Friedenshindernis

Der amerikanische Präsident Donald J. Trump will nach übereinstimmenden Medienberichten in wenigen Tagen seinen Plan für eine Lösung des »palästinensisch«-israelischen Konflikts vorstellen. Nachdem bereits im Juni 2019 auf einer Konferenz in Manama über ökonomische Aspekte des »Deals des Jahrhunderts« beraten wurde, schwieg Washington bisher über politische Vorstellungen.

In der nächsten Woche werden der amtierende israelische Premier Benjamin Netanjahu und Benny Gantz, sein Herausforderer in der Parlamentswahl im März, zu einem Besuch in den Vereinigten Staaten erwartet. Und wie Gastgeber Donald J. Trump nun bestätigte, sollen seine Vorschläge für eine Beilegung des Konflikts zwischen »Palästinensern« und Israel noch davor veröffentlicht werden.

Der »Deal des Jahrhunderts«, eine Bezeichnung, die der amerikanische Präsident freilich nie selbst öffentlich verwendete, wurde seit November 2017 unter der Leitung Jared Kushners erarbeitet, der ein enger Berater Donald J. Trumps ist. Mit dem Plan soll der Friedensprozeß neu belebt werden, der spätestens seit dem Ausstieg der »Palästinenser« aus den letzten Gesprächen im Frühjahr 2014 ruhte.

Freilich hält sich das Interesse insbesondere in Ramallah an einer Friedensvereinbarung mit Israel in Grenzen. Das offiziell als einzige Vertreterin »palästinensischer« Interessen geltende Regime um »Präsident« Abu Mazen hintertreibt nach Kräften jeden Versuch einer friedlichen Lösung des Konflikts. Im Dezember 2017 brach die »Palästinenserführung« jeden Kontakt zur Regierung in Washington ab.

Auch die Konferenz in Bahrain im vergangenen Jahr boykottierte das PLO-Regime und warf arabischen Staaten, die an ihr teilnahmen, »Verrat« vor. »Palästinensische« Unternehmer, die nach Manama reisen wollten, wurden von der PA mit Repressionen bedroht. Und so läuft denn auch die »palästinensische« Propagandamaschine gegen die für Dienstag erwartete Vorstellung der amerikanischen Vorstellungen wieder auf Hochtouren.

Die Regierung der Vereinigten Staaten wird als ferngesteuerte Handlangerin Jerusalems dargestellt, »Präsident« Abu Mazen läßt vor einer Verletzung »roter Linien« warnen und mit Gewalt drohen. So bemüht sich die »Palästinenserführung« einmal mehr, jeden Fortschritt zu sabotieren, Diskussionen über konkrete Ideen zu ersticken, bevor es zu ihnen kommt. Frieden, so die Botschaft, gibt es nicht mit der Clique um Abu Mazen.