation crowned of capturing a Zionist soldier who was inside his tank along side Gaza borders with 48 territories.“

Wer angesichts solcher Sätze ein als „Blockade“ bezeichnetes israelische Kontrollregime an den Grenzen Gazas als illegal diffamiert, wer dessen vollständige Aufhebung fordert oder es – gewaltsam – zu brechen versucht; wer auf diese oder andere Weise die Hamas und deren Mitglieder unterstützt, der leistet damit als Feind Israels seinen Beitrag zu einer Friedensverhinderung.

Die Hamas kann stolz sein auf ihre so zahlreichen Helfer, mögen sie nun „Palästinenserpräsident“ sein, der deutschen Regierung angehören oder – als „Friedensaktivisten“ – der tatsächlich gar nicht sonderlich oppositionellen Opposition.