Wenn in den Vereinigten Staaten in dieser Woche die Midterm Elections stattfinden, so ist zu befürchten, daß die Wahlberechtigten – leider die ungebildeten Amerikaner und nicht die weltgewandten Deutschen – von A wie ARD bis Z wie ZDF enttäuschen werden. Sie könnten nämlich, wie das Morgenmagazin des deutschen Staatsfernsehens meint, den „populistischen Nein-Sagern“ des Tea Party Movement auf den Leim gehen.
Lauschen wir ein wenig:
„Einige hundert Anhänger der erzkonservativen Bewegung sind heute nach Wilmington/Delaware gekommen. Die Tea Party gibt nochmal alles, um unentschlossene Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Mit radikalen Aussagen richten sie über Obama.“

„You’re fired!“, „Sie sind gefeuert!“, steht auf dem Plakat, das ein gewiß durch und durch erzkonservativer Radikaler in die Luft hält. So gefährlich wie die Botschaft seines bestimmt massenvernichtungstauglichen Winkelements ist sein Aussehen. In ZDF-Deutschland würde man dieses demokratieunfähige Pack sicherheitsverwahren.
„Wegen seiner Gesundheitsreform beschimpfen sie den Präsidenten gar als Kommunisten.“

Dazu zeigt das ZDF tatsächlich ein Plakat, auf dem Sarah Palin abgebildet ist, die, so die Botschaft, den „Kampf für Wahrheit, Gerechtigkeit und den amerikanischen Weg“ führen will. Schlimmster Antikommunismus ist das, erzkonservativ und radikal sowieso. In ZDF-Deutschland … würde es dafür die Todesstrafe geben.
„Die extreme Einstellung der Tea Party-Bewegung geht nicht nur den Demokraten, sondern auch vielen Republikanern zu weit. Doch das Konzept scheint aufzugehen. Die Tea Party hat mit ihrer Anti-Obama-Stimmungsmache großen Einfluß auf den Wahlkampf genommen.“
Und das, „Anti-Obama-Stimmungsmache“ einer- und „Einfluß auf den Wahlkampf“ andererseits, geht gar nicht! Wahlkampf gegen Barack Hussein Obama ist, na logisch, „extrem“. Wie „extrem“, das erfahren wir sogleich.
„Sie spielt dabei eine zentrale Rolle: Christine O’Donnell ist einer [!] der Top-Kandidaten [!] der Tea Party-Bewegung: ‚Wir kämpfen dafür, daß Amerika wieder das wird, was es einmal war. Ein Land, wo jemand, der hart arbeitet und eine gute Idee hat, erfolgreich sein und für seine Familie sorgen kann.'“

Faschismus droht! Und zwar, die Worte belegen es unzweifelhaft, ganz extrem-radikaler. Doch vielleicht kommen die Amerikaner ja noch zu Vernunft. Die, verkörpert durch Barack Hussein Obama, wird mit diesen, von dessen Weisheit und Volksnähe kündenden Worten zitiert:
„In zwei Tagen habt Ihr die Chance, dieses Land für die nächsten zwei Jahre in die richtige Richtung zu lenken. So, wie Ihr es schon einmal 2008 gemacht habt. Ihr könnt es allen nochmal zeigen.“
Was?, möchten Sie nun wissen? Die richtige Richtung, natürlich. Wie sieht die richtige Richtung aus? Who cares, Barack Hussein Obama wird es wissen. Und Zweifel sind radikal-extrem-erzkonservativ-populistischer Hochverrat an der unabhängigen Berichterstattung des ZDF!