Gaza droht, glaubt man dortigen „Behörden“, die natürlich von der Terroristenbande Hamas kontrolliert werden, eine Energiekrise. Dem Kraftwerk in Gaza fehlt nach den Angaben der Treibstoff für die Generatoren. Dieser wird geliefert durch Israel und wurde bisher bezahlt durch die Europäische Union. So konnten Monat für Monat 9.500 Kubikmeter Treibstoff genutzt werden, um das Kraftwerk bei einer Leistung von 60 Kilowatt zu betreiben und ein Drittel des Strombedarfs in Gaza zu decken.
Den weiteren Bedarf an elektrischer Energie deckt – auch in Kriegszeiten – zuverlässig Israel, was die „Palästinenser“ allerdings nicht davon abhielt, das Kraftwerk in Ashkelon mit Raketen zu beschießen. Auch gegenwärtig ist Israel wieder bereit, Treibstoff nach Gaza zu exportieren, tatsächlich sind schon für den heutigen Tag Lieferungen, die über den geöffneten Übergang Kerem Shalom erfolgen sollen, angekündigt. Kerem Shalom gehört wie die anderen Übergänge ebenfalls zu den Zielen „palästinensischer“ Angriffe.
Doch selbst mit den für heute geplanten Lieferungen kann für das Kraftwerk in Gaza wohl allenfalls ein Notbetrieb gewährleistet werden, droht schon am Donnerstag die Abschaltung. Eventuelle Folgen für die Bevölkerung Gazas wird, davon ist auszugehen, die Hamas propagandistisch auszunutzen wissen. Verantwortlich freilich für die aktuelle Situation ist die PA, die dem „Palästinenserpräsidenten“ Abu Mazen untersteht und seit dem vergangenen Dezember selbst verantwortlich ist für die Treibstoffversorgung Gazas.
Von der Europäischen Union immer wieder mit zwei- und dreistelligen Millionenbeträgen unterstützt – zuletzt im Dezember und vor wenigen Tagen -, denkt die PA aber offensichtlich nicht daran, das zu tun, was von einer „Regierung“, die irgendwie souverän sein will, nicht zuletzt die Europäische Union erwartet. Im Dezember bezahlte sie noch 6.500 Kubikmeter Treibstoff, weshalb ein Generator abgeschaltet werden mußte, für Januar nur noch 5.500 Kubikmeter.
Zugleich forderte Abu Mazens PA die „Palästinenser“ in Gaza auf, Rechnungen für die Belieferung mit Energie nicht mehr zu bezahlen; das Geld würde vor allem die Hamas nutzen. Die „Energiebehörde“ Gazas ihrerseits erklärt, von rund eingezogenen 5.4 Millionen Dollar etwa 4.3 Millionen nach Ramallah an die PA überwiesen zu haben, der Rest des Geldes decke nur die Betriebskosten des Kraftwerks. An fehlendem Geld jedenfalls scheitert die Treibstoffversorgung Gazas nicht.
Immerhin kann die PA es sich leisten, ihren „Beschäftigten“ auch in Gaza eine Erhöhung ihrer Bezüge um 4 Prozent zu versprechen und auch finanzielle Unterstützung für Erdbebenopfer in Haiti anzukündigen. Materielle Not herrscht im Gebiet der PA ohnehin nicht, Salam Fayyad, Abu Mazens „Ministerpräsident“, verbrannte als ein Höhepunkt einer antisemitischen Kampagne kürzlich Produkte, die er als „jüdische“ ansieht. Die PA soll judenrein sein.
Dieser Antisemitismus dürfte auch ein Beweggrund dafür sein, daß Abu Mazen die Energieversorgung der Bevölkerung Gazas zumindest behindert. Direkte Stromlieferungen aus Ashkelon kann er nicht beeinflussen, aber weniger oder gar keine Treibstoffe in Israel ordern bzw. bezahlen. Nebenbei kann der „Palästinenserpräsident“ so auch die Hamas, die Abu Mazens Fatah 2006 aus Gaza vertrieb, unter Druck setzen – und ihr, gewollt oder nicht, zugleich ein nicht unwillkommenes Geschenk für ihre Propaganda-Abteilung machen.
So unterdessen gelingt es den Beteiligten von Hamas wie Fatah gleichermaßen, eindrucksvoll zu zeigen, daß ihnen die „Palästinenser“ völlig gleichgültig sind. Abu Mazen, der sich zum „Palästinenserpräsidenten“ auf Lebenszeit ausrief und, da einige westliche Regierungen nicht mehr davor zurückschrecken, über Kontakte zur Hamas mehr als nur nachzudenken, doch um die Bedeutung seiner PA als Ansprechpartner fürchten muß, kann so der Hamas seine „Macht“ demonstrieren.
Und die Hamas wiederum wird die Chance, schaurig-schöne Bilder als Wichsvorlage für ihre „israelkritischen“ Unterstützer in aller Welt zu produzieren, nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Palästinenser“, die nichts mit Terroristenbanden zu tun haben, werden so oder so nicht gefragt, ob sie sich denn instrumentalisieren lassen wollen. Mit großen Augen werden kleine Kinder bei Kerzenlicht „leiden“ und die israelische „Blockade“ anklagen.
Vernunftbegabte allerdings könnten und sollten in dem Spektakel den Beweis dafür sehen, daß auch und gerade eine „palästinensische Einheitsregierung“ aus Hamas und Fatah den „Palästinensern“ nicht zumutbar ist. Beide Banden sind nicht am Wohl der „Palästinenser“ interessiert. Selbst während der Operation Cast Lead, bei der die israelischen Streitkräfte äußerste Zurückhaltung übten, sorgte Israel darüber hinaus besser für die „Palästinenser“ (nicht nur) in Gaza als jemals ihr „Präsident“ Abu Mazen.
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