George Galloway: „Menschenrechtsaktivist“ ohne Moral

Etwas muß man George Galloway lassen: Der beim staatlichen PressTV der Islamischen Republik Iran beschäftigte „Menschenrechtsaktivist“ versucht wenigstens, seine Versprechen zu halten.

Während der in Deutschland beheimatete Verein Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (EJJP Deutschland) mindestens seit Januar 2009 (!) Geld sammelt für ein seither stets kurz vor dem Auslaufen stehendes und mit „Hilfsgütern“ und Juden beladenen Schiffs, das dann aber doch nie in See sticht, ist George Galloway – wie vor einigen Wochen angekündigt – wieder unterwegs, seine Freunde von der Hamas in Gaza zu besuchen.

Freilich hat der Lakai des iranischen „Präsidenten“ Mahmoud Ahmadinejad noch ein kleines Problem. Der letzte von ihm organisierte und angeführte Viva Palestina-Konvoy prügelte sich seinen Weg nach Gaza durch Ägypten regelrecht frei – bei von seinen „Menschenrechtsaktivisten“ und der Hamas angezettelten „Unruhen“ an der ägyptischen Grenze zu Gaza wurde ein ägyptischer Grenzposten getötet. Ägypten wies darauf George Galloway und dessen Schlägertruppe auf Lebenszeit aus.

„A statement from the group said Galloway and a colleague ‘were forcibly pushed into a van, refused exit and told that they were leaving the country,’ as they entered Egypt.

Egyptian security sources confirmed the decision to deport Galloway, saying officials had decided to bar the British MP from entering Egypt in the future and added the country would ‘also put all the convoy members on the black list after they leave.’“

Da George Galloway nun wieder über Ägypten nach Gaza reisen will – Israel meidet der Abgesandte des iranischen „Präsidenten“ -, soll das allerdings nie passiert sein:

„I was not deported from Egypt and I am not ‚persona non grata‘ there. No official notification of either has ever been conveyed to me.“

Vergeßlichkeit ist typisch für den „Menschenrechtsaktivismus“ des George Galloway, und so nimmt es nicht wunder, daß er der ägyptischen Regierung diesmal Treue schwört:

„‚I have no wish to have a fight with the Egyptian government; my fight is with Israel,‘ Galloway said in a statement issued from Paris.“

Es bekümmert den „Menschenrechtsaktivisten“ also ausdrücklich nicht, daß selbst der UN-„Menschenrechtsrat“ besorgt ist über die Lage der Menschenrechte in Ägypten. „China, Ägypten und Syrien hätten die Arbeit nicht staatlicher Organisationen erheblich eingeschränkt“, klagte erst kürzlich Navi Pillay, die Vorsitzende des UNHRC; die bevorstehenden Parlamentswahlen will der wichtigste Oppositionskandidat ElBaradei boykottieren:

„‚Wir werden die nächsten Wahlen boykottieren, denn jeder, der an ihnen teilnimmt, handelt gegen den Willen des Volkes‘, sagte el Baradei der unabhängigen Zeitung ‚El Schoruk‘.

Er hat auch angekündigt, bei den für 2011 angesetzten Präsidentschaftswahlen antreten zu wollen, wenn zuvor Verfassungsänderungen vorgenommen werden, die unabhängigen Kandidaten eine Teilnahme ermöglichen.“

Wer ein Menschenrechtsaktivist sein will und kein „Menschenrechtsaktivist“, hätte also in Ägypten viel zu tun, sollte jedenfalls den Schulterschluß mit dessen Regierung vermeiden. „[M]y fight is with Israel“, gibt George Galloway vielmehr ganz unumwunden zu, Demokratie ist ja auch nichts für Ägypter, sondern allenfalls für „Palästinenser“, die – richtig – die Hamas wählten – die ihren Geldboten George Galloway auch prompt zum „Ehrenpalästinenser“ beförderte – und dafür „bestraft“ würden.

Was soll man von George Galloway halten? Er arbeitet für PressTV, ein Propagandaorgan der Islamischen Republik Iran, hat an der ägyptischen Regierung, die weit entfernt davon ist, Menschenrechte zu respektieren, nichts auszusetzen, macht den Geldboten jener Hamas, die stolz darauf ist, Juden zu massakrieren, und darüber hinaus „Palästinensern“ und „Palästinenserinnen“ ein „Gemeinwesen staatlich verordneter Gottesfurcht“ aufzwingt – und will dennoch ein „Menschenrechtsaktivist“ sein.

Gewiß, es gibt üblere Menschenfeinde als George Galloway. Aber es sind „Menschenrechtsaktivisten“ wie er, die ihnen das Leben ungemein erleichtern, ihnen Legitimität verleihen, die sie längst verspielt haben.