Häuserkampf um Jerusalem

Während die Hamas weiter mit ihren Raketen auf Zivilisten zielt, solche in Israel ebenso wie in Gaza, intensivieren auch deutsche Medienschaffende ihren Krieg gegen den jüdischen Staat. Zeile um Zeile werben sie um Verständnis für die islamistischen Angreifer, während sie das politische Personal Israels und dessen Staat verleumden. Für den Tagesspiegel übernimmt das routiniert Andrea Nüsse.

Dort weiß sie mitzuteilen, weshalb der »vergessene Konflikt« wiederaufflammen mußte: »Auslöser war die anstehende Vertreibung [!] mehrerer Palästinenserfamilien aus ihren Häusern in Ost-Jerusalem«. Dort, meint die Expertin, »führen radikale israelische Siedlerorganisationen eine Art Häuserkampf, bei dem Haus um Haus versucht wird, jüdische Besitzverhältnisse von vor 1948 nachzuweisen«.

Und die Wiederherstellung »jüdischer Besitzverhältnisse von vor 1948« ist, wo wüßte man das besser als in Deutschland, natürlich eine große Ungerechtigkeit, mindestens aber ungeheuer provozierend, und stürzt ohnehin schon arg leidende »Palästinenser« in noch größere »Verzweiflung« über »den totalen politischen Stillstand«. All dies geschehe auf »Grundlage« eines »israelische[n] Gesetz[es]«.

An der Stelle freilich vergißt die Expertin für »eine Art Häuserkampf«, was sie vor beinahe genau elf Jahren bitterlich beklagte: »Israel nutzt einen undurchschaubaren Dschungel von Gesetzen aus osmanischer Zeit und der Epoche der britischen Mandatsverwaltung zum Umgang mit dem Land – was formal richtig ist, denn eine Besatzungsmacht muss das bestehende Recht anwenden«. Schockschwerenot!

Das Recht war auf der Seite »radikale[r] israelische[r] Siedlerorganisationen« – und ist es, »denn eine Besatzungsmacht«, und als solche gilt Israel Andrea Nüsse ja auch in »Ost-Jerusalem«, »muss das bestehende Recht anwenden«. Und dann ist da noch Erzschurke Benjamin Netanjahu: »Dass er sich jetzt als amtierender Premier militärisch als starker Mann inszenieren kann, wird ihm nicht missfallen«.