Schlagwort: Abu Mazen

Verzweiflungstäter

Es wird wieder einmal darüber nachgedacht, internationale Truppen in die umstrittenen Gebiete zu entsenden, um dort für eine Deeskalation im »palästinensisch«-israelischen Konflikt zu sorgen. Aufgebracht von Vertretern des Regimes in Ramallah, die solche Truppen als »Schutz« vor »der Besatzung« fordern, soll die freilich nicht wirklich originelle Idee in einigen Gegenden Europas auf offene Ohren stoßen.

Natürlich zielt die Idee nicht auf eine Entspannung im »palästinensisch«-israelischen Konflikt ab, sondern soll diese vielmehr noch verschärfen. Die Staatengemeinschaft soll sich, geht es nach dem Regime um »Präsident« Abu Mazen, mit einer solchen Eingreiftruppe auf ihre Seite schlagen, als »Widerstand gegen die Besatzung« camouflierten »palästinensischen« Terrorismus legitimieren und vor Verfolgung schützen.

Das Regime in Ramallah hat in den letzten Jahren zugesehen, wie sich in den umstrittenen Gebieten mehrere regelrechte Brutstätten des insbesondere islamistisch inspirierten »palästinensischen« Terrors entwickelten. In dem Maße, wie etwa in Jenin die Hamas und der Islamic Jihad die Macht an sich rissen, zog sich Ramallah mit seinen von ihnen derweil längst unterwanderten »Sicherheitskräften« aus ihnen zurück.

Und nun sollen internationale Truppen dafür sorgen, daß diese Terrorhochburgen weiterhin Terrorismus hervorbringen. Rücken Einheiten der israelischen Streitkräfte aus, Raketen- und Bombenwerkstätten in Jenin und anderswo in den umstrittenen Gebieten zu zerstören, sollen sich ihnen international mandatierte Truppen in den Weg stellen. Der Terror würde durch internationalen Schutz legitimiert und befeuert.

Es verwundert kaum, daß in Ramallah solche Ideen Konjunktur haben. Ist es für »Präsident« Abu Mazen gewiß peinlich, daß seine Fatah sich vom Islamic Jihad aus- und aufrüsten läßt, will er wenigstens noch punkten, indem er für einen bestmöglichen Schutz dieser von Teheran gesteuerten Kooperation sorgt, die zugleich eine schleichende Machtübernahme ist. So glaubt er, seine Nützlichkeit beweisen zu können.

Gaukler

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen hat, wie die regimeeigene »Nachrichtenagentur« Wafa formuliert, seinen »Sprecher« Nabil Abu Rudeineh verkünden lassen, daß »ein unabhängiger palästinensischer Staat mit Jerusalem als Hauptstadt der einzige Weg« sei, »Sicherheit« in der Region zu erzielen. »Palästina« sei bereits von 140 Staaten »anerkannt, und es muß nur noch die Besatzung enden, um seine Unabhängigkeit zu erreichen«.

Was der »Palästinenserführer« da verkünden läßt, das ist allerdings kein besonders neuer Gedanke. Und in der Tat scheinen bereits einige Regierungen von ihm überzeugt gewesen zu sein. In Europa etwa glaubte 2014 eine sozialdemokratische Regierung in Schweden, durch ihre Anerkennung »Palästinas« als Staat, dem »Friedensprozeß« im »palästinensisch«-israelischen Konflikt wohl völlig »neue Impulse« verleihen zu können.

Der Erfolg der schwedischen »Friedensinitiative« blieb – nicht grundlos – überschaubar. Die internationale Anerkennung eines »palästinensischen« Staates ließe die Streitpunkte zwischen »Palästinensern« und Israel nicht »einfach« verschwinden. Um aber einen zwischenstaatlich ausgetragenen Konflikt zu verhindern, herrscht breiter Konsens, »Palästina« allenfalls als Ergebnis positiv abgeschlossener Verhandlungen zu akzeptieren.

Formuliert wurde diese Idee u.a. in der Roadmap, die auch die Unterschrift Abu Mazens trägt und zu deren »Garantiemächten« neben den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation die Europäische Union und die Vereinten Nationen, das »Nahost-Quartett«, gehören. Und in diesem einschlägigen Dokument ist denn auch festgehalten, daß eine »ausgehandelte Einigung« wesentliche Vorbedingung ist für einen Staat »Palästina«.

Dieses unabhängige »Palästina« soll im übrigen unter einer »Führung« entstehen, die »entschieden gegen den Terrorismus vorgeht sowie willens und fähig ist, eine funktionierende, auf Toleranz und Freiheit gegründete Demokratie aufzubauen«. Ramallah sollte sich vielleicht erst einmal auf die Suche danach begeben, bevor es sich mit Forderungen blamiert, die das sichere Potential haben, kriegerische Auseinandersetzungen auszulösen.

Billige Inszenierung

Wenn »Palästinenserpräsident« Abu Mazen von seiner mehrtägigen Reise in die Volksrepublik China zurückkehrt, dürfte die Inszenierung chinesisch-»palästinensischer« Verbundenheit deutlich mehr Mittel verschlungen haben als Peking gewöhnlich bereit ist, den »Palästinensern« in Form finanzieller Unterstützung zukommen zu lassen: Mit einer ganzen Million Dollar beteiligte sich China 2022 an der Finanzierung der UNRWA.

Dafür allerdings, daß das Ausbleiben solch freigiebiger »humanitärer Unterstützung« wahrscheinlich selbst bei dem chronisch unterfinanzierten »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten« niemandem auffallen würde – die UNRWA meldete für das gleiche Jahr einen Bedarf von 1,6 Milliarden Dollar -, klingen die Hymnen des Regimes in Peking auf den Gast um so lauter. Und um so hohler.

Der »Palästinenserpräsident« sei »ein alter und guter Freund des chinesischen Volkes«, sein Besuch verdeutliche das »hohe Niveau der traditionell freundschaftlichen palästinensisch-chinesischen Beziehungen«, heißt es vom Außenministerium in Peking, das mit dem auch als Mahmoud Abbas bekannten »Präsidenten« eine »strategische Partnerschaft« vereinbarte und anbot, im »palästinensisch«-israelischen Konflikt zu vermitteln.

Was von diesem Angebot, mit dem Peking amerikanische Vermittlungsbemühungen im Rahmen der Abraham Accords hintertreibt, zu halten ist, wurde denn auch schnell klar, als es sich von seinem Gast mit einer Statue Yassir Arafats beschenken ließ. Redete der von »Frieden«, versprach er antisemitischen Terror. Bleibt zu hoffen, daß China seinen Worten Taten folgen läßt, die seinen tatsächlichen Hilfen für die »Palästinenser« entsprechen.

Antisemitische Wertegemeinschaft

Was macht man als »Premierminister« eines Phantasiestaates, nachdem man gerade mit großer Geste den Wiederaufbau von Häusern und Wohnungen versprochen hat, die von israelischen Einsatzkräften zerstört wurden, weil deren Bewohner zuvor als Täter in terroristische Anschläge auf Menschen in Israel verwickelt waren? Man begibt sich zur Vertretung der EU vor Ort und feiert als Ehrengast mit ihr den »Europa-Tag«.

Vor einem Monat hatte die diplomatische Vertretung des offiziellen Europa in Israel ihre geplanten Festivitäten aus Anlaß des »Europa-Tags« abgesagt, weil man dem als »rechtsextrem« geltenden Itamar Ben-Gvir, dem israelischen Sicherheitsminister, »keine Bühne« habe bieten wollen. Der Minister, klagte man ihn öffentlich an, sei »jemand, dessen Ansichten den Werten widersprechen, für die die Europäische Union steht«.

Nur rund vier Wochen später zeigten die offiziellen Repräsentanten der Europäischen Union nun in Ramallah, daß ihnen solche Bedenken gegenüber Mohammed Shtayyeh, dem »Ministerpräsidenten« des Regimes in Ramallah, völlig fremd sind. Der ist nicht bloß nicht demokratisch legitimiert, sondern steht als Chef einer »Regierung« vor, die ganz offen mit antisemitischen Mördern, organisierten Terroristen sympathisiert.

Hatte Brüssels Vertreter Sven Kühn von Burgsdorff noch am Vortag in Begleitung Eamon Gilmores, dem »Menschenrechtsbeauftragten« der EU, Mohammad Shtayeh einen freundschaftlichen Besuch abgestattet, revanchierte der sich nur einen Tag später mit einem Auftritt vor blau-gelben Luftballons zum »Europa-Tag« in Ramallah, um zu erklären, sein »Palästina und Europa« bekämpften mit Israel »einen gemeinsamen Feind«.

Und während er im Rahmen dieses »gemeinsamen Kampfes« die Überreste einer kurz zuvor von »der Besatzung« zerstörten Wohnung eines inzwischen wegen zweifachen Mordes in Israel inhaftierten »palästinensischen« Terroristen besucht und deren Wiederaufbau angekündigt hatte, hatten dessen Vertreter sich mit einem »Solidaritätsbesuch« bei »palästinensischen« Hausbesetzern in Jerusalem die Zeit bis zum »Europa-Tag« vertrieben.

Hanseatischer Humor

Der Hamburger Erste Bürgermeisterr Peter Tschentscher hat in den vergangenen Tagen »das 75-jährige Jubiläum der Gründung des Staates Israel« zum Anlaß genommen, als Bundesratspräsident den jüdischen Staat zu besuchen und, wie es beim Deutschen Bundesrat heißt, »die Palästinensischen Gebiete«. Einmal mehr wirft ein deutscher Politiker damit die Frage auf, was Bekenntnisse gegen Antisemitismus wert sind.

Denn mit Treffen in Ramallah »mit dem Präsidenten der Palästinensischen Behörde, Mahmoud Abbas, sowie Premierminister Dr. Mohammed Shtayyeh und Außenminister Riad al-Malki« beehrte der deutsche Sozialdemokrat die Führungsriege eines terroristischen Regimes, zu dessen Grundlagen der Haß auf Juden zählt und dessen Ziel die Vernichtung Israels als die Verwirklichung jüdischer nationaler Souveränität ist.

Nur wenige Tage nach einem von der Regierung in Washington als antisemitisch kritisierten Auftritt des auch als Mahmoud Abbas firmierenden »Palästinenserpräsidenten« Abu Mazen vor den Vereinten Nationen, dessen offizieller Anlaß die dort als »Katastrophe« begangene (Wieder-)Gründung Israels war, schüttelt ein amtierender Stellvertreter des deutschen Staatsoberhaupts lächelnd die Hand eines berüchtigten Holocaust-Leugners.

Das Händchenhalten des Ersten Bürgermeisters mit einem Abu Mazen, der eben den Ausschluß des jüdischen Staates aus den Vereinten Nationen gefordert hat, muß Ausdruck eines wirklich ganz speziellen deutschen Humors sein, der Peter Tschentscher gleichzeitig erklären läßt, »mit meiner Reise nach Israel möchte ich unsere guten Beziehungen würdigen und vertiefen«. Die Regierung in Jerusalem verzichtete auf Kommentare.

Stammtisch der Blutsäufer

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen ist zu einer Reise nach Saudi-Barbarien aufgebrochen, um am Treffen der Staaten der Arabischen Liga in Jeddah teilzunehmen. Die Zusammenkunft in dem islamistischen Königreich macht freilich vor allem durch einen anderen Gast international Schlagzeilen: Bashar al-Assad, den »Präsidenten« der Arabischen Republik Syrien, deren Suspendierung die Arabische Liga kürzlich aufgehoben hatte.

Der Staatenbund macht damit einen Diktator wieder gesellschaftsfähig, der – gestützt vom islamistischen Regime in Teheran und dem Kreml – vor mehr als einem Jahrzehnt »sein« Land zum Schauplatz eines bis heute andauernden Krieges gegen die syrische Bevölkerung machte. Der Blutsäufer von Damaskus gilt als für viele Kriegsverbrechen Verantwortlicher, er hungerte in Schutt und Asche gelegte Städte aus, setzte chemische Waffen ein.

Und spätestens an dieser Stelle blamiert sich auch und gerade »Palästinenserpräsident« Abu Mazen, verrät, daß ihm insbesondere das Leid, das »Palästinenser« in den vergangenen 12 Jahren in Syrien erleiden mußten, gleichgültig ist. Schon früh im Krieg Bashar al-Assads gegen »seine« Untertanen belagerte seine Soldateska den Stadtteil Yarmouk der syrischen Hauptstadt Damaskus, der hauptsächlich von »Palästinensern« bewohnt wurde.

Die Infrastruktur des Viertels wurde aus der Luft dem Erdboden gleichgemacht, jeder Waren- oder Personenverkehr nach und aus Yarmouk heraus mit Waffengewalt unterbunden. Die Vereinten Nationen nannten Yarmouk eine »Todeszone«, in der die Menschen jämmerlich krepierten. Die »palästinensischen« Teile Yarmouks gelten als »ausgelöscht«, 2020 schätzten die Vereinten Nationen, 1.500 »Palästinenser« seien dort ermordet worden.

Knapp 500 dieser »Palästinenser« fielen den Angaben zufolge den Bomben Bashar al-Assads, Teherans oder Moskaus zum Opfer, über 200 sollen verhungert sein oder am »Mangel« an medizinischer Versorgung verreckt sein, weitere 200 wurden in den berüchtigten Folterzentren des Regimes in Damaskus abgeschlachtet. Despot Bashar al-Assad ist ein Kriegsverbrecher, an dessen Händen das Blut nicht eben weniger »Palästinenser« klebt.

Und doch wird auch Abu Mazen, der gleiche »Palästinenserpräsident«, der wegen eines islamistischen Terroristen, der sich in israelischer Haft freiwillig zu Tode hungert, Jerusalem vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen will, ihm in Jeddah lauschen, wo der bisher jedenfalls weitgehend geächtete Massenmörder Bashar al-Assad seine Wiederaufnahme in den Kreis respektabler Tyrannen mit einer Rede begehen wird, ihm Applaus spenden.

Antisemitischer Angriff

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen hat bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen, bei der an etwas erinnert werden sollte, was sein Regime »Nakba« nennt, »Katastrophe«, Israel mit dem nationalsozialistischen Deutschland gleichgesetzt und eine »Suspendierung« der Mitgliedschaft des jüdischen Staates bei der Weltorganisation verlangt. Das Hauptquartier der Vereinten Nationen bot erneut offenem Antisemitismus eine Bühne.

Vor 75 Jahren wurde Israel (wieder-)gegründet: Am 14. Mai 1948 verlas David Ben-Gurion im Dizengoff-Museum in Tel Aviv vor geladenen Gästen unter einem Porträt Theodor Herzls die Unabhängigkeitserklärung und akzeptierte damit den Teilungsplan der Vereinten Nationen für das damalige britische Mandatsgebiet »Palästina«. Nur Stunden später hatten seine Nachbarn Israel den Krieg erklärt und ihre Armeen in Marsch gesetzt.

Der Überfall auf den eben ausgerufenen Staat endete freilich nicht mit der erwarteten Vernichtung Israels und der Vertreibung der Juden aus ihrem Staat. Teile der arabischen Bevölkerung Israels, die den Versprechungen der Angreifer erlegen waren und dem baldigen Sieg über die Juden im Ausland entgegenfieberten, aber auch arabische Bewohner, die aus anderen Gründen geflohen, mußten erkennen, sich falsche Hoffnungen gemacht zu haben.

Statt indes ihren Irrtum und ihre Niederlage einzuräumen, deuteten Araber, die sich heute »Palästinenser« nennen, das Scheitern des antisemitischen Vernichtungskriegs, einer Aggression, an der im übrigen auch nicht eben wenige ehemalige Angehörige deutscher Streitkräfte beteiligt waren, die in ihrer Heimat Verfolgung wegen Kriegsverbrechen erwartete, zur »Nakba« um, einer »Katastrophe«, die ihnen von sinistren Mächten beigebracht wurde.

Der bizarre Auftritt »Präsident« Abu Mazens, der gespickt war mit Lügen, Verdrehungen und Verleumdungen, und das Selbstmitleid, das aus den Worten dieses korrupten Kleptokraten an der Spitze der Terrororganisation PLO sprach, die auch als »Palästina« firmiert, ist ein weiterer Versuch, die auf dem Schlachtfeld gescheiterte Vernichtung Israels mit anderen Mitteln zu erreichen. Eine Peinlichkeit, daß die UN ihr Hauptquartier dafür hergaben.

Ausgehungert

Nach einem mehrwöchigen Hungerstreik ist ein hochrangiges Mitglied des Islamic Jihad in israelischer Haft verstorben. Wie die israelische Gefängnisverwaltung am Morgen mitteilte, war Khadar Adnan bewußtlos in seiner Zelle aufgefunden und in eine Klinik gebracht worden; Wiederbelebungsversuche blieben den Angaben zufolge erfolglos. Während seines Hungerstreiks hatte der Inhaftierte medizinische Begleitung abgelehnt.

»Palästinensische« Terroristen reagierten auf die Nachricht vom Ableben ihres »Märtyrers« mit Raketenangriffen von Gaza aus auf zivile Ziele in Israel. Das PLO-Regime in Ramallah warf derweil den israelischen Behörden einen »Mord« an Khadar Adnan vor und verlangte eine »internationale Untersuchung« der Umstände seines Todes. Khadar Adnan war das derzeit ranghöchste in Israel inhaftierte Mitglied der Führung des Islamic Jihad.

Während seine Organisation und die mit ihr verbündete Hamas mit ihren wütenden Stellungnahmen und prompten Terrorangriffen auf Israel kein Geheimnis daraus machen, daß Khadar Adnans Ableben einen Verlust für ihren »Widerstand« darstellt, versucht das Regime um »Präsident« Abu Mazen in Ramallah in seinen Darstellungen dessen Mitgliedschaft und Verstrickungen in den »palästinensischen« islamistischen Terrorismus zu leugnen.

Daß sie allesamt den selbstverschuldeten Tod Khadar Adnans als israelisches »Verbrechen« darstellen, eint sie aber doch wieder. Das angeblich »gemäßigte« Regime um »Präsident« Abu Mazen ist in seinem Kern eben auch nichts anderes als eine terroristische Organisation, die davon lebt, daß sie sich auf internationaler Ebene als »gemäßigt« gibt und so Zugang zu Gremien erlangt, der Islamic Jihad, Hamas et al. (zumindest noch) verwehrt wird.

Wollte der Inhaftierte mit seinem Hungerstreik seine Freilassung erpressen, hat sich die Regierung in Jerusalem nicht dem Willen eines Islamisten gebeugt. Daß Khadar Adnan seine Gesundheit riskierte, sie gezielt ruinierte und in der Folge nun verstarb, ist die zwingende Folge seiner Entscheidungen. Vorwürfe, er sei »ermordet« worden, fehlt jede Basis. Daß er auch noch im Tod herhalten muß für »palästinensische« Propaganda, ist bezeichnend.

Sektenterror

Das Regime um »Präsident« Abu Mazen warnt vor der Teilnahme an einer Ende Mai in Malmö geplanten Konferenz in Europa lebender »Palästinenser«. Die European Palestinians Conference, erklärte die »Palästinenserführung« am Sonntag, verfolge »das Ziel, die einheitliche Vertretung des palästinensischen Volkes durch die PLO zu untergraben«, die Veranstaltung solle die »palästinensische Diaspora« in Europa spalten.

Seine PLO, drohte Hussein Al-Sheikh, der Sekretär des »Exekutivkomitees« der in Ramallah dominierenden Terrororganisation, einigermaßen martialisch, werde »nicht zulassen, daß diese rote Linie überschritten wird«. Jeder »Palästinenser«, der an der Veranstaltung in Schweden teilnehme, werde dafür nach den Regeln der Organisation zur Verantwortung gezogen und »die vollen Konsequenzen seines Handelns tragen«.

Mit ihren übergriffigen Drohungen, die sich auch gegen zahlreiche »Palästinenser« richten, die Bürger eines EU-Staates sein dürften, versucht die in Ramallah residierende PLO den von ihr proklamierten Anspruch durchzusetzen, sie allein vertrete »palästinensische Interessen«. Wagt »Palästinenserpräsident« Abu Mazen sich seit langem nicht mehr nach Gaza, liegt seiner PLO viel daran, international den Schein zu wahren.

Die aggressiven Drohungen gegen die seit bereits zwei Jahrzehnten jährlich stattfindende European Palestinians Conference bestätigen freilich nur einmal mehr deutlich, daß sich »Palästinenser« zunehmend von ihrer »Führung« abwenden. Daß sie sich dabei oft nicht weniger unappetitlichen Gestalten und Organisationen zuwenden, zeigt die geplante Konferenz mit ihrem Motto »75 Jahre – wir kehren zurück« indes leider auch.

Berliner Verleumdungen

Das Auswärtige Amt zu Berlin läßt mitteilen, eine im israelischen Parlament, der Knesset in Jerusalem, beschlossene Änderung des »Rückzugsgesetzes« aus dem Jahr 2005 stelle »einen gefährlichen Schritt hin zu möglichen erneuten Siedlungsaktivitäten dar«, durch den »die ohnehin angespannte Sicherheitslage im Westjordanland« sich weiter zuspitzen könne. Jüdisches Leben gilt Berlin einmal mehr als Gefahrenquelle.

Das vor 18 Jahren von einer als »rechts« geltenden Regierung in Jerusalem gegen große Widerstände in der israelischen Gesellschaft beschlossene und durchgesetzte »Rückzugsgesetz« regelte den Rückbau von Außenposten in Gaza und den Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gebiet. Betroffen von dem Gesetz waren aber auch die jüdischen Bewohner von vier geräumten Außenposten in den umstrittenen Gebieten.

Mit der nunmehr beschlossenen Änderung werden, wie der israelische Premier Benjamin Netanjahu betonte, jene Regelungen im »Rückzugsgesetz« aufgehoben, mit denen Juden »in diskriminierender und verletzender Weise« ein Leben im Norden der umstrittenen Gebieten untersagt wurde. Keineswegs allerdings beabsichtige Jerusalem, mit der Gesetzesänderung neue Außenposten zu etablieren oder zu legalisieren.

Als das »Rückzugsgesetz« beschlossen wurde, war es Ausdruck der Überzeugung, daß die Aufgabe israelisch verwalteter Gebiete eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen »Palästinensern« und dem jüdischen Staat beschleunigen könne. Daß das Konzept »Land für Frieden« kaum mehr als eine eine naive Hoffnung war, zeigte sich anschaulich, als der »palästinensische« Mob 2005 in Gaza errichtete Synagogen brandschatzte.

Später flogen immer wieder Raketen aus dem geräumten Gaza auf Israel, während der inzwischen zum »Präsidenten« aufgestiegene Abu Mazen es auffallend verabsäumte, mäßigend auf die in Gaza dominierenden und heute herrschenden Islamisten einzuwirken, Verantwortung auch für diesen Teil »Palästinas« zu übernehmen. Wo seine PLO herrscht, sorgte er gleichwohl ebenfalls nicht für einen Rückgang von Haß und Terror.

Beklagt das Auswärtige Amt, die Knesset verstoße mit ihrer Gesetzesänderung gegen »einmal gemachte Zusagen«, die »international verhandelt« und »garantiert« worden seien, offenbart das nur einmal mehr die deutsche Bigotterie. Während das Regime in Ramallah nachgerade regelmäßig international garantierte Abmachungen für nichtig erklärt, hält Berlin das nämlich ebenso regelmäßig nicht für eines Kommentars würdig.