Schlagwort: Amazon

Inszenierte Empörung

Da ist Michelle Bachelet wohl ein gewaltiger Fehler passiert: Trotzdem die vom »Menschenrechtsrat« der Vereinten Nationen eingesetzte »Hohe Kommissarin für Menschenrechte« bereits seit 2016 an ihrem Pranger für Unternehmen arbeiten konnte, die in den umstrittenen Gebieten tätig sind, ist ihr mit Amazon ein Unternehmen entgangen, das dort »eklatant gegen Menschenrechte verstößt«.

Wie die Financial Times in einer aufsehenerregenden Recherche festgestellt hat, erlaubt das Unternehmen »palästinensischen« Kunden in den umstrittenen Gebieten Versandkosten zu sparen, wenn die Israel als Ziel ihrer Bestellungen angeben statt »Palästinensische Gebiete«. Sie könnten damit in den Genuß eines Angebots kommen, das laut FT eigentlich israelischen Kunden vorbehalten sei.

Während bei der Zielangabe »Palästinensische Gebiete« Versandkosten von mindestens 24 Dollar aufgerufen werden sollen, entfallen diese, wie die FT berichtet, nennen die Kunden Israel als Zielland. »Menschenrechtsaktivisten« rund um den Globus und – allen voran – das Regime in Ramallah sind seit der Enthüllung entsetzt und wittern schwerste Verstöße gegen Menschenrechte der »Palästinenser«.

Mindestens ein Petition wurde schon gestartet, mit derzeit etwas über 100 Unterzeichnern hält sich ihre Unterstützung freilich in überschaubaren Grenzen. Tatsächlich hat die behauptete »Diskriminierung« von »Palästina« laut Amazon allein logistische Gründe. Lieferungen nach »Palästina« sind komplizierter zu organisieren als nach Israel, selbst wenn der Zielort am Ende der gleiche sein sollte.

Und so bleibt von den »drastischen Verstößen gegen Menschenrechte« von »Palästinensern« wenig übrig. Die werden nicht diskriminiert durch Amazon, sondern privilegiert: Wo Kunden des Unternehmens regelmäßig nicht die Möglichkeit haben, Versandkosten durch eine einfache Änderung einer Landesbezeichnung zu entgehen, bietet sich »Palästinensern« hier durchaus Einsparpotential.

Daraus einen »Zwang, sich als Israeli auszugeben« (Was ist eigentlich mit jüdischen »Siedlern«, die sich Bestellungen nach »Palästina« liefern lassen?), zu konstruieren, darauf können nur »Menschenrechtsaktivisten« und ein Regime kommen, denen in ihrer antisemitischen Wahnwelt längst jegliche Restvernunft abhanden gekommen ist. So lächerlich sie sich machen, so gefährlich sind sie leider.