Schlagwort: Vereinte Nationen

Komplize

Vor genau zwei Monaten fielen Terroristen der islamistischen Hamas aus Gaza zu Hunderten in Israel ein. Ihr lange vorbereiteter Angriff richtete sich gezielt gegen zivile Ziele im Süden des jüdischen Staates, gegen Zivilisten, Babies, Kinder, Frauen und Männer, Alte. Bestialisch vergewaltigend und mordend, plündernd und verschleppend verübten sie das bösartigste antisemitische Pogrom seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Mindestens 1.200 Menschen ermordeten die islamistischen Terroristen allein an diesem 7. Oktober, etwa 240 Juden verschleppten sie nach Gaza, wo sie ihre Geiseln weiteren Greueln aussetzten und aussetzen. Die Vereinten Nationen blieben lange stumm zu dem, was ausdrücklich Juden seit dem 7. Oktober angetan wurde, und wenn sie sich doch zu den Verbrechen der Hamas äußerten, dann relativierend, verharmlosend oder sogar rechtfertigend.

Während selbst im Sicherheitsrat seiner Organisation regelmäßig Vorstöße scheiterten, den »palästinensisch«-islamistischen Terror der Hamas unzweideutig zu verurteilen, tat sich auch und gerade UN-Generalsekretär António Guterres mit Versuchen hervor, dem jüdischen Staat eine Mitschuld für die Untaten der Hamas anzudichten, statt für eine Positionierung der Weltorganisation zu werben, die die Opfer des Terrors nicht verhöhnt.

Will der Generalsekretär der Vereinten Nationen jetzt den UN-Sicherheitsrat, das wichtigste Gremium seiner Organisation, unter Berufung auf Artikel 99 der UN-Charta dazu bewegen, sich für einen Waffenstillstand in Gaza einzusetzen, kann das in und von Jerusalem vor dem Hintergrund seines Verhaltens in den vergangenen zwei Monaten gar nicht anders bewertet werden als ein weiterer dreister Affront des portugiesischen UN-Diplomaten.

Seine Aufforderung an die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, »darauf zu drängen, eine humanitäre Katastrophe« in Gaza »zu verhindern«, ist weiterer Ausdruck der beschämenden Einseitigkeit António Guterres’, seiner antiisraelischen Voreingenommenheit. Und de facto ist sie eine Parteinahme für eine Hamas, deren notwendige Bekämpfung und Zerschlagung sie zu kriminalisieren und dadurch zu sabotieren versucht.

»Das stimmt nicht«

Hatte Antje Passenheim sich im Deutschlandfunk bereits in einem Bericht »kritisch« über eine Demonstration in New York geäußert, die den Vereinten Nationen ein zu langes Schweigen angesichts massenhafter grausamer sexualisierter Gewalt »palästinensischer« Terroristen vorwarfen, versuchte die ARD-Journalistin in einem Kommentar des Kölner Senders noch einmal, die Protestierenden zu diskreditieren und zu beschimpfen.

Die nahmen daran Anstoß, daß die Vereinten Nationen, ihr Generalsekretär António Guterres und ihre Gremien zahllosen Gremien beredt zu den Vergewaltigungen jüdischer Kinder, Frauen und Männer durch Hamas-Terroristen am 7. Oktober und – so ist zu befürchten – auch noch danach geschwiegen haben. Nicht »nur« Tage, sondern über sieben Wochen lang, beinahe zwei Monate. »Shame on UN!« riefen daher die Protestierenden.

In ihrem Meinungsbeitrag, den in seiner Mediathek zu veröffentlichen, der Kölner DLF womöglich nicht ganz zufällig unterließ, versuchte Antje Passenheim am Dienstagabend erneut, die Weltorganisation gegen die Vorwürfe zu verteidigen, hätten die Vereinten Nationen doch längst eine »Kommission« angekündigt, die die sexualisierte Gewalt der Islamisten am 7. Oktober untersuchen solle. Das allerdings ist erst eine ganze Woche her.

Vielleicht weil die Journalistin, die so zu nennen freilich eine ganze Reihe ehrenwerter Vertreter der Zunft beleidigt, ahnt, wie schwach ihr »Argument« ist, geht sie in ihrem Kommentar noch weiter und erklärt nach ein paar Sätzen, in denen sie Empathie heuchelt, »doch das rechtfertigt nicht, daß Israel die barbarischen Verbrechen mit seiner Wut auf die Vereinten Nationen vermischt, vielleicht auch, um eigenes Sicherheitsversagen zu verwischen«.

Und sie fährt fort: »Es sah konzertiert aus. Während draußen protestiert wurde, schimpfte drinnen Israels Botschafter wieder mal gegen die UN [..], sie würden die Gewalttaten an israelischen Frauen hartnäckig verschweigen.« Eine »konzertierte Aktion« ist, weiß die Bundeszentrale für politische Bildung, »bezeichnet ein aufeinander abgestimmtes Verhalten verschiedener (politischer) Akteure zur Erreichung eines gemeinsam vereinbarten Ziels«.

Unter dem Stichwort »Antisemitismus« teilt die gleiche Institution zweifellos etwas verkürzend mit: »Antisemitische Verschwörungstheorien werden noch heute von rechtsradikalen und neonazistischen Kreisen vertreten.« Und, so wirkt es, von mancher Journalistin in den Diensten des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der so bestimmte wie plakative Kritik am Unfehlbarkeitsanspruch der Vereinten Nationen nicht paßt.

»Jedoch auch«

Den Kölner Deutschlandfunk umtreibt auf der steten Suche nach seiner Wahrheit die Frage: »Ignorieren die Vereinten Nationen die massive sexuelle Gewalt gegen Frauen bei den blutigen Angriffen der Hamas am 7. Oktober in Israel?« So nämlich sähen es »Protestierende, die jetzt vor den Hauptsitz der UN in New York gezogen sind«, wie der Moderator erklärt, um das Wort an Antje Passenheim zu übergeben, die Expertin vor Ort.

Die berichtet zunächst von dem »kleinen Protest«, der für Aufsehen gesorgt hätte. Vor einer von der israelischen Vertretung bei den Vereinten Nationen organisierten Anhörung hatten sich in der Tat mehrere Frauen versammelt und gegen das lange Schweigen der Vereinten Nationen und ihrer Gremien zu der inzwischen dokumentierten sexuellen Gewalt islamistischer Terroristen am 7. Oktober gegen Mädchen, Frauen und Männer protestiert.

Freilich geht es dem DLF nicht um diese Gewalt, die offenbar systematischen und geplanten Vergewaltigungen und andere sexuelle Übergriffe der »palästinensischen Freiheitsbewegung«, sondern allein um das Ansehen der Vereinten Nationen. Denn nach einleitenden Worten über die Protestierenden, die »israelische Flaggen schwenkten«, erklärt Antje Passenheim: »Unter anderem hatte jedoch auch UN-Generalsekretär Guterres …«.

Und schon sind die Protestierenden mit ihren israelischen Flaggen, die Antje Passenheim anscheinend sehr störten, ihren mit Kunstblut beschmierten »Verkleidungen« und ihrem Ruf »Shame on UN!« ins Unrecht gesetzt, ihr Vorwurf der Ignoranz widerlegt und die Vereinten Nationen wieder der tadellose Verein, als der er von dem Kölner Sender gern präsentiert wird. Einen kleinen Haken allerdings hat die Story der Antje Passenheim.

Vor zwei Wochen nämlich, und noch vor einer Woche hätte sie für ihr »jedoch auch« keinen Beleg gehabt. Die Vereinten Nationen, ihre Gremien und ihre Vertreter haben zu der bestialischen sexuellen Gewalt der Hamas geschwiegen. Sagenhafte 55 Tage brauchte allein António Guterres, ihr Generalsekretär, um diese Untaten überhaupt zu benennen. 50 Tage dauerte das während dieser Zeit häufig kritisierte Schweigen von UN Women.

Als die 2010 gegründete »Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen« dann doch noch via Instagram mitteilte, »wir verurteilen die brutalen Angriffe der Hamas am 7. Oktober«, geschah dies unbeabsichtigt. Die Verurteilung der Hamas wurde wieder gelöscht, »weil die darin enthaltene Botschaft nicht mehr dem entspricht, worauf die Organisation ihren Schwerpunkt legen will«, wurde der Schritt begründet.

Erst am 1. Dezember, 57 Tage nach dem 7. Oktober, ließ sich UN Women dann herab, in einer offiziellen Stellungnahme »die brutalen Angriffe der Hamas« zu verurteilen und zu erklären, »wir sind alarmiert über die zahlreichen Berichte über geschlechtsspezifische Greueltaten und sexuelle Gewalt während dieser Angriffe«. Es waren Proteste wie die, die der DLF und seine Antje Passenehim zu diffamieren suchen, die dazu geführt haben.

UN-Geheuer

Nachdem die Hamas am Donnerstag mit einem Anschlag in der israelischen Hauptstadt Jerusalem und Raketenangriffen auf Israel am Freitag die bis dahin geltende Waffenruhe brach, sind die israelischen Streitkräfte wieder zum bewaffneten Kampf zur Zerschlagung der »palästinensisch«-islamistischen Terrororganisation in Diensten der vom Regime in Teheran gelenkten »Achse des Widerstands« übergegangen.

Sehr verärgert über die Wehrhaftigkeit des jüdischen Staates sind die Vereinten Nationen, deren Vertreter sich derweil immer hysterischer äußern. Jüngstes Beispiel dafür ist UNICEF-Sprecher James Elder, der sich nicht scheute, israelische Angriffe auf terroristische Infrastruktur als »Blutbad« zu bezeichnen und zu erklären, »die Machthaber« in Jerusalem hätten »entschieden, die Tötung von Kindern fortzusetzen«.

Während unbestritten ist, daß das militärische Vorgehen gegen die islamistische Hamas auch Opfer unter der Zivilbevölkerung Gazas fordert, ist es nicht zu rechtfertigen, der Regierung in Jerusalem einen gezielten Krieg gegen Kinder und Zivilisten vorzuwerfen. Dieser Vorwurf wäre allein der Hamas zu machen, die am 7. Oktober ihren »Al-Aksa-Flut« getauften Aggression mit einem gezielten Pogrom an jüdischen Zivilisten lostrat.

Und es ist wohl leider kein Zufall, daß an Schauplätzen vielfacher Verbrechen islamistischer Bestien auch deren Hinterlassenschaften gefunden wurden – verziert mit dem UNICEF-Logo, dem Schriftzug jener Organisation, die James Elder gegenüber einer viel zu desinteressierten Öffentlichkeit vertritt. Wie gelangten Erste-Hilfe-Päckchen des »Kinderhilfswerks« der Vereinten Nationen in den Besitz der islamistischen Terroristen?

Die UNICEF, das jedenfalls steht fest, war dadurch mit dabei, als islamistische Verbrecher herfielen über Babies, Kinder, Frauen und Männer, sie quälten, vergewaltigten, verschleppten, sie köpften oder bei lebendigem Leib in Flammen stießen. Die UNICEF war dabei, als die Hamas in Israel ein Blutbad veranstaltete. Und das »Kinderhilfswerk« hat nichts dagegen getan, als es unter ihren Augen über Monate und Jahre vorbereitet wurde.

Wertegemeinschaft

Mit einem Anschlag in der israelischen Hauptstadt Jerusalem am Donnerstag und Raketenangriffen auf den jüdischen Staat am Freitagmorgen hat die islamistische Hamas blutig bewiesen, daß mit ihr Frieden unmöglich ist. Wissend, was das auch für in Gaza lebende »Palästinenser« bedeutet, hat die zur von Teheran gelenkten »Achse des Widerstands« gehörende Terrororganisation eine seit gut einer Woche geltende Kampfpause beendet.

Die Islamisten haben mit ihrem Handeln die Richtigkeit des militärischen Vorgehens gegen sie und ihre Infrastruktur in Gaza mit der ihnen eigenen Menschenverachtung unter Beweis gestellt. Bereits in den Tagen hatten die Berichte freigelassener Geiseln, die von den Islamisten und ihren Helfershelfern am 7. Oktober nach Gaza verschleppt worden waren, gezeigt, daß Israel sich in einen Existenzkampf gegen das Böse befindet.

Doch wie weite Teile der Weltgemeinschaft – und das heißt: leider auch das offizielle Deutschland – schon die bestialische Gewalt des 7. Oktober nicht zum Anlaß nahmen, den Kampf Israels gegen die Hamas als den ihren zu unterstützen, wird auch jetzt wieder von Israel verlangt, die Hamas gewähren zu lassen. Und so ließ diese Weltgemeinschaft auch den islamistischen Anschlag in Jerusalem am Donnerstag weitgehend unkommentiert.

Erst als am Freitag die israelischen Streitkräfte mit der Einrichtung und Verkündung von Safe Zones wieder zum bewaffneten Kampf gegen die Hamas übergingen, ließ auch Annalena Baerbock bigott mitteilenverkünden: »In diesen Minuten müssen wir alles dafür tun, dass die humanitäre Feuerpause fortgeführt wird. Sowohl für die verbleibenden Geiseln, die seit Wochen in finsteren Tunneln auf Freilassung hoffen, als auch für die notleidenden Menschen in Gaza«.

Dieser dreiste Zynismus, mit geheuchelter Empathie ausgerechnet Geiseln der Hamas und ihrer Unterstützer, darunter auch ganz maßgeblich aus Deutschland finanziertes Personal der Vereinten Nationen, argumentativ gegen die militärische Zerschlagung der antisemitischen Terrororganisation in Stellung zu bringen, kann sich locker mit der Bösartigkeit der »palästinensischen Befreiungsorganisation« messen. Feministische Außenpolitik eben.

Deutsche Lektionen

Am 7. Oktober 2023 von der Hamas gewaltsam nach Gaza verschleppte israelische Geiseln berichten nach ihrer Freilassung über teils unerträgliche Bedingungen, denen sie von ihren islamistischen Peinigern ausgesetzt wurden. Eine jugendliche Geisel erhebt nach Medienberichten dabei schwere Vorwürfe gegen einen Lehrer der UNRWA, des hinreichend berüchtigten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«.

Während bereits bekannt war, daß viele Beschäftigte des »Hilfswerks« mit den Islamisten und deren bestialischen Verbrechen sympathisierten, sie feierten, wird nun bekannt, daß Personal der Weltorganisation an ihnen aktiv beteiligt war. Eine jugendliche Geisel der Hamas gab an, von dem UNRWA-Lehrer in einem Verschlag seines Hauses eingesperrt worden zu sein. Weitere Geiseln bestätigen, von »Zivilisten« gefangen gehalten worden zu sein.

Während das »Hilfswerk« sich auf seiner Website und in sozialen Kanälen selbst für seinen »humanitären« Einsatz feiert und um Spenden bettelt, bestätigen die jüngsten Meldungen, was niemanden mehr ernsthaft überraschen kann: Die angebliche »Neutralität« der UNRWA ist eine Farce. Die Organisation, zu deren größten Geldgebern Deutschland und die Europäische Union zählen, ist in Gaza tatsächlich eine Komplizin des islamistischen Terrors.

Wie berichtet wird, hat der Lehrer des »Hilfswerks« sein Opfer kaum mit Nahrung versorgt, ihm jede ärztliche Betreuung verwehrt. Der UNWRA-Beschäftigte kümmerte sich also nicht etwa darum, einer Hamas-Geisel das Leben in der Gefangenschaft aus humanitären Gründen irgendwie erträglicher zu gestalten, vielleicht sogar etwas beizubringen. Der gewiß bestens geschulte Lehrer machte sich zum Büttel der Hamas, womöglich gehört er ihr an.

Bereits seit Jahren gilt die UNRWA als ein Friedenshindernis im »palästinensische«-israelischen Konflikt. Dennoch wird das »Hilfswerk« seit langem mit Zuwendungen besonders aus Deutschland und der Europäischen Union unterstützt. Und die Regierung in Berlin scheint weiter nicht zu beabsichtigen, daran etwas zu ändern. Berichte, Deutschland hätte seine Hilfe für das »Hilfswerk« ausgesetzt, wies das Auswärtige Amt als »unwahr« zurück.

Vergiftete Ratschläge

Die Hamas soll bereit sein, die zwischen der islamistischen Terrororganisation und Israel gegenwärtig geltende vorübergehende Feuerpause verlängern. Die Regierung in Washington plädiert dafür, die Europäische Union, deren Josep Borrell Fontelles schon von einem »dauerhaften« Schweigen der Waffen schwärmt, und die Vereinten Nationen sowieso. Und auch Premierminister Benjamin Netanjahu scheint – leider – nicht abgeneigt.

In der Tat ist eine Verlängerung der Kampfpause um einige Tage im derzeitigen Deal durchaus vorgesehen. Jerusalem sollte sich allerdings hüten, sich auf eine längere Verstetigung des aktuellen Status‘ einzulassen, selbst wenn das mit einer Zunahme des internationalen Drucks und mit Kritik durch Angehörige verbliebener Geiseln verbunden sein sollte, deren Wunsch nach einer Heimkehr verbliebener Geiseln dennoch nachvollziehbar ist.

Die Regierung in Jerusalem hat sich mit ihrer Zustimmung zu dem Deal, der am Dienstag auslaufen soll, in eine Situation manövriert, in der jede ihrer Entscheidungen falsch scheint: Eine Verlängerung des Abkommens wäre nämlich ebenso ein Erfolg für die Hamas wie die Rückkehr zu ihrer militärischen Bekämpfung. So oder so nämlich erscheinen die Islamisten als die »Partei«, die an an einer Deeskalation des Konflikts interessiert ist.

Jerusalem sollte sich allerdings seine Entscheidungen weder von islamistischen Terroristen diktieren lassen noch von einer Weltgemeinschaft, die Israel jeden Tag ihre Empathielosigkeit gegenüber jüdischem Leid spüren läßt und die offenbar schon weitgehend vergessen oder verdrängt hat, was am 7. Oktober 2023 geschah: Die Hamas hat Israel auf eine Weise überfallen, die zivilisiertere Menschen nur als Angriff auch auf sich begreifen können.

Wer auf der internationalen Ebene angesichts der Dimension des Angriffs und seiner Bestialität Israel zu Kompromißbereitschaft gegenüber der Hamas drängt, rät dem jüdischen Staat und womöglich dem Judentum zum kollektiven Suizid. Die Hamas muß ge- und zerschlagen werden, weil mit ihr kein Frieden möglich ist. Und Israel muß in diesem Existenzkampf zugleich ein Exempel an ihr statuieren, denn sonst tun es andere seiner Feinde ihr gleich.

Im übrigen steht es der Hamas, falls sie Frieden will, frei, all ihre Geiseln freizulassen, ihre Waffen niederzulegen und zu kapitulieren. Katar freute sich gewiß, ihre Mitglieder als Untertanen aufzunehmen, wie das Emirat es ja bereits mit der Führungsriege der islamistischen Terrororganisation gemacht hat. Und beim Ausbau der Doha Metro könnten die neuen Untertanen sogar einer ihren Qualifikationen entsprechenden Tätigkeit nachgehen.

Keine Lösung

Seit die islamistische Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 Israel mit der erklärten Absicht überfiel, den jüdischen Staat auszulöschen und seine Mehrheitsbevölkerung, haben internationale Bekenntnisse zu einer »Zwei-Staaten-Lösung« wieder Konjunktur. Als hätten die Islamisten sich folternd, vergewaltigend, verschleppend und mordend über Israel hergemacht, um für friedliche staatliche Koexistenz zu werben.

Und dennoch meint man vom Weißen Haus in Washington über Peking und Brüssel bis hin zur Redaktion der Tageszeitung im Biosphärenreservat überzeugt empfehlen zu müssen, »es ist offensichtlich – dauerhaften Frieden wird nur eine Zwei-Staaten-Lösung bringen«. Im Krieg der Hamas gegen Israel treffen islamistische Barbarei und Zivilisation aufeinander, und der Ausweg aus dem Konflikt soll der Kniefall der Demokratie sein?

Gewiß, gänzlich auszuschließen ist das nicht. Vielleicht können fester Glaube und aufgespannte Regenschirme ja auch in Dürregebieten bei der Überwindung der Trockenheit und ihrer Folgen helfen. Vorerst krakeelt der Mob in Washington ebenso wie in Brüssel und womöglich sogar in Reutlingen noch immer, »from the river to the sea, Palestine will be free«. Und das hat mit zwei Staaten, von denen einer jüdisch ist, nichts zu tun.

Die Hamas und ihre islamistischen Verbündeten einer- und die »gemäßigte« PLO, die terroristische Dachorganisation, die das Regime um »Präsident« Abu Mazen stellt, andererseits sind sich darin einig, daß sie die Existenz Israels beenden wollen. Sie unterscheiden sich nur darin, daß die eine Terrororganisation die »Grenzen von 1967« als Etappenziel ausgegeben hat, während die andere ihr Vorhaben ohne Umschweife umsetzen will.

Die »Zwei-Staaten-Lösung« ist daher keine. Und sie wäre daher eben auch keine Garantie für einen Frieden. Wenn überhaupt, dann ist es umgekehrt: Wenn es einen stabilen Frieden gibt zwischen »Palästinensern« und dem jüdischen Staat Israel, dann könnte darüber nachgedacht werden, einen unabhängigen und demokratisch verfaßten »palästinensischen« Staat zu etablieren und anzuerkennen. Das steht nicht umsonst so in der Roadmap.

Maßlos gutes Gewissen

Verpackt in eine paar wohlklingende Textbausteine hat Luise Amtsberg, die sich tatsächlich Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt nennen darf, weitere »humanitäre« Zuwendungen für UNICEF, das »Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen« in Gaza angekündigt und mitgeteilt, daß Berlin damit in diesem Jahr bereits 161 Millionen Euro dort versenkt hat.

Als am 7. Oktober 2023 Hamas-Terroristen die Grenzbefestigungen zwischen Gaza und Israel überwanden, um dort ein lange geplantes antisemitisches Pogrom ins Werk zu setzen, um »den zionistischen Traum« zu beenden, den jüdischen Staat auszulöschen, waren die Islamisten ausgerüstet auch mit Erste-Hilfe-Päckchen aus UNICEF-Beständen. Und es ist kaum davon auszugehen, daß die für ihre massakrierten Opfer bestimmt waren.

Soweit derzeit bekannt ist, hat das »Kinderhilfswerk« noch keine glaubwürdige Erklärung dafür abgeben können, wie die medizinische Ausstattung in die Hände der islamistischen Vergewaltiger und bestialischen Mörder gelangen konnte. Auch die Suche nach öffentlichen Vorwürfen von UNICEF-Vertretern, die Erste-Hilfe-Päckchen seien aus Lagern der Organisation entwendet und mißbraucht worden, verläuft erfolglos.

Für das Auswärtige Amt, das immer wieder betont, der Einsatz »humanitärer« Zuwendungen des Ministeriums unterläge einem strengen Kontrollregime, ist das laute Schweigen des »Kinderhilfswerks« zu der Frage, ob es sich auch als Hamas-Hilfswerk versteht, offenbar kein Grund, darauf zu verzichten, es weiter blind mit Geld zu unterstützen. Es wäre ja auch unschön, entthronte ein anderer Staat Deutschland als größtes Geberland.

Verschwörungstheoretiker

Unter den Repräsentanten der Vereinten Nationen, die aus ihrer antiisraelischen Voreingenommenheit kein Geheimnis machen, zählt Philippe Lazzarini wohl zu den bekannteren. Als Chef des sogenannten »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge« steht er freilich auch einer Organisation vor, die mit ihren Entscheidungen ganz konkret Einfluß nehmen kann auf den »palästinensisch«-israelischen Konflikt.

Nach eigenen Angaben betreut die UNRWA 5,9 Millionen Menschen, die sie als »Flüchtlinge« bezeichnet, davon in Gaza 1,34 Millionen. Als »Flüchtling« gilt dem »Hilfswerk«, wer einen Vater hat, der diesen Status hatte, adoptierte Kinder eingeschlossen. Mütter können ihren »Flüchtlings«-Status nicht vererben. Das aber hat gewiß nichts mit Diskriminierung zu tun, denn die UNRWA legt großen Wert auf Geschlechtergerechtigkeit.

Zu politischer Neutralität verpflichtet, nutzt das »Hilfswerk« an seinen zahlreichen Schulen in Gaza und den umstrittenen Gebieten Lehrpläne und -bücher, denen nicht zuletzt das Europäische Parlament »wieder und wieder« bescheinigt, Antisemitismus zu verbreiten »und sogar Gewaltaufrufe, die immer noch nicht entfernt wurden«. Sie »enthalten« insbesondere »Darstellungen, die den israelischen ›Anderen‹ entmenschlichen«.

Es ist vor diesem Hintergrund nicht ohne eine gewisse Ironie, wirft nun ausgerechnet Philippe Lazzarini in einem bereits am 9. November auf der Website der in London erscheinenden arabischsprachigen Zeitung Asharq al-Awsat veröffentlichten Meinungsartikel nicht näher bezeichneten »gewissen Kreisen« vor, sie versuchten, »die gesamte Zivilbevölkerung von Gaza, einschließlich seiner unschuldigen Kinder, zu entmenschlichen«.

Doch auch darüber hinaus ist der Beitrag, dessen Autor die »Gefahr« einer neuerlichen »Nakba« heraufbeschwört – und dabei sicher nur zufällig zu erwähnen »vergißt«, daß dieser »Katastrophe« ein unprovozierter Überfall zahlreicher arabischer Staaten auf Israel mit dem Ziel vorausging, die Existenz des jüdischen Staates zu beenden -, ein weiteres Zeugnis der fragwürdigen Rolle, die die Vereinten Nationen mindestens gegenwärtig spielen.

Nachdem eine nennenswerte Zahl von Beschäftigten gerade seines »Hilfswerks«, darunter auch und gerade solche, die als Lehrkräfte angestellt sind, in den Tagen nach dem 7. Oktober 2023 der Hamas und ihren unsäglichen Verbrechen Beifall klatschten, hätte Philippe Lazzarini die Gelegenheit nutzen können, sich dazu zu positionieren. Bezeichnenderweise zog er verschwörungstheoretisches Räsonieren über »gewisse Kreise« vor.