Paris sucht Anschluß

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat der israelischen Armee gegenüber der BBC vorgeworfen, sie führe in Gaza Krieg gegen Zivilisten. »De facto werden heute Zivilisten bombardiert – de facto«, erklärte er dem britischen Sender. »Diese Babies, die Frauen, diese alten Menschen werden bombardiert und getötet.« Dafür gebe es keine Rechtfertigung, »es gibt also keinen Grund dafür und keine Legitimation«.

Rottet sich der weltweite antisemitische Mob unter dem Schlachtruf »Kindermörder Israel« zusammen, um Jagd zu machen auf die je lokale jüdische Population, feuert das französische Staatsoberhaupt mit seinen Äußerungen den »zivilgesellschaftlichen Arm« der islamistischen Hamas dabei noch an. An Emmanuel Macrons Entgleisungen ist daher exakt nichts »kritisch«, sie sind »humanitär« verkleideter Antisemitismus.

Ist es gekränkter Stolz des französischen Präsidenten darüber, daß Juden scharenweise »sein« Land in Richtung Israel verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen? Mit der Realität des israelischen Kampfes zur Vernichtung der Hamas in Gaza jedenfalls haben die Verleumdungen Emmanuel Macrons nichts zu tun. Darüber hätte er sich selbst im Programm der nicht eben als israelfreundlich geltenden BBC informieren können.

Nach dem israelfeindlichen Votum französischer Diplomaten in der Vollversammlung der Vereinten Nationen vor wenigen Tagen bekräftigt das französische Staatsoberhaupt nun einmal mehr, daß dies kein »Versehen« war, sondern ein sehr bewußter Affront gegenüber der um ihre Existenz kämpfenden jüdischen Demokratie. Frankreich scheint sich vom Regime in Teheran geführten »Achse des Widerstands« anschließen zu wollen.