Sir Salman Rushdie muß noch immer um sein Leben fürchten, doch immerhin erschienen seine Satanischen Verse, weil es eine Zeit gab, in der Verlage nicht schon präventiv möglichen Konflikten mit dem friedfertigsten Aberglauben aller Zeiten aus dem Weg zu gehen suchten.
Daß sie es heute tun, selbst in den USA, hat freilich nicht nur mit Feigheit zu tun. Der Mord an Theo van Gogh beweist ebenso wie die weltweit veranstalteten Randale wegen einiger Karikaturen, die der islamische Mob freilich nie gesehen hatte, daß es die grüne Barbarei tatsächlich gibt.
„Aus Angst vor Bedrohungen durch Islamisten hat der Düsseldorfer Droste Verlag einen Roman kurz vor Drucklegung wieder aus dem Programm genommen. Im September hätte ‚Wem Ehre gebührt‘ erscheinen sollen, ein Krimi der Autorin Gabriele Brinkmann (Pseudonym: W. W. Domsky) über einen Ehrenmord.“
Daß es der Islam schafft, auch im Westen immer mehr Selbstzensur zu etablieren, belegt vor allem aber, und das ist dann doch wenigstens ein Kollateralnutzen, eines: Der Aberglaube des Grünen Buchs steht (wahrlich nicht zuletzt) für kulturelle Einöde, für Stillstand und ganz gewiß nicht für Fortschritt, noch nichtmal für Gegenwärtigkeit.