Abfuhr

Ulrike Timm vom deutschen Staatsfunk befragt Aviv Geffen. Und das will sie u.a. wissen:

„Er hat den Wehrdienst verweigert in einem Land, wo eine pazifistische Haltung eine Provokation sondergleichen ist, und dabei ist er der Neffe von Mosche Dajan, Israels Kriegshelden des Sechstagekriegs von 1967. [..] Wie geht das zusammen, ein Star sein mit einer Haltung, die fast niemand teilt? [..] Mr. Geffen, 90 Prozent der Israelis waren für den Gazakrieg in diesem Winter …“

… jeder 5. Bürger Israels ist Araber oder auch „Palästinenser“

„… Sie singen von Gefühlen statt Gewalt. [..] [A]ber zum Beispiel der Gazakrieg, der hat ja den Hass beider Seiten noch zusätzlich geschürt. [..] Schauen wir noch mal auf die explosive Tagespolitik in Nahost. Am Wochenende hat die Fatah, die gemäßigtere, aber ziemlich wirkungslose Palästinenserpartei ihr Führungsteam nach 20 Jahren sehr verjüngt, unter großen Querelen, und zugleich wird der Widerstand gegen Israel mit allen Mitteln ausdrücklich nicht aufgegeben. Wie werten Sie das? Ist das ein Hoffnungsschimmer oder sieht das nur so aus?“

Der Musiker antwortet:

„Ich konzentriere mich ganz auf mein Album, auf Aviv Geffens Musik, auf das, was ich zu sagen habe. Über Israel habe ich im Grunde nichts Wesentliches zu verkünden. Ich bin nicht der Außenminister Israels, ich lebe ja auch in London, und ich bin einfach nicht imstande, wirklich zum Thema Israel Rede und Antwort zu stehen.“

Weswegen ihn die Staatsrundfunker ja auch einluden. Denn sie wissen es ohnehin besser.