Irrlehre

Noch hat die UNRWA, das umstrittene »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, keine abschließenden Zahlen darüber veröffentlicht, welche Regierungen es im vergangenen Jahr am großzügigsten unterstützt haben. Es bedarf allerdings keiner ausgeprägten prophetischen Fähigkeiten, vorherzusagen, daß Deutschland auch 2021 diese Spenderliste anführen wird.

Für das Auswärtige Amt in Berlin und die Parteien der dortigen Großen Koalition gilt die UNRWA trotz ihrer Rolle, die sie bei der Perpetuierung und Verschärfung des »palästinensisch«-israelischen Konflikts spielt, als ein »Stabilitätsanker« und als »unverzichtbar«. Außenminister Heiko Maas ließ es sich daher auch Anfang Januar nicht nehmen, dem »Hilfswerk« erneut Millionenhilfen zuzusagen.

Daß gleichzeitig international eine Studie für einiges Aufsehen sorgte, die antisemitische Hetze und Werbung für Terrorismus in mit dem Logo der Vereinten Nationen versehenen Lehrmaterial für junge »Palästinenser« in den umstrittenen Gebieten und Gaza dokumentierte, ließ den Minister kalt, der derweil munter dekretiert, »Bildung ist das beste Mittel gegen Vorurteile und historisches Halbwissen«.

Während Deutschland auch 2021 eine »Bildung« mitfinanziert, die Kinder im Mathematikunterricht »Märtyrer« zählen läßt, und glaubt, so einen Beitrag »gegen Vorurteile und historisches Halbwissen« zu leisten, stellten die Vereinigten Arabischen Emirate 2020 ihre Unterstützung der UNRWA ein. Anders als Berlin demonstriert die Golfmonarchie damit, daß sie ihr Bekenntnis zum Frieden ernst meint.