„Gaza-Fieber“

Da können bekennende Nazis nur neidisch werden: Antisemiten, die sich als „Menschenrechtsaktivisten“ sehen und meist auch noch „Antifaschisten“ sein wollen, haben ein Klima geschaffen, in dem Musiker es kaum mehr wagen, in der einzigen funktionierenden Demokratie des Nahen Ostens aufzutreten.

Es gibt „Kulturschaffende“, die reagieren darauf, indem sie sich mit der Hamas solidarisieren und deren Sympathisanten; andere gehen nicht ganz so weit, sondern sagen lange geplante Auftritte nur ab und beugen so sich dem organisierten antisemitischen Mob. Und wer in Israel auftritt, der tut dies nicht mehr ohne ein erklärendes Statement.

„Having long maintained the position that culture and the arts should be free of political and religious censorship and a distance kept between them, I took a decision in February of 2009 that any future concerts in Israel by me or Jethro Tull would result in charitable donations to bodies representing the development of peaceful co-existence between Muslims, Jews and Christians, and the fostering of better Palestinian/Israeli relations.“

Und so erfreulich denn die Konzerte dieser Aufrechten in Israel auch sein mögen, ihre Erklärungen sind doch immer wieder ein Beleg dafür, daß Antisemitismus alles andere ist als ein Phänomen, das einzig politische und/oder sonstige Extremisten kennzeichnet. Antisemitismus ist Mainstream.

Das ist, gerade weil dieser Antisemitismus wahrlich doch eine Beleidigung für alle Vernunftbegabten ist, bedauerlich. Auf Ian Andersons zitierte Worte dachten „Menschenrechtsaktivisten“ sich diese vor allem die Verfasser selbst entlarvende Erklärung aus:

„Jethro Tull’s statement makes them worse than Elton John. They went further and actively appease war criminals and endorse war crimes. [..] The next Israeli attack on Gaza is in the name of Jethro Tull.“

Ein Musiker will seine Einnahmen ausdrücklich und nachprüfbar Organisationen und Einrichtungen zur Verfügung stellen, die sich die Förderung einer friedlichen Gesellschaft zur Aufgabe gemacht haben. „Menschenrechtsaktivisten“, für die Frieden offenkundig ein Fremdwort ist und daher gewiß auch nicht gewollt, sehen darin tatsächlich eine Kriegserklärung.

Und niemand lacht dieses Pack aus oder ignoriert es. Es finden statt dessen sich immer weitere Unterstützer. Greta Berlin, eine unrettbare „Menschenrechts“-Jihadistin, diagnostizierte in einem Rundbrief am 29. Mai an ihre Anhänger, sie sei von einem „Gaza-Fieber“ befallen: „[W]e all have Gaza fever“.

Die Entwicklung einer Therapie gegen dieses „Fieber“ ist überfällig, denn es und von ihm Befallene sind gefährlich.

(H/t: Harry’s Place)

4 Comments

  1. „Menschenrechts“-Jihadistin? Herrlicher Begriff, habe ihn sofort in mein Wörterbuch aufgenommen.

  2. Es spricht für Jethro Tull, dass sie in Israel auftreten, aber wer sich Ian’s Statement mal zuende durchliest, kommt nicht umhin zu bemerken, dass da auch nicht alles Gold ist, was glänzt:

    „It’s a long time since Pearl Harbor, Auschwitz, Hiroshima and the firestorm of Dresden and I hope that, one bright day sometime in the future, it will seem a long time since the blockading of the supply flotilla to Gaza and the bombing of Israeli citizens by Hamas and Hizbolla.“

    Zum einen sollte man „Pearl Harbor, Auschwitz, Hiroshima and the firestorm of Dresden“ nur dann in einen Topf werfen, wenn man sich ganz bestimmt zu einem Geschichtsrevisionismus bekennen möchte, der ahistorisch und dementsprechend begriffslos die Rollen von Tätern und Opfern vertauscht bzw. verwechselt – man könnte dazu auch fehlende Wahrnehmung in der ethischen Dimension sagen.

    Zum anderen: Allen, die – wie Ian anscheinend – noch immer an das Märchen von der „supply flotilla to Gaza“ glauben, fehlen vielleicht noch ein paar abgelaufene Ohrentropfen in ihrem Alibert 😉

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