In Israel wurde am Mittwoch der Opfer des Überfalls »palästinensischer« Terroristen auf die Spiele der XX. Olympiade in München gedacht. Mitglieder des zur Terrororganisation PLO gehörenden Schwarzen September hatten dabei die Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen, sie gefoltert und massakriert. Ein Befreiungsversuch deutscher Behörden scheiterte an deren Überforderung.
Das Versagen bayerischer wie deutscher Behörden und Politik auf allen denkbaren Ebenen hält seither an, auch wenn es jüngst noch gelang, beim offiziellen deutschen »Gedenken« an das Massaker vor 50 Jahren eine internationale Blamage abzuwenden. Doch schon kurz nach der Inszenierung in Fürstenfeldbruck und München nährten erneut Enthüllungen Zweifel an der Aufrichtigkeit deutschen Zusagen.
Wie die Süddeutsche Zeitung vor einer Woche meldete, konnte einer der Attentäter, der wegen Menschenraubs und zwölffachen Mordes gesucht wurde, mit dem Wissen westdeutscher Behörden unbehelligt in West-Berlin leben und von dort nahezu täglich in den Osten der Stadt, die Hauptstadt der DDR, pendeln, wo die innerhalb der Terrororganisation PLO dominierende Fatah ganz offiziell ein »Büro« unterhielt.
Hatte der israelische Präsident Isaac Herzog an den deutschen Gedenkveranstaltungen Anfang September teilgenommen, fand jetzt, da in Israel nach dem hebräischen Kalender an die 11 vor 50 Jahren in Deutschland massakrierten Sportler erinnert wurde, kein offizieller Vertreter Deutschlands oder auch bloß Bayerns den Weg nach Tel Aviv, kein Bundespräsident, kein Kanzler, kein Ministerpräsident oder »nur« Diplomat.