Exportschlager Pallywood: Jetzt endlich auch in Deutschland

Was vor kurzem durchaus hätte zu einem Krieg werden können, lief, so der Nahost-„Experte“ Michael Thumann in der jüngsten Ausgabe der Zeit, ganz anders ab, als das übereinstimmend Israel und Vereinte Nationen nicht erst seit gestern schildern:

„Die Israelis wollten einen Baum kappen, die Libanesen warnten sie, das nicht zu tun. Es folgten Schüsse, am Ende lagen ein Israeli und drei Libanesen tot auf dem Boden. Wer war schuld? Eine UN-Kommission soll Antwort finden.“

Diese UN-Kommission, die es nicht gibt und die derzeit auch gar nicht geplant ist, könnte dabei in der Tat ganz hilfreich sein und zu klären versuchen, weshalb auch in der Jungle World SpekulationRessentiment die längst bekannten Tatsachen ersetzt:

„Im Libanon befürchtet man, der Angriff aus Israel könne ein Test für einen neuen Krieg gewesen sein. [..] Die meisten Libanesen unterstellen, Israel wolle die fragile Lage in ihrem Land ausnutzen.“

Man könnte – vielleicht – als Irrtümer abtun, was Michael Thumann und Hannah Wettig zusammenfaseln. Dazu allerdings bedürfte es einiger Naivität. Spätestens seit „Al Dura“ ist bekannt, was aus Desinformationen„Irrtümern“ wird.

Exemplarisch belegen läßt dies sich auch an einer anderen Lüge, die – kaum war sie in die Welt gesetzt – ein Eigenleben entwickelte und als „Fakt“ mittlerweile Eingang gefunden hat in die sich seriös gebende „Israelkritik“.

Begonnen hatte es ganz harmlos. Die Schocken Group, zu deren Produkten die „palästinensische“ Tageszeitung Haaretz gehört, bewarb eines ihrer weiteren Erzeugnisse, die Zeitung Ha’ir, mit Luftballons.

Ein paar der bunten Ballons, die mit dem Logo der Zeitung und Sprüchen bedruckt waren, flogen über die Grenze Israels in den Libanon. Und dort übernahmen dann Al-Manar, der Hisbollah-Sender, und die iranische Fars News (FNA):

„Genocide by poisonous balloons is the new method employed by the Israeli army for killing people in southern Lebanon.

FNA dispatches from Beirut said that the Israeli planes have so far dropped thousands of these balloons all across the woods and coastal areas in southern Lebanon.

The balloons which come in bright and child attractive colors have been observed specially in Nabatieh, Sour and the surrounding villages and, of course, in Beirut.“

Der angekündigte „Völkermord“ per Werbe-Luftballon blieb aus, die entsprechend indoktrinierte Bevölkerung freilich geriet dennoch in Panik:

„Renewed panic spread among some Lebanese Monday, as a black balloon with a spider drawn on it landed in the heart of a Beirut neighborhood, a day after Israeli balloons landed in South Lebanon. ‚It is a terrorist act against our peace of mind,‘ Khaled Qamaryeh, owner of a store in the neighborhood of Salim Salaam, told The Daily Star.“

Die UNIFIL-Truppen der Vereinten Nationen untersuchten den „terrorist act against our peace of mind“ und kamen zu einem Befund, der Vernunftbegabtere nicht überraschen dürfte:

„UN spokesperson Michele Montas on Wednesday announced that the UN Interim Force in south Lebanon (UNIFIL) concluded after an investigation that the ’suspicious green balloons‘ dumped over south Lebanon earlier this week are ’not harmful‘.“

Die Werbeaktion der privaten Schocken Group, an der seit 2006 auch der deutsche Verlag M. DuMont Schauberg beteiligt ist, kann damit wohl als Erfolg bezeichnet werden, erreichte sie doch selbst die Vereinten Nationen.

Zugleich bestätigte die UNIFIL, daß es sich bei den im übrigen ausdrücklich als „harmlos“ bezeichneten Luftballons nicht um eine von Israel ausgehende Aggression handelte, also auch keine Verletzung libanesischen Luftraums stattfand.

„Israelkritiker“ kann selbst die offizielle Entwarnung durch die Vereinten Nationen nicht beeindrucken. Sie glauben, was sie glauben wollen, und „beweisen“ es mit längst als unzutreffend entlarvten „Berichten“ beispielsweise über jene Luftballons:

„Israel has violated the ceasefire with Lebanon over 7,000 times since the end of the 2006 war on Lebanon. These violations include:
Dropping poisonous balloons over Southern Lebanon causing 8 people to be rushed to the hospital after inhaling toxic fumes.“

Man darf daher wohl schon heute gespannt sein auf das, was aus dem „israelischen Angriff“ der Hannah Wettig in der Jungle World oder Michael Thurmanns in der Zeit doch ohnehin nur rhetorisch gemeinten Frage „Wer war schuld“ noch werden wird.