Ausnahme

Die Vereinten Nationen sind eine Organisation, in deren Gremien Israel regelmäßig »in unangemessener Form angeprangert, einseitig behandelt und ausgegrenzt« wird, wie sogar dem deutschen Außenminister Heiko Maas schon auffiel. Zu diesem Ruf freilich trug auch das Abstimmungsverhalten deutscher und anderer europäischer Vertreter bei, die allzu oft antiisraelische Beschlüsse abnickten.

Deshalb gleicht es schon beinahe einer Sensation, weichen sie vom leider gewohnten Muster ab und stimmen, wie jetzt geschehen, ausdrücklich gegen eine gegen Israel gerichtete Resolution. Über ein Dutzend Staaten, die zumeist mit der antiisraelischen Mehrheit gegen den jüdischen Staat votieren, stimmten nun in der UN-Vollversammlung gegen einen Beschluß zur Division for Palestinian Rights.

Diese »Abteilung für palästinensische Rechte« ist beim »Ausschuß für die Ausübung der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes (CEIRPP)« als eine Art Büro angesiedelt, das verschiedenste gegen Israel gerichtete Aktivitäten in zahlreichen Gremien der Vereinten Nationen unterstützt und koordiniert und auf diese Weise für die beständige Ausgrenzung Israels verantwortlich ist.

Stimmten jetzt Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Griechenland, Litauen, die Niederlande, Rumänien, die Slowakische Republik, Österreich und die Tschechische Republik, Brasilien und Kolumbien erstmals gegen Resolution A/74/L.16, die indes dennoch von einer Mehrheit der UN-Vollversammlung angenommen wurde, ist das jedoch nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Wieder nämlich wurde allein Israel in mehreren Resolutionen angeprangert, und wieder stimmten auch die erwähnten Staaten zu oder enthielten sich allenfalls, statt sich ihnen bei den Abstimmungen zu widersetzen. Und so bleibt Skepsis weiter angebracht: Noch nämlich ist das, was normales europäisches und insbesondere deutsches Abstimmungsverhalten sein sollte, ganz seltene Ausnahme.