Verzögerungstaktik

Mit jedem seit dem Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober vergehenden Tag wird deutlicher, daß die Hamas nicht gewillt ist, auf Waffen und Macht in und über Gaza zu verzichten. Zwar hat die islamistische Terrororganisation dem 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump zugestimmt, der die Grundlage für das Schweigen der Waffen bildet. Davon, ihre Zusagen auch einzuhalten, ist die Hamas jedoch weit entfernt.

Sollten bereits innert 72 Stunden nach Einstellung der Kämpfe ausnahmslos alle jüdischen Geiseln der Islamisten, lebende wie ermordete, zurückgekehrt sein nach Israel, hält die Hamas noch immer die Überreste von mindestens 13 ihrer Opfer in ihrer Gewalt. Mit einer besonders makabren Inszenierung ihrer »Bemühungen«, angeblich nicht mehr auffindbare Leichen doch noch wiederzuentdecken, machten die Islamisten international Schlagzeilen.

Zogen bereits kurz nach Beginn der Waffenruhe Mordkommandos der Hamas durch Gaza und massakrierten »Palästinenser«, denen sie vorwarfen, »Kollaborateure« Israels zu sein, attackieren die Terroristen mittlerweile auch wieder die israelischen Streitkräfte, die sich vereinbarungsgemäß aus Teilen Gazas zurückgezogen haben, und provozieren so Reaktionen, zu denen internationale »Ermahnungen« und Verurteilungen des jüdischen Staates gehören.

Die Terrororganisation gewinnt so immer mehr Zeit, Zeit, die sie nutzt, sich zu reorganisieren und dort, wo die IDF sie nicht daran hindern, ihre Herrschaft zu konsolidieren – durchaus unterstützt von zu vielen »Palästinensern«, als daß von einer vernachlässigbaren Zahl gesprochen werden konnte. Mit ihrer Unterstützung untergräbt die Hamas die Waffenruhe mit jedem Tag ein wenig mehr. Wird ihr nicht Einhalt geboten, bleibt Frieden eine Illusion.