Überfälliger Rauswurf

Premierminister Benjamin Netanjahu hat der Temporären Internationalen Präsenz in Hebron die Genehmigung verweigert, weiter in der Stadt aktiv zu sein. Die von Italien, Norwegen, Schweden, der Schweiz und der Türkei getragene Mission war seit 1997 in Hebron tätig und sollte zum Abbau von Spannungen zwischen arabischer Mehrheitsbevölkerung und in der Stadt lebenden Juden beitragen.

Nachdem im Februar 1994 Baruch Goldstein, ein Bewohner aus dem nahen Kiryat Arba, einen blutigen Anschlag auf betende Muslime verübt hatte, war eine erste zivile Mission in der Stadt eingerichtet worden, deren Beobachter durch ihre Anwesenheit weitere Gewaltausbrüche verhindern sollten. Diese Beobachtermission dauerte drei Monate, seit 1997 war die TIPH ununterbrochen vor Ort.

Mit einem einseitigen Mandat ausgestattet, konzentrierten sich die Beobachter von Beginn an darauf, einzig das Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte, die dort zum Schutz der wenigen noch in Hebron lebenden Juden stationiert sind, zu diskreditieren. In der Praxis stifteten die hochbezahlten »Friedensaktivisten« nie Frieden, sondern deckten als Schutzschilde »palästinensische« Verbrecher.

Im vergangenen Jahr machten zudem Aufnahmen von Sicherheitskameras die Runde, die Angehörige der TIPH zeigten, wie sie einen jüdischen Jungen verprügelten und mit Messern Reifen eines Wagen jüdischer Bewohner aufschlitzten. Nach diesen dokumentierten Vorfällen, die wohl nur die Spitze eines Eisbergs darstellen, ist die Illusion, die TIPH sei unparteiisch, nicht mehr zu halten.

Die von ihren Entsendeländern hochbezahlten »Friedensaktivisten« haben nicht zu einer Entspannung der Lage in der dem Judentum zweitheiligsten Stadt, in der Araber vor 90 Jahren ein Pogrom verübten, beigetragen, sondern sie noch verschärft. Mit dem Entzug des Mandats der TIPH reagiert die Regierung in Jerusalem spät aber angemessen auf deren konfliktverschärfende Aktivitäten.