Gefährlicher Geltungsdrang

In den vergangenen Tagen haben mehrere »Zwischenfälle« erneut verdeutlicht, daß das Mullah-Regime der Islamischen Republik Iran unbeirrt weiter mit allen nur zur Verfügung stehenden Mitteln an der Verwirklichung seiner zum wichtigsten Staatsziel erhobenen Absicht arbeitet, Israel auszulöschen, den jüdischen Staat und zugleich die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten.

In Syrien gelang es den israelischen Luftstreitkräften, den Start von Drohnen zu verhindern, die von Mitgliedern der Iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah für Angriffe auf Ziele in Israel genutzt werden sollten. Gleichzeitig werden von arabischen Medien den israelischen Streitkräften Präventivschläge gegen Waffenlager iranischer Terror-Söldner im Irak und im Libanon nachgesagt.

Und nicht zuletzt wurde Israel am Wochenende von Hamas und Islamic Jihad, die enge Verbündete Teherans sind, aus Gaza attackiert. All diese »Vorfälle« belegen, wie weit sein Einfluß reicht. Trifft sich vor diesem Hintergrund der französische Präsident Emmanuel Macron am Rande des G7-Gipfels mit Teherans »Außenminister« Javad Zarif, ist das daher mehr als ein diplomatischer Fehltritt.

Mit seinem »Coup« düpierte der Gastgeber des Treffens in Biarritz nicht nur dessen andere Teilnehmer – selbst wenn (oder gerade weil) Emmanuel Macron verlauten ließ, seine Zusammenkunft mit Javad Zarif gehöre selbstverständlich nicht zum offiziellen Gipfel-Programm, hat er sie damit doch zu Komparsen seines eigenen Geltungsdrangs herabgewürdigt und einen Präzedenzfall geschaffen.

Darüber hinaus erwies er dem Mullah-Regime mit dem überraschenden Treffen Respekt just in dem Augenblick, in dem die Gefährlichkeit der Islamischen Republik nicht mehr zu übersehen ist, eine Gefährlichkeit, die ja zudem nicht »nur« Israel bedroht. Emmanuel Macron ist Bemühungen, den Expansionsdrang der Mullahs einzudämmen, in den Rücken gefallen, er hat die Welt unsicherer gemacht.