Fingerzeig

Noch ist er wohl nicht vollendet, der vom amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump angekündigte Plan zur Lösung des Konflikts zwischen »palästinensischen« terroristischen Organisationen und Israel. Dennoch sorgte in dieser Woche die in London erscheinende saudische Zeitung Asharq al-Awsat mit ersten Details, die sie unter Berufung auf arabische Diplomaten zitierte, für Aufsehen.

Nach der vom Weißen Haus freilich als »Spekulation« zurückgewiesenen Darstellung sieht der Plan eine Anerkennung eines »palästinensischen« Staates vor. Die Altstadt von Jerusalem soll unter internationalen Schutz gestellt, besonders abgelegene Außenposten geräumt werden. Gestrichen wird nach den Angaben der Zeitung das von den »Palästinensern« behauptete »Recht auf Rückkehr«.

Da die Regierung in Washington diese Vorstellungen nicht bestätigt, sollte man sie vielleicht als einen Fingerzeit der saudischen Monarchie, der Asharq al-Awsat gehört, betrachten. Worauf würde Riyadh als eine regionale und Schutzmacht der »Palästinenser« bestehen, welche Forderungen hält es für verzichtbar? Und jedenfalls unter diesem Blickwinkel sind die Ideen recht bemerkenswert.

Denn sie signalisieren, sollten sie tatsächlich Riyadhs Positionen spiegeln, den »Palästinensern«, daß sie mit Maximalforderungen, solchen, die wie das »Recht auf Rückkehr« auf ein Ende des jüdischen Staates Israel zielen, oder ihrer wiederholten Weigerung, auf amerikanische Vermittlungsversuche überhaupt einzugehen, nicht mehr auf die Unterstützung Saudi-Barbariens zählen können.

Selbst wenn auch diese Interpretation spekulativ ist, scheint doch klar, daß die Zeiten, in denen die arabischen Staaten in uneingeschränkter Solidarität hinter den »Palästinensern« standen, vorbei sind. Sie sehen die »palästinensische Frage« längst nicht mehr als ein vordergründiges oder gar ihr Problem an. Mit ihrem Konfrontationskurs verspielt die »Palästinenserführung« noch letzte Sympathien.