Wenn Martin Gehlen mal nicht damit beschäftigt ist, für den Tagesspiegel deutsche Städte mit Opfern zu bombardieren, gibt er in der Frankfurter Rundschau den kenntnisreichen Analysten irakischen Regierungsversagens:
„Die größte Hypothek für die Zukunft jedoch liegt in den ungelösten Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen und Regionen. Jeder hat mit jedem noch gefährliche Rechnungen offen – nur die schiitisch dominierte Regierung tut wenig, um die Konflikte politisch zu entschärfen.“
Ein anderer deutscher Analyst, Carsten Kühntopp, hat dem gleichen Thema sich gewidmet:
„Tatsächlich setzt gerade Maliki seit längerer Zeit auf das Nationalgefühl der Iraker. Er will eine starke Zentralregierung und schwache Regionen. [..] Noch immer sehen sich die Iraker vor allem als Iraker und nicht als Schiiten oder Sunniten, als Araber oder Kurden. Deshalb kommt Malikis nationalistischer Kurs gut an. [..] Eine Art Quote für Konfessionen [..] ist bei den Irakern mittlerweile verhaßt.“
Schön, daß die Experten sich so einig sind.