Weiterdenken

Es ist der Wilfried H. aus Ostfriesland netterweise ein Mensch, der „sich nicht irgendwie aufspielen“ möchte, „sondern im Gegenteil Bescheidenheit und Naturbezogenheit“ sucht und als ein ehemaliger „Bibliothekar in der Uni Frankfurt“ auch im Ruhestand noch viel liest und nachdenkt, „mehr und weiter, als andere es eben zu tun gewohnt sind“. Und so kam Wilfried H. ein Verdacht, den er, ganz Botschafter deutscher Nachdenklichkeit, der zweitbesten Adresse für derlei mitteilte:

„Ich habe schon lange den Verdacht, daß sich in diesem Land [die Vereinigten Staaten] etwas ganz Großes gegen die Muslime zusammenbraut, und zwar ganz speziell gegen den Iran. Die USA werden immer schwächer, der Iran erstarkt jeden Monat und punktet immer öfter gegen die USA mit zunehmendem Erfolg. So können sich die Machthaber der Vereinigten Staaten ja ausrechnen, wann ihnen die Luft ausgehen wird, und der Anspruch auf die absolute Weltherrschaft ausgeträumt ist.“

… die dann der coole Mahmoud A. übernehmen wird?

„Die USA haben, so sehe ich das, einfach Angst vor dem Iran bekommen. Und das bedeutet: Sie werden für unseren Planeten und die Erdbewohner hochgefährlich werden.“

George W. hat versagt, Barack Hussein O. ist gefährlicher.

„Ihnen bleibt ja in der Endphase nichts anderes übrig als einen erneuten großen Terroranschlag im eigenen Land zu inszenieren, um diese Untat dann möglichst der Islamischen Republik Iran in die Schuhe zu schieben.“

Diese Niedertracht! Und dabei hatten wir doch gedacht, der Barack Hussein O. verdiene seinen Nobelpreis wirklich.

„Dann könnten sie alle Hemmungen fallen lassen und den Iran, den Dorn in ihrem Auge, militärisch angreifen.“

Welch faszinierende Vorstellung! Ganz schlecht wäre das ja in der Tat nicht.

„Ich sehe es vielmehr als eine Endabrechnung zwischen Allah und den Dämonen. Möglicherweise wird sich dann auch der zwölfte Imam Mohammad Mahdi (was soviel heißt wie Der-von-Gott-Geführte) zu erkennen geben und den schiitischen Muslimen die geheimen Offenbarungen seiner Väter und Urväter als zutreffend und richtig bestätigen.“

Inschallah.

„Somit wird die Weltbevölkerung auf unserem Planeten Zeuge werden, wie herrlich und erhaben die Wege Gottes im Endeffekt doch sind. Ayatollah Khomeini hat diesen Zeitpunkt in weiser Voraussicht kommen sehen und dem zwölften Imam den Weg für sein Kommen und die Übernahme seiner Führung geebnet.“

… und sich dabei ausgerechnet auf die Amerikaner verlassen?

„Gesegnet sei das Gedenken an diesen großen Mann! Möge Allah den Iran auch weiterhin rechtleiten und beschützen.“

Ist gerade das angesichts der herrlichen Alternative für die gesamte Weltbevölkerung und die Schiiten nun nicht aber ein wenig undurchdacht, um nicht zu sagen böswillig?