Die Organisatoren des Jewish Boat to Gaza, das gestern in See stach, erklären, daß ihre „Hilfsgüter“ allenfalls „symbolischen“ Charakter hätten. „Die Ladung des Schiffs besteht aus symbolischen Hilfsgütern“. Zu schreiben, „mit Schulsachen, Musikinstrumenten und Fischernetzen an Bord ist ein Schiff jüdischer Aktivisten zu einer Fahrt in den Gazastreifen aufgebrochen“, heißt daher, die Leser dieser Zeilen zu belügen. Das „Hilfsschiff“ Irene ist keines, es soll keine aktuelle Not gelindert werden.
Es herrscht in Gaza auch keine Notsituation, die mit der Ladung des Schiffs beendet werden könnte. Die Hamas, die Edith Lutz, die an Bord der Irene sich befindet, als „gewählte Regierung“ Gazas bezeichnet, kann Sommerlager für Kinder und Jugendliche organisieren, in denen diesen der Umgang mit reichlich vorhandenen Waffen beigebracht wird. Die Vereinten Nationen bezahlen derweil Terroristen, die sie als „Lehrer“ beschäftigen.
„The United Nations agency that administers a school in Gaza [..] has admitted to employing terrorists to work at its Palestinian schools in the past, has no system in place to keep members of Hamas or Islamic Jihad off its payroll, and provides textbooks to children that contain hate speech and other incendiary information.“
Nachdem Anfang Juli 2010 Israel die „Blockade“ lockerte, die einzig dazu dient, den Schmuggel von Waffen nach Gaza zu unterbinden, konnten selbst deutsche „Journalisten“ nur feststellen, daß dadurch sich praktisch gar nichts an der Lage in Gaza änderte, da die „Blockade“ eben nicht für eine Unterbrechung des Warenflusses nach Gaza sorgte. „Wir können alles liefern, wenn es nach einem bestimmten Artikel Nachfrage gibt.“ zitiert Clemens Verenkotte einen Händler.
Über eine „Blockade“ zu klagen und die ihr unterstellte Wirkung mit allenfalls symbolischen „Hilfsgütern“ überwinden zu wollen, ist schon frech. Die Hamas zudem als eine „gewählte Regierung“ zu verteidigen, obgleich die sich 2007 blutig an die Macht putschte, zeugt darüber hinaus von einer sehr eingeschränkten Wahrnehmung – oder eben davon, Israel ganz bewußt attackieren zu wollen. Diese Absicht bestätigt denn auch Edith Lutz im Interview:
„Was würden Sie denn sagen, [..] wenn sozusagen anschließend die internationalen Schlagzeilen lauten, die israelische Marine stoppt europäische Juden im Mittelmeer und zwingt sie zur Umkehr? Würde das nicht ein sehr negatives Bild auf Israel werfen?
Lutz: Das hat Israel in den Händen, das zu vermeiden.“
Nicht an Bord der Irene ist Mitorganisatorin Kate Katzenstein-Leiterer. Gegenüber Bettina Marx, die für die Deutsche Welle mit den „Palästinensern“ leidet, erklärte sie, „wir wollen den Palästinensern im abgeriegelten Gazastreifen zeigen, dass es auch Juden gibt, die nicht mit Bomben und Gewehren zu ihnen kommen, sondern mit Hilfe!“ Da ist Bettina Marx ganz erfreut: „Bewusst stellen sie sich gegen die Mehrheit der in Deutschland lebenden Juden“.
Diese Mehrheit, meint die deutsche Staats-„Journalistin“, würde nämlich „die Kritik an der israelischen Regierung ablehnen und die Abriegelung des Gazastreifens nicht in Frage stellen“, also gegenüber Israel loyaler sein als gegenüber Deutschland, dessen Parlament jüngst eindrucksvoll „den offenen Bruch mit dem jüdischen Staat vollzogen“ hat. Zugleich werden in Deutschland lebende Juden durch die „Journalistin“ wie durch Kate Katzenstein-Leiterer so für die israelische Politik verantwortlich gemacht.
Und wie diese aussieht, hat Kate Katzenstein-Leiterer ja auch schon deutlich gemacht: Juden, israelische zumal, kommen „mit Bomben und Gewehren“ und wollen – dabei unterstützt von der „Mehrheit der in Deutschland lebenden Juden“ – mit ihrer „Blockade“ den „Palästinensern“ den Lebenswillen austreiben. „‚Das verträgt sich nicht mit den Judentum‘, sagt Katzenstein-Leiterer. Die Unterdrückung eines anderen Volkes sei mit der Lehre des Judentums nicht zu vereinbaren.“
Die Europäische Union nennt ganz ausdrücklich das „Äußern verlogener, entmenschlichender, dämonisierender oder stereotyper Vorurteile über Juden“ eine Spielart von Antisemitismus. Antisemitisch ist es auch, „jüdische Bürger zu beschuldigen, zu Israel oder den vermeintlichen weltweiten Prioritäten von Juden loyaler zu sein als [zu] den Interessen ihrer eigenen Nationen“, also „Juden kollektiv für das Verhalten des Staates Israel verantwortlich zu machen“.
Die Irene ist ein Schiff voller Antisemiten, die der Hamas ihre Aufwartung machen wollen, die aus ihrem Antisemitismus kein Geheimnis macht. Es bleibt abzuwarten, ob die islamische Terroristenbande die Gelegenheit nutzen wird (können), ihrer Charta gemäß zu handeln:
„Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!“