Vorgeführt

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht sorgen sich die Vereinten Nationen um die »Stabilität« des Regimes in Ramallah. Die PA um »Präsident« Abu Mazen und dessen neue »Regierung« stehe vor bisher »beispiellosen« finanziellen Schwierigkeiten, die ihren Fortbestand und damit sogar die Aussichten auf die Bildung eines »palästinensischen« Staates nachhaltig gefährden könnten.

Im Februar hatte Israel angekündigt, seine monatlichen Überweisungen von stellvertretend für die PA eingenommenen Zöllen und Abgaben um etwa 7 Prozent zu kürzen, jenen Betrag, den Ramallah als »Märtyrerrenten« an in Israel inhaftierte Terroristen auszahlt. Die »Palästinenserführung« beschloß darauf, die gekürzten Überweisungen zurückzuweisen und an den »Märtyrerrenten« festzuhalten.

Während Israel vorhatte, monatlich »nur« etwa 11,5 Millionen Dollar einzufrieren, verzichtete die PA mit ihrer Entscheidung auf Einnahmen in einem Umfang von gut 165 Millionen Dollar, die etwa zwei Drittel ihres Monatsbudgets ausmachen. Kürzungen bei den zivilen Beschäftigten der PA waren eine, die Auslobung neuer Vergünstigungen für Angehörige von Terroristen die andere Folge.

Und auch wenn das Büro des Sonderkoordinators der Vereinten Nationen für den Nahost-Friedensprozeß (UNSCO) in seinem Bericht versucht, Jerusalem für die Lage der PA verantwortlich zu machen, kann es nicht völlig darüber hinwegtäuschen, daß Ramallah sich selbst in sie hineinmanövriert hat: Ohne ihre üppigen Terrorprämien hätte Israel keinen Anlaß, überhaupt Gelder einfzufrieren.

Klagen die Mitarbeiter Nickolay Mladenovs schließlich, als Folge würden die Chancen schwinden, einen »palästinensischen« Staates gründen zu können, stellen sie die Clique um »Palästinenserpräsident« Abu Mazen bloß. Die gibt zwar vor, die internationale Anerkennung eines Staates »Palästina« anzustreben, der jüngste UNSCO-Bericht aber belegt allzu deutlich, daß und wie sie sie hintertreibt.