George Galloway, britischer Ehren-„Palästinenser“ und einst von Saddam Hussein finanziell unterstützter Friedensengel, hat nach seiner jüngsten Reise nach Gaza ein Problem mit seinem Erinnerungsvermögen.
Kanada, wo er persönlich vor Gleichgesinnten über seinen grandiosen Sieg über die „Blockade“ des Zionisten-Regimes berichten wollte, ließ George Galloway nicht ins Land. Er habe, so der Vorwurf, in Gaza die Hamas, die in Kanada verboten ist, nicht nur mit Geld unterstützt.
Und das empört den Briten mit dem VIP-Paß der „Palästinenser“ nun wegen seines schwächelnden Gedächtnisses gar sehr: „I am not a supporter of Hamas but I am a supporter of democracy“, wird er von der BBC zitiert; die Einreiseverweigerung nannte er „idiotisch“, er sei „keine Bedrohung“.
Letzteres mag sogar stimmen, denn in der Tat geht es ihm ohnehin weniger um welche Mission auch immer, sondern vielmehr um Schlagzeilen:
„This has been an amazing journey. The only slight blemish has been the neglect of it in the press back home, with some notable exceptions.“
Schlagzeilen freilich bekam er für seine Gaza-Visite, er kam sogar ins Fernsehen. Al-Jazeera sprach er gleich mehrfach in die Kameras, wem seine ganze Loyalität gilt:
„Whatever we brought we will give. Tomorrow, Allah willing, at 10 o’clock in the morning, we will give all our vehicles, our keys, our aid, our money to Ismail Haniya, the elected prime minister of Palestine. [..]
Maybe the American government, the British, and the Israelis don’t recognize Ismail Haniya as prime minister of Palestine, but we recognize Ismail Haniya as the prime minister of Palestine.
And he is our prime minister also, because all over the world, there has grown a slogan: In our thousands, in our millions, we are Palestinians. All of us are Palestinians, and Ismail Haniya is the elected prime minister of all of us.“
Revolutionäres gar kam ihm, begeistert von unseren„seinem“ Premierminister Ismail Haniya, Hamas-Anführer, über die Lippen:
„Revolution until victory! Revolution until victory! Revolution until victory! Viva, viva! There’s more money coming in from my friends. Viva viva, Palestine!“
Und gegenüber Al-Aqsa TV, dem Sender der Hamas, der für sein überaus friedensstiftendes Kinderprogramm bekannt ist, entschuldigte er sich gar:
„We are to beg your forgiveness for Balfour. All the British are not Balfour.“
Doch das alles scheint George Galloway nun entfallen zu sein. Womöglich war er es ja aber gar nicht, der da dem Ismail Haniya die Geldscheine in die Hand drückte und ihn herzte, vielleicht hat er auch nicht jenen ‚Viva Palestina‘-Konvoy angeführt, den schon ägyptische Kinder richtig als Unterstützung der Hamas einzuschätzen wußten.
Nur: Wer es es dann? George Galloway, mediengeiler Wichtigtuer?
„Ironically, if they had let me in, perhaps a few thousand folk would have noticed. Maybe another few thousand would have caught it all on YouTube. But their attempted ban has meant that, tonight, much of Canada will be viewing me on the country’s most-watched television show and many will stay on to watch my speech.“