Kategorie: Volker Perthes

‚Nothing to be worried about‘ II: Die Zweifel der IAEA

„Nothing to be worried about“ – so faßte Mohamed ElBaradei, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, vor nichtmal zwei Wochen einen Besuch von Inspekteuren seiner Behörde in der Islamischen Republik zusammen. Daß das schon am Monatsanfang gelogeneine überaus seltsame Sicht der Realität darstellte, bestätigt die IAEA nun auch selbst:

„The United Nations‘ nuclear watchdog is concerned that Iran’s belated revelation of a new uranium enrichment site may mean it is hiding other nuclear facilities, an agency report obtained by Reuters said on Monday.“

Das Mullah-Regime behauptet, mit dem Bau der Anlage in Qom erst 2007 begonnen zu haben, jedoch fanden IAEA-Kontrolleure Anzeichen dafür, daß an der heimlich errichteten Einrichtung, die zu klein für eine zivile Nutzung, aber für eine militärische groß genug ist, schon seit 2002 gearbeitet wurde – ein Detail, das Behördenchef Mohamed ElBaradei offenbar nicht irritierte. Jetzt belegt seine IAEA, wie verläßlich die Expertise ihres Chefs ist:

„‚The agency has indicated (to Iran) that its declaration of the new facility reduces the level of confidence in the absence of other nuclear facilities under construction and gives rise to questions about whether there were any other nuclear facilities not declared to the agency,‘ the report said.“

Ähnlich kompetent wie Mohamed ElBaradei präsentiert sich der deutsche „Experte“ Volker Perthes. Der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik ist unbeirrbar überzeugt davon, „dass Ahmadinedschad interessiert ist, diplomatischen Fortschritt in der Atomfrage zu erreichen“. Wirklich schade, daß die Mullahs das Spiel der Experten Mohamed ElBaradei und Volker Perthes nicht recht mitspielen wollen.

Volker Perthes: Verirrt im Kreislauf der Vertrauensbildung

Ein „Experte“ ist guter Hoffnung, weil es eine „Einwilligung“ gibt:

„Jetzt sei ein ‚Kreislauf der Vertrauensbildung‘ in Gang gesetzt worden, sagte Volker Perthes, Direktor der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik. Als positives Signal wertete er die Einwilligung Irans, ‚zumindest große Teile‘ des Urans aus Nathans ins Ausland zu schicken: ‚Wenn das Material außer Landes geschafft wird, ist ein großer Grund für die Sorge beseitigt‘, sagte Perthes der Nachrichtenagentur dpa.“

Daß es die „Einwilligung“, von der der „Experte“ so begeistert ist, gar nicht gibt, belegt unterdessen nicht etwa dessen Inkompetenz, sondern nur, daß Volker Perthes es verdient hat, den Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik zu machen:

„However, a member of the Iranian delegation who attended the Geneva talks said no agreement was made on delivering Iran’s 5 percent enriched uranium to one of the 5+1 countries and receiving 20 percent enriched uranium.

The negotiator, who spoke to the Mehr News Agency on condition of anonymity, also said no consensus was made about inspection of the Fordoo nuclear project near Qom in two weeks.“

tehrantimes091004