Schlagwort: Friedensbewegung

Verhöhnung der Menschheit

Bald ist es 100 Tage her, daß, begleitet von massiven Raketenangriffen, islamistische Terroristen die Sperranlagen an der Grenze zu Gaza niederrissen und in Israel einfielen. »Al-Aksa-Flut« nannten sie ihren Überfall, die »Vernichtung des zionistischen Traums« erklärten sie zu ihrem Ziel. Zerstörend, plündernd, quälend, vergewaltigend, verstümmelnd, mordend, taten sie ihren Opfern an, was nur Unmenschen sich an Scheußlichkeiten auszudenken vermögen.

Über 1.300 Menschen massakrierten die islamistischen Barbaren am Tag ihres Angriffs auf den jüdischen Staat, 240 Menschen verschleppten sie nach Gaza, wo sie ihre »Beute« stolz dem begeisterten »palästinensischen« Pöbel präsentierten, sogenannten »Zivilisten«, die sich teils schon zuvor an dem bösartigsten antisemitischen Pogrom seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beteiligt hatten, das für mehr als 100 Verschleppte in Gaza noch immer andauert.

In unterirdischen Käfigen gehalten, kaum oder nicht medizinisch versorgt, frierend, hungernd, dauert ihr Leid an, werden sie weiter gequält und mißbraucht. Die jüngste Geisel der Hamas-Terroristen ist, sofern sie noch lebt, kein Jahr alt. Eine Kampfpause, in der im Gegenzug zur Entlassung zahlreicher »palästinensischer« Gewalttäter aus israelischer Haft einige Geiseln freikamen, beendete die islamistische Hamas mit neuerlichen Raketenangriffen.

Doch wenn am 13. Januar weltweit »Aktivisten« sich zu einem »globalen Aktionstag« versammeln wollen, wird all das und noch viel mehr – etwa der Raub von Abermillionen durch die Hamas zur Finanzierung der Vorbereitung ihres Überfalls auf und ihres Kriegs gegen Israel – keine Rolle spielen: Weltweit soll an diesem Tag, dem 99. seit dem 7. Oktober 2023, der »Opfer« eines angeblichen »Völkermords« in Gaza gedacht werden, den sie Israel vorwerfen.

Beinahe ist zu hoffen, daß sich möglichst viele »Aktivisten« an diesen Zusammenrottungen beteiligen werden, denn dann wird den anderen, den zivilisierteren Menschen, womöglich das ganze Ausmaß des Mißbrauchs klar, der inzwischen mit »Menschenrechten« getrieben wird, mit dem angeblichen Leid von »Palästinensern«. Der »Aktionstag« ist nichts anderes als eine antisemitische Solidaritätserklärung an Bestien, eine Verhöhnung der Zivilisation.

Überholtes Rezept

In der deutschen Hauptstadt soll an diesem Wochenende ein »Aufstand für Frieden« stattfinden, eine Großkundgebung initiiert von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer und unterstützt von allerlei gewesener Prominenz, die dafür von großen Teilen der aktiven Politik reichlich schrill angegriffen und so erst recht populär gemacht wurden. Es fällt schwer, die einen unsympathischer zu finden als die anderen.

Bat am Freitag – ausgerechnet! – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einer der »zentrale[n] Veranstaltung zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine« nach Berlin, um sich mit ein paar Geflüchteten zu schmücken und mit dicken Krokodilstränen vergessen zu machen, welchen Anteil gerade er am jüngsten russischen Einmarsch in die Ukraine hat, glauben die anderen noch an die »Steinmeier-Formel«.

Denn genau darauf läuft ja hinaus, was Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer letztlich propagieren – und vielleicht ist genau das auch der Grund für die Aufregung, die ihr Aufruf in weiten Teilen des Regierungs- und Oppositionslagers verursacht hat: Indem diese an die »Steinmeier-Formel« anknüpfen, die und deren Namensgeber seinerzeit gegen breite internationale Kritik gefeiert wurden, stellen sie jene nämlich bloß.

Mag der »Aufstand für Frieden« für den Krieg in der und um die Ukraine weniger bedeutsam sein, als Kommentar zur deutschen Ukraine-Politik hat er deshalb seine Berechtigung. Mehr als ein innenpolitisches Ereignis ist er daher aber eben auch nicht, wenngleich die Organisatoren in ihrer grenzenlosen Anmaßung, besser als Kiew zu wissen, was gut sei für die Ukraine, auch wieder denen ähneln, die sie kritisieren.