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Bewährte Fachkraft

Im Frühjahr wird der Schweizer Diplomat Pierre Krähenbühl neuer Generaldirektor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Er wird damit Robert Mardini ablösen, der das »Alltagsgeschäft« der Organisation, die nach außen vor allem durch ihre Präsidentin Mirjana Spoljaric repräsentiert wird, nach einer Amtszeit abgibt. Das IKRK leidet derzeit unter nachhaltiger Geldnot, viele seiner Missionen sind unterfinanziert.

Das allerdings ist ein Problem, das Pierre Krähenbühl nicht ganz fremd sein dürfte. Als ehemaliger Chef des »Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, der berüchtigten UNRWA, sollte er die Arbeit mit schwindenden Mitteln gewohnt sein. Gleichzeitig sieht sich das IKRK spätestens seit dem 7. Oktober 2023 mit einer Reihe von Vorwürfen aus Israel konfrontiert, die Zweifel an seiner Neutralität wecken.

So werfen Angehörige von nach Gaza verschleppten Opfern des barbarischen Überfalls der Hamas auf Israel dem Komitee vom Roten Kreuz fehlende oder unterbliebene Bemühungen vor, den Kontakt zu den Geiseln der Islamisten herzustellen. Auch sollen Vertreter des IKRK sich geweigert haben, sich für eine adäquate medizinische Versorgung verschleppter Zivilisten in der Gewalt der Hamas mit lebensnotwendigen Medikamenten einzusetzen.

IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric selbst wies noch Mitte Dezember Forderungen, ihre Organisation solle die Hamas für ihre Verbrechen anprangern, mit der Begründung zurück, zu hoher öffentlicher Druck könne sich nicht eben förderlich auf die Gesprächsbereitschaft der Islamisten auswirken, eine Idee, auf die ihre Organisation nicht kommt, wenn es um angebliche Verstöße israelischer Streitkräfte gegen das (Kriegs-)Völkerrecht geht.

Doch auch Vorwürfe, das IKRK messe mit zweierlei Maß und sei nicht neutral, sollten Pierre Krähenbühl nicht überraschen. Als er sein Amt bei der UNRWA antrat und zum ersten Mal Gaza besuchte, fühlte er sich immerhin an die Blockade Leningrads durch die Deutsche Wehrmacht erinnert und glaubte, Jerusalem eine »illegale kollektive Bestrafung« nachsagen zu dürfen. Mit Pierre Krähenbühl hat sich das IKRK für Kontinuität entschieden.

Zurück zur Normalität

Itamar Ben-Gvir, der israelische Minister für nationale Sicherheit, hat die Gefängnisverwaltung angewiesen, die Zahl von Besuchen Familienangehöriger, die »palästinensische« Sicherheitsgefangene empfangen dürfen, zu halbieren. Konnten Sicherheitsgefangene, also verurteilte »palästinensische« Terroristen, bisher monatlich einmal Besuch durch Angehörige empfangen, soll das zukünftig nur noch zweimonatlich möglich sein.

Die Besuche werden in Abstimmung mit der israelischen Zivilverwaltung für die C-Gebiete (COGAT) und dem Internationalen Roten Kreuz koordniniert, das denn auch prompt vor der Umsetzung der angekündigten Änderung warnte. Bereits zuvor freilich hatte die Propaganda des antisemitischen Regimes in Ramallah einmal mehr den »Rassismus« der »Besatzung« angeprangert und ein internationales Eingreifen gefordert.

Und auch in Israel gab es Kritik vor allem aus Sicherheitsbehörden. Die Maßnahme könne zu einer Eskalation des Terrors und zu Angriffen der Hamas aus Gaza auf den Süden Israels führen. Und auch Premier Benjamin Netanjahu scheint nicht gänzlich überzeugt von dem Vorhaben seines Ministers. Es sei noch nichts beschlossen, ließ er verlauten, was wiederum zu Kritik an den Behörden durch seinen Koalitionspartner führte.

Die Nachrichtendienste und die Führung der israelischen Streitkräfte, erklärte die Knesset-Abgeordnete Tally Gotliv dienten sich mit ihren Einwänden bei den »palästinensischen« Terroristen an. Tatsächlich sehen die – bisher nicht beanstandeten – Regularien der Gefängnisverwaltung genau das vor, was Itamar Ben-Gvir jetzt angeordnet hat: einen Familienbesuch innert zweier Monate. Jedenfalls in Israel sollte das bekannt sein.

Drängende Fragen

Das »palästinensische« Rote Kreuz beklagt sich darüber, daß israelische Sicherheitskräfte eines seiner Fahrzeuge bei Nablus angehalten hätten und Fawaz Bitar, den Fahrer, festhalten würden. Es sei kein Grund für die Festnahme mitgeteilt worden. Wer den freilich angesichts einer »palästinensischen« Terrorwelle, in die auch als »Ärzte« verkleidete Terroristen verwickelt sind, nicht kennt, ist reichlich naiv.

Ehre, wem Ehre …: Vorbilder eines »Lebensretters«

Zumindest für eine Ahnung müßte es ausreichen, das derzeit noch öffentlich zugängliche Profil Fawaz Bitars bei Facebook aufzurufen. Dort präsentiert sich der Mitarbeiter der angeblich der Rettung und Erhaltung von Menschenleben verpflichteten Organisation ziemlich unverblümt als Anhänger eines bewaffneten »Widerstands«, der in zivilisierteren Gesellschaften als Terrorismus gilt und geächtet wird.

»Palästinensische« Terrororganisationen geben sich gern auch einen »zivilgesellschaftlichen« Anstrich. Nicht selten gründen sie zu diesem Zweck eigene »NGO«, die behaupten, dem Schutz und der Durchsetzung von Menschenrechten verpflichtet zu sein, in anderen Fällen unterwandern sie Ableger bis dahin namhafter internationaler Organisationen, um deren guten Ruf als Deckmantel für ihre Aktivitäten zu nutzen.

Ein Ambulanzfahrer, der sich öffentlich zu terroristischen Organisationen bekennt und zum Terrorismus, wirft jedenfalls Fragen auf. Diese Fragen sollte eigentlich stellen, wer jemandem wie Fawaz Bitar einen Rettungswagen anvertraut. Beim »palästinensischen« Ableger des Roten Kreuzes ist das leider offenkundig unterblieben. Diesem Versäumnis dürften nun die israelischen Sicherheitskräfte abhelfen.