Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat angekündigt, noch vor Ende des Monats die Verteilung von Hilfsgütern in Gaza aufnehmen zu wollen. Wie die von Jake Wood, dem ehemaligen Chef der amerikanischen Hilfsorganisation Team Rubicon, geführte GHF mitteilte, soll bereits in den nächsten Wochen in zunächst vier Verteilzentren damit begonnen werden, humanitäre Güter an bedürftige »Palästinenser« auszugeben.

Ausgedachte »humanitäre Katastrophe«, Kayhan, 12.05.2025
Die zum Jahresanfang in der Schweiz als Stiftung registrierte Gaza Humanitarian Foundation wird von den Regierungen in Washington und Jerusalem unterstützt. Die Initiative will Hilfsgüter nach Gaza bringen, ohne daß die Hamas davon profitiert. Die islamistische Terrororganisation kontrolliert insbesondere die UNRWA weitgehend, das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«.
Obwohl die tiefe Durchdringung der bisherigen Versorgungssysteme in Gaza durch die Hamas ein offenes Geheimnis ist, wird dieser vielfach belegte Mißstand freilich nicht selten von den betroffenen Organisationen und ihren Führungen noch immer geleugnet. Ihr lauter Protest gegen die neue Initiative ist daher vor allem verräterisch. Gelingt der Start der GHF, so muß die Hamas nicht »nur« um eine wichtige Einnahmequelle fürchten.
Über die von ihr kontrollierte Verteilung von ihr geraubter Hilfsgüter konnte sie auch die Bevölkerung in Gaza an sich binden und ihre Herrschaft absichern. Mit der Gaza Humanitarian Foundation verlieren die von den Vereinten Nationen und zahllosen »NGO« aus ihrem Umfeld stillschweigend unterstützten Islamisten ein für sie wichtiges Kontrollinstrument. Funktioniert die GHF, wäre auch und gerade diese Kollaboration blamiert.
Während die Regierung in Jerusalem angekündigt hat, wieder Hilfslieferungen nach Gaza zu genehmigen, beeilten sich die Vereinten Nationen in der Gestalt ihres Jens Laerke zu verkünden, daß sie nicht mit der Gaza Humanitarian Foundation kooperieren wollen, eine zynische Absage an humanitäre Hilfe für »Palästinenser«, die sie schon kurz zuvor durch ein eigens dafür gegründetes Humanitarian Country Team formuliert hatten.