Kollateralschäden

In den vergangenen Tagen haben mehrere europäische Staaten allein oder im Rahmen der EU einige Millionen Euro für »palästinensische« Krankenhäuser in Jerusalem zur Verfügung gestellt. Eine negative Folge dieses europäischen Engagements auf der Seite des PLO-Regimes scheint die unmittelbare Verschlechterung der Versorgung von »Palästinensern« mit medizinischen Leistungen zu sein.

Was zunähst paradox klingen mag, kann ob des politischen Kontexts jedoch letztlich leider nur wenig überraschen. Denn die »Regierung« um Mohammad Shtayeh, der mancherorts bereits als Nachfolger Abu Mazens im Amt des »Palästinenserpräsidenten« gehandelt wird, nutzt die europäische Spendenbereitschaft aus, ihre »Politik« der Loslösung von Israel zu verfolgen und zu verschärfen.

Statt – wie bisher üblich – »palästinensische« Patienten auch in israelischen Krankenhäusern behandeln zu lassen, schickt Ramallah sie jetzt in die zumeist von christlichen Kirchen betriebenen medizinischen Einrichtungen in der israelischen Hauptstadt, die sich als Teil des »palästinensischen« Gesundheitssystems verstehen. Teils genießen sie einen guten Ruf, ihre Kapazitäten aber sind begrenzt.

Und so müssen viele »Palästinenser«, die dringend behandelt werden müßten und – in israelischen Einrichtungen – auch könnten, nun warten, bis in »palästinensischen« Krankenhäusern Kapazitäten verfügbar sind. Für einige Patienten dürfte das einem Todesurteil gleichkommen, bei anderen verschlimmert sich ihr gesundheitlicher Zustand »nur«, während sie zum bloßen Warten verurteilt sind.

Gleichzeitig häuft Ramallah so Schulden bei den »palästinensischen« Krankenhäusern in Jerusalem an, die als Folge davon gezwungen sind, ihrerseits Kosten zu sparen und Leistungen zurückzufahren. Weil die Unterstützung aus Europa Ramallah ein Argument liefert, ihnen die Behandlung in israelischen Einrichtungen zu verweigern, hat sie negative Folgen für »palästinensische« Patienten.