Schlagwort: Antisemitismus

Gipfel der Unmenschlichkeit

Es ist wohl bezeichnend, daß die Regierung in Paris ausgerechnet den Jahrestag der »Reichskritallnacht« gewählt hat, um eine internationale Konferenz abzuhalten, in deren Mittelpunkt die Mobilisierung »humanitärer Hilfe« für Gaza stehen soll. Israel nimmt an der Veranstaltung nicht teil, gleichwohl ist im Anschluß an sie ein Treffen zwischen Präsident Emmanuel Macron und Premierminister Benjamin Netanjahu angekündigt.

Hatte Paris bereits jüngst in der Vollversammlung der Vereinten Nationen für eine israelfeindliche Resolution votiert, in der die für das seit dem 7. Oktober in Israel laufende Pogrom verantwortliche Hamas nicht erwähnt wird, biedert sich die französische Regierung jetzt auch mit ihrer »humanitären« Konferenz bei jenem Teil der Weltgemeinschaft an, der den islamistischen Bestien offen oder zumindest klammheimlich Beifall klatschte.

Wie es in der Ankündigung des französischen Außenministeriums heißt, sollen bei dem Treffen, bei dem selbstverständlich auch Deutschland nicht fehlen wollte, zusätzliche Mittel speziell für die UNRWA gesammelt werden, das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, das gerade in Gaza de facto als Dienstleister der Hamas fungiert, die und deren Sympathisanten einen Teil ihres Personals stellen.

Daran, daß beispielsweise in Israel mindestens 200.000 Menschen seit dem Überfall der Islamisten am 7. Oktober als Binnenflüchtlinge ihre Wohnsitze aufgegeben haben oder aufgeben mußten und sich deshalb womöglich über ein Zeichen internationaler Anteilnahme freuen könnten, haben weder die Organisatoren der Konferenz noch all die »Menschenrechtsfreunde«, die in Paris erwartet werden, auch nur einen Gedanken verschwendet.

Und so ist auch diese »humanitäre« Konferenz nicht mehr als ein weiterer Gipfel der internationalen antiisraelischen Einseitigkeit, ein Beleg für den florierenden Haß, dem Juden und der jüdische Staat seit Jahr und Tag ausgesetzt sind. Passsend zum unpassendsten Termin veranstaltet, wird mit ihr das Leid von Juden geleugnet und mit der UNRWA eine Organisation gestärkt, die mindestens in Teilen mit der Hamas nahezu identisch ist.

Ignoranz

Im Dezember 2018 berichtete das deutsche Krawallblatt BILD von Antisemitismus in Lehrbüchern, die vom Regime in Ramallah herausgegeben werden und an ausnahmslos allen Schulen in den umstrittenen Gebieten und Gaza zum Einsatz kommen, auch in denen der UNRWA. Darauf angesprochen, sicherte die damalige Regierung in Berlin eine Prüfung zu und versprach, »die Ergebnisse werden schon Anfang 2019 erwartet«.

Das Jahr kam schneller als in Berlin erwartet. Und auch 2020 dauerte die Prüfung offenbar noch an, so daß deren Ergebnisse erst im Juni 2021 veröffentlicht werden konnten. In Berlin nahm man sie – wenn überhaupt – zur Kenntnis. Deutschland jedenfalls blieb stolzer Großsponsor des Regimes um »Präsident« Abu Mazen sowie der UNRWA, des berüchtigten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«.

Nach unschönen Ereignissen vor etwa einem Monat, an die sich das politische Berlin inzwischen so genau nicht mehr zu erinnern scheint, wurde einmal mehr Kritik an der deutschen Bereitschaft laut, großzügig finanzielle Mittel in zwei- und dreistelliger Millionenhöhe in »Palästina« zu investieren. Vom »grünen« Auswärtigen Amt zurückgewiesen, sagte das sozialdemokratisch geführte Entwicklungshilfeministerium immerhin Evaluationen zu.

Nach nicht einmal vier Wochen scheinen die bereits weitgehend abgeschlossen: Ministerin Svenja Schulze hat herausgefunden, »die Palästinenser sind nicht die Hamas«, und deshalb nicht nur kurzzeitig eingefrorene Beträge freigegeben, sondern auch angekündigt, »weitere 20 Millionen Euro zusätzlich« und insbesondere für die UNRWA »zur Verfügung zu stellen«. Was abschließende Prüfungen noch ergeben könnten – es ist ohnehin egal.

Wie die »Schulbuchstudie« und der Berliner Umgang mit ihren Ergebnissen gezeigt haben, dürften nämlich auch die zwischenzeitlich zahlreich vorliegenden authentischen Belege für von den Greuel-Massakern der Hamas begeisterten Mitarbeitern der Vereinten Nationen das notorisch gute Gewissen deutscher Kabinettsmitglieder in deren Kompetenz nicht erschüttern können, Geld an eben jenen Islamisten vorbeischleusen zu wollen und zu können.

Fluthilfe

Vor genau einem Monat, am 7. Oktober 2023, begann für Afaf Talab der Tag mit einem »unvergeßlichen Morgen voller Herrlichkeit«. Afaf Talab ist nach eigener Darstellung als Lehrer beim »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« beschäftigt, der UNRWA, und er ist einer von vielen »Palästinensern«, die das an diesem Tag von der Hamas begangene Pogrom in Israel frenetisch feierten.

Gestern dürfte wieder ein Tag der Freude für Afaf Talab gewesen sein. Zwar ist es für ihn seit einigen Tagen nicht mehr so einfach, seinen Haß auf Juden und den jüdischen Staat im Internet zu dokumentieren, seine Begeisterung für plündernde, vergewaltigende, grausam mordende Bestien, er kann sich aber der unerschütterlichen Solidarität einer EU sicher sein, die mit ihren finanziellen Zuwendungen auch sein Einkommen sichert.

Bezeichnet als »humanitäre Hilfe«, hat die Europäische Union weitere 25 Millionen Euro als »Nothilfe« für »Zivilisten in Gaza« – Zivilisten wie Afaf Talab – bereitgestellt, wie es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung aus Brüssel heißt. Die EU hat damit in den vergangenen vier Wochen bereits 100 Millionen Euro für »humanitäre Hilfe« in Gaza ausgegeben, wie Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen vorrechnete.

Selbstverständlich verknüpft Brüssel seine »humanitären« Zuwendungen, die an »internationale Organisationen« wie die UNRWA fließen sollen, weiterhin mit keinerlei Bedingungen, wie das von Experten immer wieder gefordert wird. Und deshalb dürfte sich auch Afaf Talab von der jüngsten Millionenzusage der EU nicht nur bestätigt fühlen in seiner Freude über in Flammen geworfene jüdische Babys, über vergewaltigte Jüdinnen.

Als Beschäftigter der UNRWA wird er dank des europäischen Geldes weiter »palästinensischen« Kindern die Werte vermitteln können, die er mit jenen teilt, die ihm am 7. Oktober so viel Freude bereiteten. Die »Tragödie im Nahen Osten ist das Ergebnis eines kollektiven politischen und moralischen Versagens«, analysierte EU-»Außenminister« Josep Borrell Fontelles am Montag. Und führend mit dabei ist seine Europäische Union.

Kölner Raunen

Der Kölner Deutschlandfunk nachrichtet, »trotz eines Aufrufs mehrerer UNO-Organisationen zu einer Waffenruhe im Gazastreifen haben israelische Soldaten ihre Angriffe fortgesetzt«. Es hat offenbar niemand bei dem Sender erwogen, eine Nachricht zu formulieren, »trotz eines Aufrufs mehrerer UNO-Organisationen zu einer Waffenruhe im Gazastreifen haben islamistische Terroristen ihre Angriffe auf Israel fortgesetzt«.

Für eine solche Meldung hätte es Gründe gegeben: In den gesprochenen Nachrichten des DLF wird, nach Meldungen anderen Meldungen, der andauernde Raketenbeschuß Israels aus Gaza nämlich durchaus erwähnt, ebenso erneute Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon. Doch bei ihnen verzichtet der Kölner Sender darauf, einen Zusammenhang herzustellen mit den unerfüllten Wünschen von Vertretern der Weltorganisation.

Freilich, die Mißachtung zivilisatorischer Grundregeln gehört zum Geschäftsmodell islamistischer und anderer Terroristen. Das allerdings wäre doch erst recht Anlaß, Appelle an sie zu richten, nicht an die Streitkräfte eines demokratischen Rechtsstaats, der und dessen Bevölkerung Opfer des bösartigsten Pogroms seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist. Das allerdings scheint der Kölner Sender vergessen machen zu wollen.

Er suggeriert, die israelischen Streitkräfte müßten an die Einhaltung »humanitärer« Grundprinzipien erinnert werden, und stellt sie damit auf eine Stufe mit jenen Terroristen, an die solche Ermahnungen zu richten in der Tat ohnehin überflüssig ist. Aber gerade deshalb ist das, was da als Nachricht vorgetragen wird, gar keine, sondern manipulatives »Framing« in der Absicht, die Armee Israels und ihren Kampf gegen die Hamas zu diskreditieren.

Interessenkunde


»Auf eine Feuerpause will sich Israel weiterhin nicht einlassen, aber die Bodenoffensive, die könnte wohl verschoben werden. Nicht aus humanitären Gründen, um zum Beispiel sichere Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen zu schaffen, sondern eher aus strategischen. Denn solange die Bodenoffensive nicht gestartet ist, gibt es Zeit und Raum für Verhandlungen. Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln, die sich in den Händen der Terrorgruppe Hamas befinden.«
Dunja Hayali, heute Journal, zdf, 24.10.2023

Bankrotterklärung

Am 7. Oktober, vor vier Wochen, fielen islamistische Bestien in den Süden Israels ein, plündernd, vergewaltigend, folternd, auf bösartigste Weise mordend. Keine Skrupel hatten sie, ihre Verbrechen zu filmen, um sich mit ihnen zu brüsten. Auch das Leid derer, die sie dorthin verschleppten, wo sie herkamen, die sie wie Trophäen dem jubelnden »Palästinenser«-Mob vorführten, hielten sie fest, ihre Opfer damit lebenslang zu erniedrigen.

Eines ihrer schmutzigen Filmchen zeigt einen von Gleichaltrigen umgebenen verängstigten Knaben, der gar nicht weiß wie ihm geschieht. »Yahud«, krakeelen Stimmen, die eben noch die Größe Allahs priesen, und die Kindermeute bedrängt den wehrlosen Knaben, prügelt auf ihn ein mit dünnen Ruten. Wie wohl reagierte der beim »UN-Hochkommissariat für Menschenrechte« angesiedelte »Ausschuß für die Rechte des Kindes«?

Erinnerte das in Genf sitzende Gremium der Vereinten Nationen öffentlich daran, daß Heranwachsende ein Recht haben auf eine Kindheit frei von Gewalterfahrungen, daß Kinder ein Recht haben auf eine von Rassismus und Haß freie Erziehung? Äußerten sie Abscheu über die stolzen Erwachsenen, als die mit diesem und vielen weiteren die Zivilisation verhöhnenden Dokumenten ihres Barbarentums soziale Netzwerke fluteten?

Nun, der 1990 gegründete »Ausschuß für die Rechte des Kindes« gab am 7. Oktober keinen Ton von sich, auch nicht am 8., 9., 10., 11. oder 12. Oktober. Weder ließ er Empathie erkennen mit dem nach Gaza Verschleppten, noch empörte er sich über jene, die ihre Kinder auf ihn hetzten. Erst am 13. Oktober veröffentlichte das Gremium eine Stellungnahme, ohne darin das Pogrom vom 7. Oktober zu benennen und die dafür Verantwortlichen.

Zwar erklären die Autoren, »wir sind zutiefst besorgt über den Massenmord an Dutzenden von Kindern im Kibbutz Kfar Aza und über den Tod so vieler Kinder in Gaza bis zum 12. Oktober«, doch ihr tagelanges Schweigen dementiert zumindest den ersten Teil ihrer Behauptung. Es war eben nicht Entsetzen über die bestialischen Verbrechen der Hamas, das sie zu ihrer Stellungnahme motivierte, sondern erst die Reaktion Israels darauf.

Mit ihrer Pseudoäquidistanz wollen sie darüber hinwegtäuschen, daß ihnen gleichgültig ist, was Juden am 7. Oktober angetan wurde, auch und gerade Babies und Kindern. Meldet Wafa, die amtliche »Nachrichtenagentur« des Regimes in Ramallah, das Gremium hätte »schwere Menschenrechtsverletzungen an Kindern im Gazastreifen durch die israelische Besatzung« verurteilt, ist das daher eine korrekte Interpretation der Erklärung.

Ihr »Ausschuß für die Rechte des Kindes« ist dabei nur eines von vielen Beispielen dafür, wie die Vereinten Nationen Juden und den jüdischen Staat besonders in diesen Tagen verraten, verleumden und dämonisieren. Und Mit Israel verraten sie Menschenrechte, Freiheit und Demokratie. Sie verspielt damit ihre Daseinsberechtigung, denn sie verhöhnt durch ihre Praxis jene Grundwerte, die zu verteidigen sie bloß noch vorgibt.

Moralischer Bankrott

Groß sind erneut die internationale Aufregung und bigotte Empörung über einen Einsatz der israelischen Streitkräfte in Gaza, bei dem mehrere Hamas-Mitglieder in einem von ihnen genutzten Krankenwagen ausgeschaltet wurden. Der für seinen Antisemitismus hinreichend bekannte UN-Generalsekretär António Guterres ließ mitteilen, er sei »entsetzt« ob des israelischen Einsatzes in der Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza.

Und ähnlich äußerte sich Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er sei »völlig erschüttert« von den israelischen Streitkräften. Einmal mehr stellen sich mit ihrer geheuchelten Betroffenheit die Vereinten Nationen, zu denen auch die Weltgesundheitsorganisation zählt, als Institution bloß, die im Konflikt zwischen der Hamas und Israel nicht für zivilisatorische Grundwerte steht.

In der Tat ist das Al-Shifa-Krankenhaus der Schauplatz eines Kriegsverbrechens der islamistischen Herrscher in Gaza, die das hoffentlich nicht mehr lange sind. Und je lauter insbesondere Vertreter der Vereinten Nationen über die klagen, die dem Terror der Hamas ein Ende setzen wollen, desto blamabler wird ihr Schweigen zu den Verbrechen, die in, unter und in der Nähe des Al-Shifa-Hospitals von den Islamisten begangen wurden.

Es ist ein offenes Geheimnes, daß die Hamas eines ihrer Hauptquartiere in dem Komplex des Krankenhauses unterhält – und es damit auch zu einem legitimen Angriffsziel macht. Bereits 2014 nannte die Washington Post das Al-Shifa-Krankenhaus das »faktische Hauptquartier« der Terrororganisation, im gleichen Jahr veröffentlichte die »NGO« Amnesty einen Bericht, nach dem das Krankenhaus den Islamisten auch als Folterzentrum dient.

Es kann nicht überraschen, daß eine Organisation, deren Mitglieder selbst Babies bei lebendigem Leib in Flammen stoßen und sich auch noch stolz dabei filmen, gerade medizinische Einrichtungen für ihre Zwecke nutzen, nicht zuletzt auch Krankenwagen zum Transport ihrer Mitglieder, um sie etwa ins benachbarte Ägypten zu schmuggeln. Das sind Kriegsverbrechen, nicht der Versuch, die, die sie begehen, zu entmachten und auszuschalten.

Es hat Gründe, daß die Hamas den Vereinten Nationen applaudiert, daß das Regime in Ramallah um den Antisemiten Abu Mazen die Vollmitgliedschaft in der Weltorganisation anstrebt. Die Attraktivität der Vereinten Nationen für Unmenschen aller Art hat nichts mit dem zu tun, wofür die Werte, mit denen sich die Organisation umgibt, stehen (sollten), sondern allein damit, daß sie sie tagtäglich pervertiert und skrupellos verrät.

Beschönigungsversuch

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat erneut das Abstimmungsverhalten ihrer Diplomaten in der Vollversammlung der Vereinten Nationen verteidigt. Bei der Abstimmung über eine Resolution zum Kampf Israels gegen die islamistische Terrororganisation Hamas hatten sich die Vertreter Deutschlands enthalten und waren dafür in Deutschland, aber auch von der Regierung in Jerusalem kritisiert worden.

Doch auch mit ihrem jüngsten TV-Auftritt wußte Annalena Baerbock nicht schlüssig zu begründen, weshalb jenes Deutschland, das sie mit ihrem Ministerium nach außen vertritt, eine Resolution der UN-Vollversammlung nicht ausdrücklich zurückweist, die weder die Hamas und ihr bestialisches Pogrom vom 7. Oktober erwähnt, noch das israelische Recht auf Selbstverteidigung betont, sondern sich der Stimme enthalten mußte.

Hatte Annalena Baerbock noch am Wochenende mit Argumenten, nach denen freilich ein ausdrückliches Nein zu der Resolution nur folgerichtig gewesen wäre, erklärt, weshalb ihre Diplomaten der Resolution nicht zustimmen konnten, nicht jedoch begründet, weshalb sie sich nur enthalten hatten, versuchte sie das deutsche Votum nun mit Verweis auf unterschiedliche Rollen zu rechtfertigen, die Berlin und Washington spielten.

Die Vereinigten Staaten seien eine Militärmacht, gab die Ministerin zu Protokoll, während Deutschland sich als Verbündeter Israels besser darauf verstehe, die Stimme in dessen Sinn zu erheben, sich also diplomatisch einbringe. Leider sind deutsche Journalisten tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf, denn sonst hätte an dieser Stelle ein Verweis auf die Abraham Accords das antiamerikanische Ressentiment dieses »Arguments« bloßgestellt.

Daß Annalena Baerbock schließlich nur noch einfiel, auf eine möglicherweise noch einseitiger formulierte Resolution hinzuweisen, zu der es ohne die deutsche Mitwirkung am abgestimmten Text gekommen wäre, ist bezeichnend: Deutschland hat geholfen, einen indiskutablen Entwurf geringfügig abzuschwächen, offenen Antisemitismus etwas gefälliger klingen zu lassen und ihn damit vielleicht sogar erst mehrheitsfähig gemacht.

In einem entscheidenden Augenblick, in dem Berlin das Wort von der »uneingeschränkten« oder »vollständigen Solidarität« mit Israel recht einfach hätte unterfüttern können und müssen, verweigerte Deutschland dem jüdischen Staat die Unterstützung. Mit ihrer Enthaltung haben die Repräsentanten Deutschlands bei den Vereinten Nationen in einem historischen Augenblick feige weggeduckt und vor Antisemiten kapituliert.

Mitverantwortung

Die Hamas ist noch nicht geschlagen, doch schon machen sich einige besonders eifrige Unterstützer der »palästinensischen Sache« Gedanken über einen »Wiederaufbau« Gazas. Daß es einen Bedarf geben wird, in der Folge des islamistischen Pogroms Zerstörtes neu oder wiederaufzubauen, ist unbestritten, vorher freilich sollten die willigen Aufbauhelfer darüber nachdenken, ob ihre Großzügigkeit tatsächlich angebracht ist.

Vor gut neun Jahren, im Oktober 2014, die Hamas hatte Gaza eben einmal mehr in eine kriegerische Auseinandersetzung mit Israel geführt, wurde auf einer internationalen Konferenz in Kairo über die Beseitigung der Folgen dieses Angriffs auf den jüdischen Staat beraten, auf dessen Beteiligung man verzichten zu können glaubte. Auch die Hamas als Verantwortliche für die Schäden war nicht eingeladen, sich dafür zu rechtfertigen.

Der damalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier gab als Repräsentant eines der besonders großzügigen Geberländer zu Protokoll, »ein Zurück zum Status Quo« – gemeint war wohl tatsächlich der Status quo ante – dürfe »es nicht geben«: »Gaza darf nicht mehr von der Hamas und anderen Extremisten als Waffenlager missbraucht werden.« Eine nur all zu berechtigte Forderung. Leider war sie schnell vergessen.

Denn wie der Überfall der islamistischen Barbaren auf Israel am 7. Oktober und ihre bestialischen Verbrechen seither gezeigt haben, ist genau das geschehen, was doch nie wieder hätte passieren sollen. Finanziert durch die Staatengemeinschaft konnte unter den Augen ihrer zahlreichen Vertreter die Hamas Gaza zum Ausgangsort des bösartigsten Pogroms an Juden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausbauen und hochrüsten.

Bevor sie neuerlich mit finanziellen und sonstigen Versprechen um sich werfen, sollten die bereitwilligen Geberländer daher darüber nachdenken, welchen Anteil sie daran haben könnten, daß kam, was kam. Denn es sind auch ihre Versäumnisse, ihre obsessive Fixiertheit auf Israel, die es der Hamas möglich machten, ihre zivilisationsverachtende »Al-Aksa-Flut« zu planen, vorzubereiten und schließlich am 7. Oktober loszutreten.

Stabilitätsanker der Hamas

Eine Woche ist es bereits her, daß die UNRWA, das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, ankündigte, ohne Treibstofflieferungen nach Gaza seine Arbeit massiv einschränken oder gar einstellen zu müssen. Seither wurden zwar keine Lieferungen von Treibstoff gemeldet, das von Philippe Lazzarini geleitete »Hilfswerk« blieb die Erfüllung seines Versprechens jedoch schuldig.

Dafür allerdings warfen »Palästinenser« Fragen auf, die zwischenzeitlich offenbar gut gefüllte Lager der UNRWA in Gaza plünderten. Hat das »Hilfswerk« möglicherweise keine Nachschubprobleme, sondern bloß Distributionsschwierigkeiten? Hofften geschäftstüchtige Beschäftigte der UNRWA auf Schwarzmarktgewinne? Für das behauptete Treibstoffproblem fand sich derweil ebenfalls eine recht »interessante« Lösung.

»Weil wegen der Angriffe nie klar sei, ob Treibstoff aus dem Depot geholt werden könne, warne das UNRWA jeden Tag, dass Aktivitäten, die Treibstoff brauchen, womöglich eingestellt werden müssen«, war zum Wochenendbeginn unter der Überschrift »UN haben Zugriff auf Treibstofflager im Gaza-Streifen« zu lesen. Was also von dem »Hilfswerk« kommt, sind von seiner Führung zu Fakten hochgestapelte Konjunktive.

Das von der islamistischen Hamas nicht erst seit gestern unterwanderte und mit ihr eng verquickte »Hilfswerk« bleibt damit sich und seiner Rolle treu: Es ist weder »neutral« noch irgendwie »überparteilich«. Es fabriziert »Informationen«, die in einer Welt, die gezielt und massenhaft an Juden begangene Verbrechen routiniert leugnet oder verharmlost, geeignet sind, antisemitische und antiisraelische Ressentiments zu schüren.