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Nichts zu feiern

Während die deutschen Jungsozialisten, die Nachwuchskaderschmiede der SPD, den Schulterschluß suchen mit der Fatah-Jugend, bereitet deren »Erwachsenenorganisation« sich auf die Feierlichkeiten zum 56. Jahrestag ihrer ersten terroristischen Aktivitäten gegen Juden und ihren Staat vor. Die 1959 gegründete Organisation begann 1964 ihren terroristischen Kampf gegen Israel, der bis heute andauert.

Die Motive, mit denen die Organisation, die heute die PLO dominiert und sich anmaßt »Palästinenser« und »Palästina« zu repräsentieren, an das bevorstehende Jubiläum erinnert, sprechen eine deutliche Sprache. Sie propagieren und glorifizieren verschiedene Formen des bewaffneten Terrors, der keinerlei Rücksichtnahme auf Gesundheit und Leben von wahllosen Opfern kennt wie von Tätern.

Während immer mehr arabische Staaten ihre Beziehungen zu Israel normalisieren und zunehmend auf antisemitische Indoktrination und Hetze verzichten, demonstriert die Fatah damit, daß sie nicht gewillt ist, auf zivile Formen der Konfliktbeilegung zu setzen. »Der bewaffnete Kampf ist der einzige Weg zur Befreiung Palästinas«, dekretiert die bis heute gültige »Palästinensische Nationalcharta«.

Die Fatah als treibende Kraft in PLO wie »Palästina« ist keine des Friedens. Und auch 56 Jahre nach Beginn ihres Terrors deutet nichts darauf, daß die »Palästinenserführung« daran etwas zu ändern beabsichtigt. Die Fatah steht mitsamt ihrer Jugend einem Frieden im Nahen Osten im Weg. Immerhin, während sie in Deutschland noch hofiert wird, schwindet vor Ort der Rückhalt für sie und ihre »Sache«.

Labourisierung

Mehr als eine Woche nach dem Beschluß der Jusos zur Solidarität mit der Fatah-Jugend schweigt die Spitze der SPD zum Bekenntnis der Jungsozialisten zu einer Organisation, die das Existenzrecht Israels bestreitet, Terrorismus gegen Juden glorifiziert und den Boykott des jüdischen Staates unterstützt. Wie berichtet wird, reagieren die beiden SPD-Vorsitzenden nicht auf entsprechende Medienanfragen.

Ausgerechnet in einer Zeit, in der es nicht an Klagen über vielerorts wachsende antisemitische Vorurteile mangelt, verweigern Saskia Esken und Norbert Walter-Borjahns mit ihrem tagtäglich lauter werdenden Schweigen jenen Stimmen innerhalb ihrer Partei die Unterstützung, die sich durchaus deutlich kritisch mit den Jusos und ihrer »palästinensischen Schwesterorganisation« auseinandersetzen.

Während sogar die Europäische Union in der vergangenen Woche mit ihrer Erklärung, künftig stärker gegen Antisemitismus vorgehen zu wollen, dringenden Handlungsbedarf bei diesem Thema einräumte, signalisiert die Wortlosigkeit Saskia Eskens und Norbert Walter-Borjahns’ günstigenfalls beschämende Ignoranz, schlimmstenfalls ist die Stille der Parteiführung ein Zeichen der Zustimmung.

So oder so tragen Saskia Esken und Norbert Walter-Borjahns damit dazu bei, Antisemitismus zu bagatellisieren und ihn zugleich innerhalb der Sozialdemokratie und Deutschland gesellschaftsfähiger zu machen als er es ohnehin schon ist. Für eine Partei, die sich stolz ihrer »geistigen Wurzeln in [der] jüdisch-christliche[n] Tradition« rühmt, ist das Schweigen ihrer Doppelspitze ein Offenbarungseid.

Schwestern

Die Jusos, die Nachwuchsorganisation der organisierten deutschen Sozialdemokratie, hat auf ihrem Digitalen Bundeskongreß am vergangenen Wochenende einen Antrag angenommen, in dem sie sich »solidarisch« mit der Fatah-Jugend erklärt, der Jugendorganisation der Fatah, und deren »friedliche[n] Einsatz für das palästinensische Volk und seine Rechte« als besonders unterstützenswert hervorhebt.

Entdeckte vor beinahe genau acht Jahren bereits Andrea Nahles, die damalige Generalsekretärin der SPD, der Erwachsenenorganisation der Jusos, von ihrer Partei und der »palästinensischen« Terrororganisation Fatah geteilte »gemeinsame Werte« und rief daher eine »strategische Partnerschaft« mit ihr aus, bekennt sich nun auch die Parteijugend offen zu Antisemitismus und »friedlichem« Terrorismus.

Nach den Angaben der Jusos im »palästinensisch«-israelischen Konflikt einer Zwei-Staaten-Lösung verpflichtet und vor allem dem Frieden, soll sich die Fatah-Jugend gegen breiten Widerstand in der »palästinensischen« Gesellschaft, aber auch der eigenen Erwachsenenorganisation für eine »Normalisierung« mit Israel einsetzen. »Gerade in diesem Licht ist der Weg der Fateh Youth bemerkenswert.«

Bemerkenswert ist dabei tatsächlich allein die Bereitschaft der Jusos, solcher Propaganda zu glauben. Wie die Zwei-Staaten-Lösung ihrer »Schwesterorganisaion« aussieht, zeigt deren Logo, wie ihr »friedlicher Widerstand« gegen »Besatzung« und Israel ihre Selbstdarstellung: »Von Beginn an [..] spielte der bewaffnete Kampf zur Befreiung Palästinas in der Ideologie der Fatah die zentrale Rolle«.

Daß die Fateh Youth sich dabei positiv auf den arabischen Aufstand von 1936 bis 1939 bezieht, verrät ihren antisemitischen Charakter. Angezettelt hatte diese Krawalle, die sich gegen Juden richteten und die britische Mandatsmacht, Haj Mohammed Amin el Husseini, der wenig später dem Führer helfen wollte, die »Endlösung« auch im Nahen Osten zu realisieren. Die Jusos zeigen einmal mehr Gesicht.