Inge Günther hat, so scheint’s, vom schweren Schicksalsschlag sich erholt, der sie erst kürzlich traf, als in Jerusalem zwei „palästinensische“ Familien eine „zweite Vertreibung“, eine neuerliche Naqba erleiden mußten, weil diese, was die „Expertin“ der Frankfurter Rundschau freilich verschwieg, die Zahlung der Miete verweigerten, was ja auch schlecht zu ihrer bewußten Anspielung auf die Große Katastrophe gepaßt hätte.
Die Welt der Inge Günther ist jedenfalls wieder in schönster (Un-)Ordnung, die Krokodilstränen sind getrocknet – neue Taten warten schließlich darauf vollbracht zu werden. Und da die gelernte Heilpädagogin schon so unvergleichlich viel Empathie mit „palästinensischen“ Mietprellern gezeigt hat, kann sie nicht auch noch mit der israelischen Regierung leiden, sondern muß auch wieder einmal Wut ablassen, schon des seelischen Gleichgewichts wegen.
Die Überschrift, unter der Inge Günther ihren Gefühlshaushalt zu retten versucht, geht (in der gedruckten FR) so: „Netanjahus Berater wütend“. Welch eine Nachricht! Der „Türsteher“ Avigdor Lieberman ist diesmal allerdings nicht gemeint, sondern Uzi Arad. Ein paar Sätze vergehen mit Halbwahrheiten, dann kommt Inge Günther zum eigentlichen „Thema“: „Arad ist bekannt für eine gewisse Unbeherrschtheit.“
Doch die einmalige Erwähnung einer „gewissen Unbeherrschtheit“ genügt der Heilerin aus Freiburg nicht. Nach ein paar Worten, die nichts sind als Füllmaterial, ist sie wieder da, die Unbeherrschtheit, von der Inge Günther aus der Haaretz erfuhr, einer Zeitung, die besonders in der jüngeren Vergangenheit sich Ruhm für besondere Wahrheitsliebe erwarb. Inge Günther formuliert so: „Da sei Arad, dessen Unbeherrschtheit bekannt ist, geplatzt.“ In tausend Teile. Mindestens.
„Netanjahus Berater wütend“, „bekannt für eine gewisse Unbeherrschtheit“, „dessen Unbeherrschtheit bekannt ist“ – wer jetzt noch nicht weiß, um wen es sich handelt bei dieser tickenden Zeitbombe Uzi Arad, dem wird Inge Günther es gewiß gern noch einmal erläutern. Verwegen aber wäre es sicher, Inge Günther angesichts solch feinfühliger Zeichnung Uzi Arads zu unterstellen, sie wolle die israelische Regierung dämonisieren, als einen Haufen gefährlicher Irrer darstellen.
Ein weiterer Beweis ihres äußerst tendenziösen Weltbildes. Zur Reise des Papstes schreibt sie einen völlig inakzeptablen Artikel. Nachlesbar auf:
http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=412205574&blogId=488651367
Der Beitrag ist offenbar nur für angemeldete MySpace-Nutzer lesbar, was recht bedauerlich ist.