Während ihre islamistische Konkurrenz mit Raketenangriffen auf Tel Aviv das neue Jahr einläutete, das ihr letztes sein möge, feierte die »Palästinenserführung« um »Präsident« Abu Mazen in Ramallah das 59. Jubiläum des Beginn ihrer »palästinensischen Revolution«. Damals, am 1. Januar 1965, versuchten Terroristen der Fatah, mit Sprengstoffanschlägen die Trinkwasserversorgung weiter Teile Israels zu sabotieren und lahmzulegen.
Der Massenmord an der Bevölkerung in Zentrum und im Süden Israels, die durch den erst ein Jahr zuvor fertiggestellten National Water Carrier mit Trinkwasser versorgt wurde, scheiterte, weil die Sprengsätze der Terroristen nicht plangemäß zündeten und von Sicherheitskräften entschärft werden konnten. Daß Abu Mazen den, wie es heute wohl heißen würde, versuchten Genozid feiert, offenbart das Wesen des PLO-Regimes.
Daß es bei seinen Gönnern vor allem im Westen als »gemäßigt« gilt, liegt allein am noch etwas bösartigeren Charakter der islamistischen Hamas, verbrecherische Terrororganisationen sind sie beide, die sich als »nationale Befreiungsbewegungen« bloß camouflieren. Die islamistische Hamas steht in den Diensten der vom Regime in Teheran gelenkten »Achse des Widerstands«, die PLO schlachtet auch schon mal Christen im Libanon ab.
So gehört nämlich selbstverständlich auch das Massaker von Damour im Januar 1976 zur Geschichte jener »palästinensischen Revolution«, die »Präsident« Abu Mazen und seine Clique in Ramallah mit allerlei Verbeugungen vor ihren »Märtyrern« so stolz feierten. Während des libanesischen Bürgerkriegs fielen am 20. Januar 1976 »Kämpfer« der Fatah über Damour her und ermordeten die nicht geflüchteten Einwohner, etwa 330 Zivilisten.
Babies und Kinder wurden von den »palästinensischen« Terroristen erschlagen, Frauen vergewaltigt, Leichen geschändet und zerstückelt, die Häuser der Küstenstadt südlich von Beirut wurden systematisch zerstört, der christliche Friedhof verwüstet, Särge aufgebrochen und geraubt, was wertvoll erschien. Die Kirche Darmours wurde abgefackelt, ihre Überreste dienten den »Revolutionären« Yassir Arafats und Abu Mazens für Schießübungen.
Das Massaker von Damour war ein Anlaß für die blutige Rache christlicher Gangs an »Palästinensern« in Sabra und Shatila, weshalb es nicht ganz zur Selbstdarstellung der »Palästinenser« als Opfer paßt. Zugleich ist es ein Grund dafür, daß die »Solidarität« der Hisbollah mit der Hamas heute hinter deren Möglichkeiten zurückbleibt. Gewiß ist Israel im Libanon unbeliebt. Aber die Sympathien der Libanesen für »Palästinenser« sind eben auch begrenzt.
Dafür, sich wegen der »Palästinenser« in einen Krieg hineinziehen zu lassen und damit ihr ohnehin schon ruiniertes Land noch weiterer Zerstörung auszusetzen, reicht sie nicht. Die Hisbollah kann deshalb zwar einzelne Angriffe auf Israel ausführen, vor einem regelrechten Kriegseintritt aber schreckt sie deshalb zurück. Die Glorifizierung des »palästinensischen« Terrors durch und in Ramallah dürfte wenigstens im Libanon für Ernüchterung sorgen.