Schlagwort: Auswärtiges Amt

Holzweg

Während das islamistische Regime von Teheran sich weiter für seinen »besonnenen« Drohnen- und Raketenangriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag feiert, einen »großen Sieg« für sich reklamiert sowie bereits von neuerlichen und massiveren Angriffen redet, ist die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock überraschend zu einem Besuch in Jerusalem aufgebrochen, um die dortige Regierung von einer militärischen Reaktion abzuhalten.

Zuvor hatte die Chefin des Auswärtigen Amts Jerusalem schon von Paris aus aufgefordert, auf militärische Operationen gegen die Islamische Republik Iran zu verzichten und sich mit einem »Defensivsieg« zu begnügen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz verlangte von Jerusalem eine »Deeskalation«. Die israelischen Streitkräfte hätten am Sonntag eine »große Leistung« vollbracht. »Das ist ein Erfolg, der vielleicht auch nicht verschenkt werden sollte.«

In der Tat kann die Abwehr von nach israelischen Angaben nahezu allen Drohnen und Raketen, die Teheran abgefeuert hatte, als Erfolg gelten, zumal an ihm neben westlichen die Streitkräfte mehrerer arabischer Staaten beteiligt waren: Ägypten, Jordanien und Saudi-Barbarien. Es ist bestimmt keine Selbstverständlichkeit, daß es zur Bildung dieser »Koalition« kam. Allerdings rühmen sich die Mullahs auch einer gewissen »Zurückhaltung« bei ihrem Angriff.

Und gerade vor diesem Hintergrund könnte es wichtig sein, daß Jerusalem nun deutlich macht, daß man es nicht unterschätzen sollte. Teheran prahlte Ende 2022 mit Raketen, die in 4 Minuten Tel Aviv erreichen könnten. Ein massiver Großangriff damit würde wohl nicht nur die israelische Luftverteidigung vor weit größere Herausforderungen stellen als die Attacke vom Wochenende. Doch bereits da war Israel womöglich abhängig von fremder Hilfe.

Von der jedoch, so bemerkenswert sie auch war, sollte es sich niemals abhängig machen. Und deshalb ist es eine Notwendigkeit, daß Jerusalem jetzt der Islamischen Republik und deren Verbündeten deutlich macht, wozu es militärisch in der Lage ist. Wagte Teheran es bisher nicht, Israel direkt anzugreifen, hat es diese rote Linie jetzt überschritten. Jerusalem muß daher die israelische Abschreckungsfähigkeit demonstrieren und sie so wiederherstellen.

Israel kann es sich nicht leisten, auf Einsicht bei den Mullahs zu hoffen, wie das vielleicht einer Annalena Baerbock vorschwebt, der Repräsentantin des noch immer bedeutendsten europäischen Handelspartners Teherans. Darüber, wohin die zahlreichen »Defensivsiege« besonders Europas bei der Verhinderung einer iranischen Atombombe geführt haben, geben zahlreiche Beschwerden der Internationalen Atomenergiebehörde beredt Auskunft.

Gesellschaftskunde

In ihrem jüngsten Interview mit Zeitungen der Funke Mediengruppe hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock einen Sieg der israelischen Streitkräfte über die Hamas, den sie mit ihrer Diplomatie derweil zu behindern sucht, vorweggenommen und von einem von »Palästinenserinnen und Palästinenser[n]« kontrollierten Gaza »frei von der Hamas, frei von Terror, selbstbestimmt und mit einer frei gewählten Regierung aller Palästinenser« geschwärmt.

Nun läßt sich zwar von außen sicherlich sagen, daß die Herrschaft der Hamas in und über Gaza den dort lebenden »Palästinensern« nicht viel gebracht hat. Allerdings entspricht diese Deutung ganz offenbar ganz und gar nicht der Einschätzung der »Palästinenser« selbst. Denn die halten trotz aller Entbehrungen, die die Islamisten noch mit ihrer »Al-Aksa-Flut« über sie hereinbrechen ließen, mehrheitlich zu ihnen, halten die Pogrome des 7. Oktober für »richtig«.

Hielten insbesondere in Gaza im vergangenen Dezember 57 Prozent der repräsentativ befragten »Palästinenser« die Entscheidung der Hamas für ihren Überfall auf Israel für »richtig« und 5 Prozent sie für »falsch«, stimmten ihr im März 71 Prozent zu, während lediglich 6 Prozent sie für ausdrücklich »falsch« hielten. Diese Zahlen, deren Erhebung aus Deutschland gefördert wurde, korrespondieren mit den Bildern, die am 7. Oktober aus Gaza in die Welt gingen.

Und sie sind ein erschreckender Indikator dafür, daß es falsch wäre, einen Gegensatz zwischen dem islamistischen Regime der Hamas und einer durch sie »unterdrückten« Bevölkerung anzunehmen: Die Generationen von »Palästinensern«, die aus eigener Kraft gegen die Islamisten aufzustehen und sie zum Teufel zu jagen wagten, müssen erst noch geboren werden. Das heißt auch, daß »palästinensische« Selbstbestimmung auf absehbare Zeit inakzeptabel ist.

Die »Palästinenser« halten in großer Mehrheit der Hamas selbst noch in den Trümmern von Gaza die Treue, die Zahl derer, von denen zuerst ein Aufbegehren gegen sie zu erhoffen wäre, stagniert auf einem vernachlässigbaren Niveau. Jeder Gedanke an ein diesen »Palästinensern«, die es nicht aus eigener Kraft vermögen, sich von der Hamas zu befreien, überlassenes Nachkriegs-Gaza sollte sich deshalb auch und gerade für eine deutsche Außenministerin verbieten.

Beschützerinneninstinkt

Die Zeiten, in denen Deutsche über das Schicksal von Juden bestimmen konnten, sind glücklicherweise vorbei. Und trotzdem sind noch immer selbst Deutsche, die sich tatsächlich als »Freunde Israels« bezeichnen, überzeugt sie seien so etwas wie Erziehungsberechtigte des jüdischen Staates. Die eben von einer weiteren Nahost-Reise zurückgekehrte deutsche Außenministerin führt das in einem Interview gerade anschaulich vor.

»Gerade als Freunde Israels«, erklärt die Chefin des Auswärtigen Amts in Berlin da voll von Sendungsbewußtsein, »müssen wir alles dafür tun, dass sich die einzige Demokratie im Nahen Osten über das Vorgehen seiner Regierung im Krieg in Gaza nicht selbst verliert«. Zwar billigt sie Israel theoretisch zu, sich gegen Angriffe zu verteidigen, die es, wie sie durchaus auch einräumt, noch immer und immer wieder gibt.

Doch damit, wie die israelischen Streitkräfte in ihrem Kampf zur Zerschlagung und Vernichtung der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeter vorgeht, ist Annalena Baerbock ganz offensichtlich nicht einverstanden. »Welcher Sicherheitsgewinn«, will sie wissen, »geht für die Menschen in Israel aus, wenn Tausende Kinder in Gaza kurz vor dem Verhungern sind [sic!]«? Und sie wagt es, diese Frage zu stellen, obwohl sie weiß:

»Die Hamas setzt ganz bewusst darauf, dass die Not in diesem Krieg für die Zivilbevölkerung so groß wird, dass ihr Terror vergessen wird.«

Doch statt die Islamisten für die Folgen ihrer »Al-Aksa-Flut« verantwortlich zu machen, postuliert Annalena Baerbock, »eine Großoffensive auf Rafah darf es nicht geben«. Denn »auch sie würde«, meint sie, »die Sicherheit Israels gefährden«. Und während sie hartnäckig für sich behält, wie die Hamas anders als militärisch geschlagen werden könnte, weiß sie schon ganz genau, wie es danach weitergehen soll, nein: muß.

»Wer soll den Gazastreifen kontrollieren?« wird sie gefragt und erwidert: »Die Palästinenserinnen und Palästinenser – frei von der Hamas, frei von Terror, selbstbestimmt und mit einer frei gewählten Regierung aller Palästinenser, also auch im Westjordanland«. Sieben von zehn »Palästinensern« begrüßen die bestialischen Verbrechen der Islamisten und ihrer Helfershelfer am 7. Oktober als »richtig«, 2006 haben sie mehrheitlich die Hamas gewählt.

Das Pogrom im Süden Israels, das die »palästinensischen« Barbaren mindestens bis nach Tel Aviv tragen wollten, ist ein Ergebnis selbstbestimmter »palästinensischer« Existenz unter Beihilfe der Vereinten Nationen und ihrer maßgeblich von Deutschland und der EU finanzierten UNRWA seit 2005. Freunde Israels würden nicht vor der Regierung in Jerusalem warnen, sondern vor der übergriffigen Außenministerin Deutschlands.

Deutsche Tugend

Während die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock einmal mehr den Nahen Osten bereist, um dort mit abgedroschenen Phrasen für Rafah als safe haven für die Hamas zu werben, haben ihr Auswärtiges Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angekündigt, der UNRWA »45 Millionen Euro für die regionale Arbeit [..] in Jordanien, Libanon, Syrien und im Westjordanland zur Verfügung« zu stellen.

Deutschland setzt damit seine großzügige Finanzierung des berüchtigten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« fort, aus der es – anders als das legastheniegeplagte Medienschaffende vor einigen Wochen behaupteten – freilich nie ausgestiegen war. Mit dem Geld sollen »grundlegender Gesundheits- und Bildungsleistungen« und »Nahrungsmittelhilfen« in den umstrittenen Gebieten finanziert werden.

In was für ein Unternehmen Deutschland da insbesondere bei den »Bildungsleistungen« weiterhin – und eben nicht: wieder – investiert, mag ein »Vorfall« illustrieren, der zwar bereits einige Zeit zurückliegt, aber noch immer aktuell ist: 2009, die islamistische Hamas hatte drei Jahre zuvor »Wahlen« für sich entschieden und im Jahr darauf die PLO blutig aus Gaza vertrieben, kam das Gerücht auf, die UNRWA könnte an ihren Schulen den Holocaust erwähnen.

Das »Bildungsministerium« der islamistischen Terrororganisation gab sich »erstaunt« und erklärte, »wir lehnen ab, dass unseren Schulkindern solche Gedanken und eine solche befremdliche Kultur gelehrt werden, die palästinensischem Gedankengut widersprechen«. Das »Hilfswerk« antwortete prompt: »Ein UNRWA-Sprecher wies die Vorwürfe [..] zurück. In den derzeitigen Lehrplänen für UN-Schulen gebe es keinerlei Hinweis auf den Holocaust.«

Drei Jahre später wurde aus dem Königreich Jordanien, wo die UNRWA ebenfalls Schulen betreibt, in denen sie Kindern einimpft, sie hätten als »Palästina-Flüchtlinge« ein »Recht auf Rückkehr«, das gleichzeitig allerdings ihr Resettlement verhindere, berichtet, Lehrer hätten mit Ablehnung auf angebliche Pläne, den Holocaust in ihrem Kurrikulum behandeln, reagiert. Sie würden sich weigern, Themen »zu lehren, ›die der palästinensischen Sache schaden‹«.

Als Ende 2022 in der Folge der Unterzeichnung der Abraham Accords in den Vereinigten Arabischen Emiraten die von Deutschen und ihren – auch islamischen – Helfershelfern ins Werk gesetzte industriemäßige Vernichtung des europäischen Judentums zum Thema von Lehrplänen gemacht wurde, war es wieder die Hamas, die gegen die »unarabische« Übernahme »zionistischer Narrative« protestierte. Es liegt nahe, was das für Schulen in Gaza bedeutet.

In der Sonntagsausgabe des Schweizer Boulevardblatts Blick wurde UNRWA-Chef Philippe Lazzarini gefragt, was er zu einer »moderne[n] Karte Palästinas« in Lehrbüchern, die seine Organisation verwendet, sage, die die Existenz Israels »ignoriert«: »Die UNRWA-Lehrer sind angewiesen, darauf hinzuweisen, dass dies ein Teil der Karte des historischen Palästina ist.« Was natürlich jeden Gedanken daran, daß Israels Existenz ein Unrecht sein könnte, zuverlässig unterbindet.

Die Vereinigten Staaten, zuletzt die größte Gebernation des UN-»Hilfswerks«, wollen es in diesem und im nächsten Jahr nicht finanziell unterstützen und machen Zahlungen an andere Organisationen davon abhängig, daß sie gegen Antisemitismus und antiisraelische Ressentiments vorgehen. Berlin macht mit seiner jüngsten Zusage an die UNRWA deutlich, daß es erneut die Führungsrolle bei der internationalen Finanzierung von Juden- und Israelhaß anstrebt.

Zumutung

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist zu einem weiteren Besuch in Israel aufgebrochen, dem inzwischen fünften seit dem Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas und ihrer Helfershelfer auf den jüdischen Staat. Neben allerlei hohlen Phrasen hat die Chefin des Auswärtigen Amts auch diesmal jede Menge als »Besorgnis« getarnte Vorwürfe an Jerusalem im Gepäck, die dessen Krieg gegen den Terror delegitimieren.

Weshalb sich die israelische Regierung diese Besuche aus einem Deutschland noch gefallen läßt, das als wichtigstes europäisches Geberland der »Palästinenser« und die eng mit der Hamas verwobene UNRWA in Gaza mitverantwortlich ist für das bösartigste antisemitische Pogrom seit 1945, ist allerdings ein Rätsel, zumal sich Annalena Baerbock kurz vor ihrer Reise noch mit Riad al-Maliki traf, dem »Außenminister« des Regimes in Ramallah.

Noch am 22. Januar, also erst vor gut drei Wochen, erklärte Annalena Baerbocks Auswärtiges Amt auf die Frage eines AfD-Abgeordneten – Bundestagsabgeordnete anderer Parteien widmen sich in ihrer parlamentarischen Arbeit lieber anderen Themen – danach, ob »die UNRWA für die Bundesregierung noch ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner« sei: »Die Bundesregierung unterstützt die Arbeit von UNRWA finanziell und politisch«.

Zuvor hatte es bereits immer wieder belegreich begründete Kritik an dem UN-»Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« und seiner Rolle im »palästinensisch«-israelischen Konflikt gegeben, und nur wenige Tage später wurde sie mit Berichten über UNRWA-Angestellte, die sich an den Greueltaten der Hamas beteiligt hatten, bestätigt. Als Reaktion kündigte das AA an, gar nicht geplante Zahlungen an die UNRWA, nun ja, »temporär« auszusetzen.

Als Mitglied der Europäischen Union ist Deutschland derweil allerdings weiter an der Finanzierung der berüchtigten Organisation beteiligt, denn der Auswärtige Dienst der EU und sein Leiter Josep Borrell Fontelles stehen weiter zur UNRWA. Annalena Baerbock hätte daher allen Grund, auf Belehrungen Jerusalems – ob nun von Berlin aus oder vor Ort – zu verzichten. Daß sie es nicht unterläßt, ist ein weiterer Beleg ihrer arroganten Bigotterie.

Allerbeste Freundin

Luise Amtsberg, die sich Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe nennen darf, hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk die Regierung in Jerusalem wegen des Vorgehens der israelischen Streitkräfte gegen die islamistische Hamas in Gaza angegriffen. Die im Auswärtigen Amt angesiedelte Politikerin meinte in dem Gespräch, die Zahl ziviler Opfer sei »nicht akzeptabel«.

Dazu warf sie Jerusalem vor, die humanitäre Lage in dem spätestens seit 2007 von der Hamas »regierten« Küstenstreifen sei »desaströs«, nur um Premierminister Benjamin Netanjahu und seinem Kabinett schließlich auch noch die Gewalt von »Siedlern« in den umstrittenen Gebieten gegen »Palästinenser« vorzuwerfen sowie die Kürzung von durch Israel stellvertretend für Ramallah eingezogenen Zöllen und Abgaben.

Den Grund dafür, die »Märtyrerrenten« der Clique um »Präsident« Abu Mazen, mit denen sie inhaftierte Terroristen »entschädigt«, behielt die Politikerin freilich ebenso für sich, wie sie es versäumte, jedenfalls aus eigenem Antrieb auch nur annähernd so ausführlich auf die Hamas einzugehen, deren barbarischer Überfall auf Israel mit der erklärten Absicht, »den zionistischen Traum« auszulöschen, ja ursächlich ist für die Lage in Gaza.

Die einseitige Fixierung Luise Amtsbergs fiel sogar ihrem Gesprächspartner auf, der ihren antiisraelischen Furor dennoch kaum zu bremsen mochte: »Ich weiß jetzt nicht, ob ich richtig mitgezählt habe, das waren jetzt zwölf, dreizehn, vierzehn knallharte Kritikpunkte an Israel, die sie formuliert haben [..]. Warum reden sie bislang nicht über die Verbrechen, die Angriffe, die Massaker der Hamas?« Die Antwort? Ausweichende Phrasen.

Reisewarnung

Die im Berliner Auswärtigen Amt angesiedelte Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe Luise Amtsberg hat »vor ihrer Abreise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete« für »substanzielle humanitäre Feuerpausen« im Kampf Israels gegen die Hamas in Gaza und – natürlich – einen »palästinensischen« Staat geworben, denn »für einen nachhaltigen Frieden braucht es zwei souveräne Staaten«.

Zuvor freilich versucht sie in schäbigster Äquidistanz, jeden Unterschied zwischen jener deutlichen Mehrheit der »Palästinenser«, die sich mit der Hamas identifizieren und den bestialischen Greueltaten der Islamisten, und der Mehrheitsbevölkerung Israels zu verwischen, deren Auslöschung das Ziel der »Achse des Widerstands« ist, der die Hamas sich zugehörig fühlt. »Israelis und Palästinenser*innen« müßten »unermessliches Leid erdulden«.

Luise Amtsberg will sich ausweislich ihrer kaum unfallfrei lesbaren Erklärung denn auch nicht mit der Führung oder gar kämpfenden Angehörigen der israelischen Streitkräfte treffen, sondern ausdrücklich »mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen sprechen, die ein friedliches Zusammenleben von Palästinenser*innen, Israelis, Muslim*innen, Jüdinnen und Juden ermöglichen wollen«. Und das aus einem Amt, das von »Palästinensergebieten« faselt.

Es kann kaum überraschen, daß eine Beauftragte der Bundesregierung, der der inflationäre Einsatz von Gendersternchen eine wirkliche Herzensangelegenheit zu sein scheint, dann noch das Märchen aufwärmt, die Voraussetzung für einen »nachhaltigen Frieden« sei ein »Palästinenserstaat«. Ahnt Luise Amtsberg schon, daß in ihm »ein friedliches Zusammenleben von Palästinenser*innen, Israelis, Muslim*innen, Jüdinnen und Juden« nicht vorgesehen ist?

Richtlinienkompetenz

Olaf Scholz, der Deutschen ohne Frage kompetentester Kanzler seit Angela Merkel, hat nach einem Telefonat mit dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi mitgeteilt, »der Zugang zu humanitärer Hilfe in Gaza muss signifikant verbessert« sowie »eine Ausweitung des Konflikts verhindert werden«. Letzteres könnte demnächst auf der Münchner Sicherheitskonferenz thematisiert werden, aber ach, die MSC wird von Christoph Heusgen geleitet:

»Die Münchner Sicherheitskonferenz hat entschieden, Israel wegen des andauernden Krieges vom Hauptpodium der Veranstaltung auszuschließen, wie aus einem Interview mit den Organisatoren der Konferenz am Montag hervorgeht.«

Doch auch die andere Forderung des Sozialdemokraten wirft Fragen auf. Denn am Tag zuvor hatten deutsche Medien geglaubt, melden zu müssen, »Deutschland stoppt Gelder für UN-Hilfswerk«. Die Desinformation beruht auf einer unter deutschen Medienschaffenden offenbar sehr weit verbreiteten Leseschwäche, war zuvor doch lediglich verkündet worden, Deutschland werde finanzielle Hilfen für die UNRWA einfrieren, die »ohnehin« nicht anstünden.

Und ergänzend hieß es weiter, »die humanitäre Hilfe läuft weiter«. Sofern jedoch gilt, daß darüber hinaus »derzeit keine neuen Zusagen« auf der Agenda stehen, wäre zu klären, wie Olaf Scholz’ Deutschland über die Worte seines Kanzlers hinaus eigentlich zur geforderten »signifikanten« Verbesserung des »Zugang[s] zu humanitärer Hilfe« beitragen will. »Details nannte er«, Olaf Scholz, nach Medienangaben allerdings »nicht«.

Nachdem seine Ministerinnen Annalena Baerbock und Svenja Schulze mit ihrer Ankündigung, auf gar nicht geplante Zahlungen verzichten zu wollen, Verwirrung stiften konnten, stellt nun ihr Vorgesetzter mit seiner Forderung seine Politik bloß. Oder wollte er subtil darauf hinweisen, daß das Völkerrecht Ägypten zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet? Ihr Zugang zu humanitärer Hilfe könnte nämlich auch so drastisch erleichtert werden.

Vertrauensfrage

Nachdem zunächst die Vereinigten Staaten ihre Zahlungen an das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, die berüchtigte UNRWA, ausgesetzt hatten, haben auch Italien, das Vereinigte Königreich und Finnland ihre Unterstützung für die Organisation eingefroren, der vorgeworfen wird, mehrere ihrer Mitarbeiter hätten sich aktiv an dem Pogrom der Hamas vom 7. Oktober 2023 im Süden Israels beteiligt.

Falschmeldung: »Nachrichtensendung«, 28. Januar 2024

Nachdem sich die Nachricht bereits in der Welt herumgesprochen hatte, sah schließlich auch Berlin, neben Washington und im Rahmen der EU großzügigster Geber des auf Spenden angewiesenen »Hilfswerks«, Handlungsbedarf: Die von einem »Nachrichtenmagazin« dazu ersonnene Überschrift, »Deutschland stellt Zahlungen an Palästinenserhilfswerk der Uno ein«, beschreibt freilich nicht einmal annähernd, was Berlin einfiel.

Deutschland wird, wie es nämlich in einer Gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung heißt, lediglich »temporär keine neuen Mittel für UNRWA in Gaza bewilligen«. Allerdings »stehen derzeit [ohnehin] keine neuen Zusagen an«, und »humanitäre Hilfe« soll fortgesetzt werden. Die beiden zuständigen deutschen Ministerien machen also weiter wie bisher.

Doch selbst wenn neue Zahlungen an die UNRWA anstünden, gäbe es, zumindest für Deutschland, keinerlei vernünftigen Grund, auf sie zu verzichten oder sie auch bloß auszusetzen. Hatte nicht Außenministerin Annalena Baerbock immer wieder versichert, »natürlich machen wir keine Terrorfinanzierung«? Und noch vor einem Monat hieß es aus Berlin, bei Überprüfungen sei »kein Fall von Zweckentfremdung festgestellt« worden.

Weshalb versuchen das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dennoch – und erfolgreich – den Eindruck zu erwecken, auf Berichte zu reagieren, Mitarbeiter der Vereinten Nationen hätten sich an barbarischen Massenvergewaltigungen, bestialischen Morden und der Verschleppung von Juden nach Gaza beteiligt? Existieren ihre »robusten Kontrollmechanismen« etwa gar nicht?

Ausgeschlossen

Als Philippe Lazzarini, der Chef der UNRWA, des berüchtigten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, kürzlich nach Antisemitismus in den Reihen seiner »palästinensischen« Mitarbeiter befragt wurde, mußte der Schweizer Diplomat vermutlich nicht lange überlegen: »Desinformationen von Kampagnen-NGOs« seien solche Vorwürfe, winkte er gegenüber dem Tagesanzeiger ab.

Und angesprochen auf antisemitische Lehrinhalte an Schulen der UNRWA, an denen in Gaza und in den umstrittenen Gebieten die einschlägig verrufenen Lehrbücher des Regimes in Ramallah zum Einsatz kommen, meinte Philippe Lazzarini gar erklären zu können: »Das schliesse ich aus«. Daß er sich dabei auch ausgerechnet auf eine wissenschaftliche Studie bezog, deren Ergebnis gar nicht zu seiner Behauptung paßt, überrascht nicht.

Denn Philippe Lazzarini ist nicht mehr und nicht weniger als ein UN-Funktionär unter vielen weiteren, die durch ihre Realitätsverweigerung viel zu den Problemen beitragen, die zu entschärfen oder zu lösen sie bloß vorgeben. Und es wird den Diplomaten deshalb auch nicht weiter stören, daß UN Watch, eine jener »Kampagnen-NGOs«, von der er so routiniert raunt, nun erneut erschreckende Aussagen von UNRWA-Lehrern dokumentiert.

Zwischen Mitteilungen über die Auszahlung von Gehältern tauscht sich den Angaben zufolge in einer Telegram-Gruppe organisiertes Lehrpersonal der Vereinten Nationen auch über die Untaten von Hamas-Terroristen am 7. Oktober aus – und beklatscht dabei die islamistischen Vergewaltiger und feiert ihre bestialischen Morde an Babies, Kindern, Frauen und Männern. Nennenswerten Widerspruch dagegen scheint es nicht zu geben.

Weil freilich das Verleugnen von Antisemitismus und fanatischer Begeisterung für antisemitischen Terror nicht »nur« von der UNRWA-Führung beispielhaft beherrscht wird, sondern auch in jenen Staaten, die das »Hilfswerk« und damit auch dessen Lehrpersonal finanzieren, »doppelt« führend unter ihnen Deutschland als Nationalstaat und als EU-Mitglied, ist Philippe Lazzarini noch immer im Amt, gibt es seine UNRWA überhaupt noch.