Friedenshindernis Wahn

Die Hamas ist nach der vielerorts übereinstimmend zitierten Auskunft ihres »Sprechers« Abu Obeida bereit, einen »langen Abnutzungskrieg« gegen Israel zu führen. Gaza, klopfte der Islamist sich und seiner Terrororganisation auf die uniformierte Schulter, sei »das bedeutendste Lehrstück in der modernen Geschichte für den Widerstand eines Volkes gegen seine Besatzer«. Die Hamas, kündigte er an, sei bestens gerüstet für weitere Auseinandersetzungen.

Während bereits seit mehreren Wochen eine Einigung über eine neuerliche Waffenruhe in Gaza angeblich nur noch eine Frage weniger Tage und allerletzter Abstimmungen ist, zeigen Abu Obeidas Ausführungen, daß das, was gemeinhin unter Frieden verstanden wird, gewiß nicht von der Hamas angestrebt wird. Der »palästinensische« Arm der iranischen »Achse des Widerstands« will die Gewalt, will den andauernden Krieg – mit allen erwartbaren Folgen.

Wenn Abu Obeida sich unterdessen nicht scheut, seine menschenverachtenden Worte auch noch mit Forderungen nach internationaler Solidarität für seine Organisation und deren Ziele zu verbinden, dokumentiert das freilich weniger die Verblendung des Hamas-»Sprechers«, sondern erinnert vielmehr daran, daß zu viele Menschen in aller Welt tatsächlich bereit sind, die islamistische Terrororganisation zu unterstützen, ihr zu glauben und ihr zu folgen.

Es ist auch diese realitätsverweigernde internationale Hamas-Hörigkeit, die – mal offen, mal klammheimlich ausgelebt – einem einem Frieden im Weg steht. Während Juden und der jüdische Staat »kritisiert«, stigmatisiert, bedroht und angegriffen werden, herrscht kein Mangel an Rechtfertigungen für die Hamas und ihre Verbrechen. Diesem nur antisemitisch zu nennenden Klima verdanken nicht zuletzt die »Palästinenser« die Lage, in der sie sich befinden.