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Scheinheiliger Aktivismus

Von jenen »zivilgesellschaftlichen« Organisationen, die sich dem Schein nach der Verteidigung von Menschenrechten widmen, damit jedoch tatsächlich antisemitischen Aktivismus camouflieren, ist Euro-Med Human Rights Monitor eine der jüngeren Gründungen. Die »NGO« verfügt über ein Organisationsbüro in Genf, dem Sitz des UN-»Menschenrechtsrats«, ihre eigentliche Zentrale aber hat sie in den umstrittenen Gebieten.

Ihr Board of Trustees, eine Art Kuratorium, wird vom einschlägig berüchtigten Richard Falk angeführt, zu den Mitgliedern des Gremiums, das über die rechte Ausrichtung der Aktivitäten von Euro-Med wacht, gehört etwa die in den Vereinigten Staaten lehrende Noura Erakat, für die »der Zionismus ein Bettgenosse des Nazismus« ist. Der Horizont einer solcherart angeleiteten Organisation ist entsprechend, nun ja, beschränkt.

Wenn sie sich jetzt, wie es auf ihrer Website heißt, in einem Schreiben an Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, über mögliche negative Folgen des Einsatzes von Programmen zur Kommunikationsüberwachung ausläßt, ist davon auszugehen, daß es ihr nicht wirklich um den Schutz von Privatsphäre, Meinungs- oder Redefreiheit geht. Euro-Med stört sich »nur« an der Herkunft mancher Programme.

Brüssel, so das Anliegen der »Menschenrechtsaktivisten«, soll nämlich nicht etwa den Einsatz von Überwachungsprogrammen allgemein ächten, sondern den solcher Software aus Israel. Die Forderung, »die EU muß israelische kommerzielle Spyware verbieten«, entlarvt sich von selbst: Nicht um Spyware allgemein geht es, sondern um israelische. Euro-Med mißbraucht »Menschenrechte« als Vehikel Antisemitismus zu verbreiten.

Durchschaubare Verleumdung

Die »Nichtregierungsorganisation« Euro-Mediterranean Human Rights Monitor, die sich nach eigenen Angaben der Verteidigung »der Freiheit« widmet, beklagt gegenüber Bishar Abdirahman Hussein, dem Generaldirektor des Weltpostvereins (UPU), Israel hätte eine als »Kollektivstrafe« denunzierte »Blockade« des Postverkehrs von und nach Gaza verhängt, und fordert Gegenmaßnahmen vom UPU.

Mit der Einstellung der Abfertigung von Postsendungen aus und nach Gaza am Übergang Erez habe Israel seine ohnehin »illegale Belagerung« des von der Hamas beherrschten Gebiets noch einmal verschärft, so die »Aktivisten«. Wie es sich freilich für eine »NGO« gehört, die immer wieder gern vom Regime um »Präsident« Abu Mazen zitiert wird, besticht ihr Statement vor allem durch seine Einseitigkeit.

Daß von Gaza noch vor wenigen Tagen massive Raketenangriffe ausgingen, daß der jüdische Staat derzeit von Hamas-Brigaden täglich mit Brandballons attackiert wird, die in Israel bereits verheerende Feuer ausgelöst haben, davon schweigen die »Aktivisten«. In ihrem Furor ist ihnen offenbar auch entgangen, daß bei den Angriffen der Islamisten kürzlich auch Erez unter deren Beschuß geriet.

Wenn aber selbst Lieferungen von Hilfsgütern nicht sicher sind vor den Attacken der Hamas, wenn sie zivile Infrastruktur gezielt unter Beschuß nimmt, dann ist es nur folgerichtig, daß die nicht mehr funktioniert wie gewohnt. Will die Hamas den Süden Israels in Flammen aufgehen sehen, hat das zwangsläufig auch Auswirkungen auf den Postverkehr dort. Die »Kollektivstrafe« ist das Werk der Hamas.

Es gibt viele »Nichtregierungsorganisationen«, die vorgeben, Menschenrechte zu verteidigen, tatsächlich aber hauptsächlich gegründet wurden, um Israel mit wüsten Beschuldigungen zu verleumden. Daß eine »NGO« dabei jedoch so plump vorgeht wie Euro-Mediterranean Human Rights Monitor, ist doch eher selten: Wer den Postboten regelmäßig beschießt, bekommt irgendwann keine Post mehr.

Etikettenschwindler

Während nach der Schweiz nun auch die Niederlande vorläufig weitere Zahlungen an die UNRWA, das »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge«, ausgesetzt haben, solidarisieren sich mit der »NGO« Euro-Mediterranean Human Rights Monitor (Euro-Med) erste »Menschenrechtsaktivisten« mit der in Mißkredit geratenen Führung der UN-Agentur um Pierre Krähenbühl.

Auf die Korruptionsvorwürfe, so Euro-Med, solle nicht mit einer Einstellung der finanziellen Unterstützung geantwortet werden, zumal der Zeitpunkt der Veröffentlichungen der Ergebnisse einer internen Untersuchungskommission der UNRWA »verdächtig« sei, werden die Vereinten Nationen doch noch in diesem Jahr über eine weitere Verlängerung des Mandats des »Hilfswerks« entscheiden.

Statt Aufklärung darüber zu fordern, ob die – immerhin aus der UNRWA selbst – gegen Pierre Krähenbühl und weitere Funktionäre des »Hilfswerks« stimmen, versuchen diese »Menschenrechtsaktivisten« genau davon abzulenken. Statt die UNRWA-Führung nach der Verwendung für »Palästinenser« bestimmter Mittel zu fragen, erklären sie sie zum Opfer einer gegen sie gerichteten Kampagne.

Euro-Med verrät damit in der Tat, was die »NGO« vorgibt zu verteidigen. Und wenn Pierre Krähenbühl etwa vorgeworfen wird, 28 bis 29 Tage eines Monats nicht in seinem Büro in Jerusalem zu verbringen und dafür hohe Spesen in Rechnung zu stellen, dann sind Fragen danach, ob eine solche Praxis »Palästina-Flüchtlinge« mehr kostet als sie ihnen nützt, doch sehr berechtigt und naheliegend.

Nicht jedoch für Euro-Med. Die »NGO« deckt offensichtlich lieber Korruption als gegen sie vorzugehen und die, die von ihr profitieren. Die UNRWA macht Menschen mit falschen Versprechen von sich abhängig und lebt dann davon, deren Leid für sich auszubeuten. Ein solches System beendet keine Not, es verschärft sie. Jede Stunde, die es weiter existiert, ist eine für Menschenrechte verlorene.