Greta Berlin, Sprecherin der Hamas und Mitbegründerin der Hamas-Propagandaorganisation Free Gaza Movement, hat etwas erbrochengeschrieben, das ein Op-Ed sein soll. Das Albuquerque Journal hatte es zuvor gewagt, Asher Yarden, dem Generalkonsul Israels für den südlichen Westen der Vereinigten Staaten, Gelegenheit zu geben, seine Sicht der Free Gaza-Jihadisten darzustellen, die Ende Mai mit unter Deck eingesperrten Frauen gewaltsam versuchten, per Schiff Gaza zu erreichen.
Meinungsfreiheit ist für die „Menschenrechtsaktivistin“ Greta Berlin ein Konzept, das sie ablehnt. Für die (inoffizielle) Hamas-Sprecherin hat denn der in Israel geborene Anwalt und Diplomat, der ihr seiner Herkunft wegen nichts als ein „Israeli mouthpiece“, ein „Sprachrohr Israels“, ist, offenbar weder als Person noch im Amt als Generalkonsul ein Recht darauf, seine oder eben Israels Position darzustellen. „Weshalb“, fragt die Antisemitin, „weshalb sollte man diesem Mann, Asher Yarden, glauben?“
Die Wahrheit sei doch so offensichtlich:
„Once again, Israel commits war crimes against a civilian population on board six ships in international waters then whines that it is the victim of a PR smear.“
Wer für die Hamas arbeitet, übernimmt auch deren Überschriften. „Zionist army kills then cries and lies“ ist ein besonders beliebter Beitrag auf der Website der Ezzedeen Al-Qassam Brigades der Hamas überschrieben, jenes „bewaffneten Arms“ der „Regierung“ Gazas, der in dieser Woche bitterlich über „barbarische Zionisten“ klagte, weil ihm bei einem „Arbeitsunfall“ ein Waffenlager inmitten einer Wohngegend explodierte, wobei mehrere Dutzend „Palästinenser“ verletzt wurden.
„PCHR is concerned over continued storage of explosive devices by Palestinian resistance groups in civilian populated areas, which threatens the lives of Palestinian civilians, and constitutes a violation of international human rights law and humanitarian law.“
Verdient eine, so jedenfalls „Menschenrechtsaktivisten“, „demokratisch gewählte“ Regierung Unterstützung, die auf solche Weise mit Leben und Gesundheit ihrer „Wähler“ spielt? Natürlich. Die Kontrolle von Ein- und Ausfuhren nach Gaza durch Israel, das und dessen Bevölkerung erklärtes und eigentliches Ziel jener vor einer Woche vorzeitig explodierten und anderer Waffenvorräte sind, sei „illegal“, erklärt Greta Berlin. Und das „ist der Hauptgrund dafür, daß wir in See stachen. Wir wollten Israels illegale Blockade brechen“.
Da werden bei der Explosion eines Hamas-Waffendepots knapp 60 Menschen verletzt, doch die „Blockade“, die sich ja genau gegen solche Vorratslager und deren Betreiber richtet, soll „illegal“ sein. Wer das behauptet, für den sind Gesundheit und Leben von „Palästinensern“ unwichtig. Es verwundert deshalb auch nicht, daß Greta Berlin kein Wort der Empathie findet für jene Menschen, deren Häuser in dieser Woche in Deir al-Balah zerstört wurden.
Ihre „Richtigstellung“, sie und ihre Free Gaza-Jihadisten hätten „Güter für das Volk von Gaza“ transportiert, deren Lieferung Israel verbiete, ist vor diesem Hintergrund allenfalls eine Behauptung, ein zweideutige zumal. Israel untersagt etwa die Unterstützung Gazas mit Waffenlieferungen. Doch selbst die zivilen Güter der Free Gaza-Jihadisten hätten Gaza zunächst auf dem Landweg erreichen können, wie das Israel mehrfach angeboten hatte.
Weshalb dieser Weg einer friedlichen Konfliktlösung von Greta Berlin und ihren Begleitern anbegelehnt wurde, liegt auf der Hand. Wie sich nämlich herausstellte, bestand die „humanitäre Fracht“ der Free Gaza-Jihadisten zumeist aus Schrott, darunter Medikamente, die längst von der Medizin, die sie einmal waren, zu Sondermüll geworden waren, von dem Gefahren ausgehen. Damit wollte dann nicht einmal die Hamas mehr etwas zu tun haben.
Asher Yarden, das „Sprachrohr Israels“, hatte mit Blick auf diese schlichten Fakten sehr richtig analysiert, was Zweck der Aktion der Free Gaza-Jihadisten war:
„Right now, our adversaries, our enemies have understood that there is a much, in a way, easier way to cause Israel trouble: PR, public relations. Be it here in the United States. Be it in Europe. Be it in Turkey, and the flotilla was exactly it“.
Und dafür planten die Free Gaza-Jihadisten sehr wohl mit Leichen, mit „Märtyrern“. Ein Teilnehmer machte dies gegenüber dem iranischen PressTV deutlich:
„Schon als ich am ersten Konvoy teilnahm, wollte ich ein Shahid (Märtyrer) werden. Ich hatte kein Glück. Jetzt, beim dritten Versuch, werde ich mit Gottes Hilfe das Glück haben und ein Shahid werden.“
Und auf diesen Erfolg ist Greta Berlin auch stolz. „Why did they murder nine men with 31 bullets, many to the head?“ Daß es dazu nur kommen konnte, weil ihre Free Gaza-Jihadisten die mehrfachen Angebote Israels, die angeblichen Hilfsgüter über Ashdot nach Gaza zu transportieren, ausschlugen und schließlich die israelischen Soldaten, die die Mavi Marmara dorthin umleiten wollten, mit außerordentlicher Gewalt empfingen, daran denkt Greta Berlin nicht.
Die anderen Schiffe der Free Gaza–Flottille konnten die israelischen Streitkräfte friedlich in ihre Kontrolle und nach Ashdot bringen. Ohne die Gewalt der Islamisten auf der Mavi Marmara wäre so das ganze Unternehmen zur Pleite geworden – nicht nur hätte es zahlreiche verhinderte „Märtyrer“ gegeben, sondern die „Hilfsgüter“ wären auch als der gesundheitsgefährdende Schrott aufgeflogen, der sie waren und sind. Die „Menschenrechtsaktivisten“ wären blamiert.
Das mußten sie verhindern, und deshalb inszenierten sie jenes „Massaker“, das sie nun beklagen. Es ist verräterisch, daß jetzt, da die brauchbareren ihrer „Hilfsgüter“ in Gaza angekommen sind, die Free Gaza-Jihadisten nicht mit Berichten über durch sie ‚gerettete‘ „Palästinenser“ die Öffentlichkeit zu unterhalten suchen. Solche Rechenschaft scheuen sie, weil sie da in der Tat nichts berichten könnten. Sie wollten Israel angreifen, nicht „Palästinenser“ retten. Dazu war, dazu ist ihnen jedes Mittel recht.
Greta Berlins sie freilich entlarvenden Worte im Albuquerque Journal sind dafür ein erneuter Beleg.