Appeasement als Widerstand: Avi Primor stürzt die Mullahs

Das Regime der Islamischen Republik Iran kann über einen weiteren Freund sich freuen. Während unübersehbar viele Menschen auch und gerade unter Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben in Teheran und vielen anderen Orten ihren Unmut kundtun über das Regime der Mullahs, plädiert der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland gegen jede auch noch so schwache Sanktion gegen den Terror, mit dem Mahmoud Ahmadinejad sich und sein Gefolge zu verteidigen sucht.

„Jeder [!] Boykott“, gibt Avi Primor in der Frankfurter Rundschau den Experten, „jeder Boykott nützt immer [!] dem Regime“, weshalb „Israelkritiker“, die zum Boykott rufen, eigentlich Verteidiger sind des „Apartheidstaats“ und Nelson Mandela in Südafrika bekanntlich noch im Kerker sitzt. Avi Primor expertelt:

„Die Geschichte lehrt uns, dass ausländischer Druck auf eine Bevölkerung sich immer zugunsten deren Regierung auswirkt, mag sie noch sio verhasst sein. Die iranische Regierung [..] benötigt genau diesen Druck aus dem Ausland, um wieder die eigenen Reihen hinter sich schließen zu können.“

Und letzteres, ahnt der hoffnungsfrohe „Experte“, wird dem Regime nämlich überhaupt nicht gelingen, wenn es keinen Druck gibt von außen. Ein Wechsel des Regimes in Teheran ist folgerichtig offenbar nur möglich, wenn das derzeitige umworben und nur ja nicht vor Probleme gestellt wird, die ihm etwa bei einem Benzin-Boykott entstehen könnten. Und nur besonders Ahnungslose kämen auf die Idee, etwa eine diplomatische Charme-Offensive könnte die Umworbenen erst recht legitimieren.

Avi Primor empfiehlt eine „massive Unterstützung der Opposition im Iran, so dass der Wille der Mehrheit der Bürger die Oberhand gewinnen kann“. Diese Opposition, die derzeit schon Leib und Leben riskiert, könne aber nur unterstützt werden, so Avi Primor, der gar eine „massive Unterstützung“ empfiehlt, wenn „unter keinen Umständen [!] den Regierenden die beliebte Ausrede des ausländischen Drucks auf die Zunge“ gelegt werde.

Wie indes sieht eine „massive Unterstützung“ einer Opposition aus, die jenen, gegen die diese sich richtet, nicht die „beliebte Ausrede des ausländischen Drucks“ liefert? Boykotte helfen nicht, und ein offenes Bekenntnis eben zur Opposition verbietet sich laut Avi Primor ebenso. Es scheint nur ein massiver Support für Mahmoud Ahmadinejad zu bleiben, um sein Regime loszuwerden.

Und wenn das die solcherart massiv unterstützte Opposition nicht begreifen kann, hat sie Prügel und Folter verdient – und das Regime seine eigene Bombe. Hat eigentlich schon jemand Avi Primor für einen Friedensnobelpreis vorgeschlagen? Oder für ein (weiteres) Bundesverdienstkreuz? Er hat es sich wahrlich redlich verdient, liefert er deutscher Politik und Wirtschaft doch die „Argumente“, ihre tatkräftige Unterstützung des Mullah-Terrors als irgendwie subversive Oppositionsarbeit zu entschuldigen.