Kategorie: Allgemein

Demokratischer Hoffnungsträger

Vor knapp drei Wochen als Sieger aus der Wahl zum nächsten Bürgermeister von New York hervorgegangen, hat der nach eigener Auskunft »sozialistische« Politiker Zohran Mamdani in dieser Woche recht deutlich demonstriert, was er darunter versteht, erklärt er nach einem Treffen mit Präsident Donald J. Trump, ihm liege »die Sicherheit jüdischen Lebens sehr am Herzen« und er werde daher »Antisemitismus [in New York] ein Ende bereiten«.

Einen Tag zuvor, am Mittwoch, hatte ein aus rund 200 »Aktivisten« bestehender Mob eine Synagoge belagert, in der eine Veranstaltung der Organisation Nefesh B’Nefesh stattfand, die über Möglichkeiten zur Einwanderung in Israel informierte. Die »Aktivisten« grölten antisemitische Parolen, in denen sie den »Tod der IDF« forderten, riefen dazu auf, die »Intifada« zu globalisieren, und überzogen jüdische Gegendemonstranten mit vulgären Beschimpfungen.

Erst auf Nachfrage einiger Medien äußerte sich der künftige Bürgermeister der Stadt, die, wie Wikipedia es formuliert, »den größten Ballungsraum von Menschen jüdischer Herkunft weltweit« darstellt und damit selbst Tel Aviv in den Schatten stellt, indem er einen Sprecher mitteilen ließ, er mache sich zwar die Sprache der »Aktivisten« nicht zu eigen, halte jedoch zugleich die Veranstaltung in der Synagoge für einen »Mißbrauch eines Gebetsortes«.

Während Eric Adams, der scheidende Bürgermeister von New York, und zahlreiche jüdische Organisationen scharfe Kritik an dem antisemitischen »Protest« übten, aber auch die Polizei dafür rügten, daß sie ihn überhaupt vor der Synagoge zugelassen hatte und dann nicht eingeschritten sei, wirft Zohran Mamdani über seinen Sprecher den Angegriffenen vor, selbst dafür verantwortlich zu sein, antisemitisch beschimpft und mit Gewalt bedroht zu werden.

Distanziert sich der Demokrat, der am Donnerstag von Präsident Donald J. Trump empfangen wurde und ihm gegenüber Israel unwidersprochen einen »Völkermord« vorwerfen durfte, zwar von der Wortwahl des Mobs in New York, stimmt er inhaltlich wohl mit ihm überein. Das läßt erahnen, wie er Antisemitismus »ausmerzen« wird: Sind Juden als solche nicht erkennbar, bieten sie Antisemiten keine Angriffsfläche. Also dürfen sie sich eben nicht »aufreizend« zeigen.

Verlogenes »Bedauern«

Die Europäische Union weiß, daß das Regime in Ramallah sein System der »Märtyrerrenten« trotz gegenteiliger Zusagen nicht eingestellt hat. Dennoch sicherte Brüssel der von »Präsident« Abu Mazen geführten »Autonomiebehörde« bei einem Treffen der von der Europäischen Kommission initiierten Palestine Donor Group (PDG) in dieser Woche die Fortsetzung ihrer bisherigen Unterstützung zu. Einige ihrer Mitglieder, darunter Deutschland, versprachen weitere Millionen.

Wie Euronews in der vergangenen Woche berichtete, sind sich die Verantwortlichen in Brüssel sehr bewußt, daß Ramallah trotz eines bereits im Februar durch »Präsident« Abu Mazen angekündigten Endes seiner »Märtyrerrenten« diese Zahlungen, mit denen inhaftierte »palästinensische« Terroristen (oder deren Angehörige) für ihre Verbrechen belohnt werden, nicht eingestellt hat. »Wir bedauern diese Entscheidung zutiefst«, zitiert Euronews einen anonymen Vertreter der EU.

Für das PLO-Regime hat diese offene Verletzung seiner eigenen Zusagen indes keine negativen Folgen. Am Rand des ersten PDG-Treffens in der letzten Woche »unterzeichnete die EU gemeinsam mit Deutschland, Luxemburg, Slowenien und Spanien neue Zuwendungsversprechen im Umfang von über 82 Millionen Euro«, wie die von der deutschen Politikerin Ursula von der Leyen geführte Europäische Kommission in einer Mitteilung über die Zusammenkunft erklärte.

Brüssel begründet seine ungebrochene Bereitschaft, das Regime in Ramallah weiterhin zu finanzieren, damit, daß von den europäischen Transfers kein Terrorist profitiere. »Wir können bestätigen, daß kein einziger Euro aus EU-Mitteln für diese umstrittenen Zahlungen ausgegeben wurde«, erklärte die Europäische Kommission gegenüber Euronews. Die Verwendung der europäischen Zuwendungen durch Ramallah würden »strengen« Kontrollen unterliegen.

Damit freilich versucht die EU, über ihre tatsächliche Mitverantwortung für die »Märtyrerrenten« hinwegzutäuschen. Denn selbst falls es stimmt, daß europäisches Geld nicht bei Terroristen oder deren Angehörigen landet, machen die europäischen Zuwendungen die »Märtyrerrenten« möglich: Finanziert Brüssel die Gehälter der »zivilen« Angestellten des Regimes, muß es das nicht selbst tun und kann mit dem auf diese Weise »gesparten« Geld den Mord an Juden belohnen.

Verfügt Ramallah über »eigene« Einnahmen, damit seine »Märtyrerrenten« zu finanzieren, weshalb sieht es Europa überhaupt als seine Pflicht an, bei Gehältern für »zivile« Angestellte auszuhelfen und immer wieder neue Zusagen zu machen? Das Geschwätz von »strikten Ex-ante- und Ex-post-Kontrollen« kann nicht erklären, daß Brüssel sehenden Auges Geld an ein Regime transferiert, das antisemitischen Terror belohnt. Die EU »bedauert« nicht, sie legitimiert die Praxis.

Terrorismus nach Lehrplan

Mitte Juli 2024 verpflichtete sich das Regime um »Präsident« Abu Mazen gegenüber der Europäischen Kommission in einer von beiden Seiten unterzeichneten Absichtserklärung zu einer Reihe von Reformen, von deren Umsetzung der Umfang weiterer finanzieller Unterstützung Ramallahs durch die Europäische Union abhängen soll. Von Bedeutung ist das Papier auch im Zusammenhang mit dem 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump.

Denn darin ist vorgesehen, daß ein in den in dem Letter of Intent genannten Bereichen reformiertes PLO-Regime zukünftig wieder die Geschicke Gazas bestimmen soll. Mehr als ein Jahr nach der Unterzeichnung des Papiers ist freilich von den darin angekündigten Reformen noch wenig zu sehen. So zahlt das Regime in Ramallah etwa weiter seine »Märtyrerrenten« aus, mit denen Terroristen ganz unmittelbar für den »Erfolg« ihrer Verbrechen belohnt werden.

Doch auch die zugesagten Veränderungen in Lehrplänen und Schulbüchern Ramallahs sind bisher ausgeblieben, wie eine neue Untersuchung eindrücklich zeigt. Danach verherrlichen und glorifizieren die vom PLO-Regime verantworteten Lehrmaterialien nach wie vor »palästinensischen« Terrorismus, entmenschlichen und dämonisieren in ihren Darstellungen Juden und Israel und verbreiten oder verstärken so Antisemitismus, an den Terrororganisationen anknüpfen.

Mit seinen Unterrichtsmaterialien bestimmt das Regime um Abu Mazen nicht »nur«, was an Schulen in den von ihm »verwalteten« umstrittenen Gebieten gelehrt und gelernt wird. Auch in Gaza wird nach Lehrplänen aus Ramallah unterrichtet, selbst und insbesondere an den dort von den Vereinten Nationen betriebenen UNRWA-»Schulen«. So bestätigt sich einmal mehr, daß Stabilität und Frieden werden nicht bloß durch islamistischen Terrorismus bedroht werden.

Täuschungsmanöver

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen hat eingeräumt, daß sein Regime auch noch im Oktober »Märtyrerrenten« an »palästinensische« Terroristen ausgezahlt hat. Hatte der greise Despot sich im Februar in höchsten Tönen für seine »Entscheidung« loben lassen, »das sogenannte ›Märtyrerzahlungssystem‹ abzuschaffen«, müssen selbst seine naivsten Claqueure nun wahrnehmen, daß es um Abu Mazens Bereitschaft, »auch schwierige Reformen anzugehen«, schlecht steht.

Wie aus einer Stellungnahme hervorgeht, die der »Palästinenserpräsident« am Wochenende veröffentlichen ließ, besteht in seinem »Palästina« offenbar ein dringender Bedarf, gewisse Zuständigkeitsfragen zu klären. Hintergrund der eher vernebelnden denn verständlichen Botschaft ist die Tatsache, daß der Ankündigung vom Februar, mit »Anpassungen im Sozialhilfesystem« das System der »Märtyrerrenten« abzuschaffen, weitere Zahlungen an Terroristen folgten.

Zwar streut Ramallah das Gerücht, für die weiter ausgezahlten »Märtyrerrenten«, deren Höhe sich nicht nach einem möglicherweise tatsächlich bestehenden Bedarf richtet, sondern nach der Strafe, zu der israelische Gerichte »palästinensische« Terroristen verurteilt haben, mithin also nach deren »Erfolg«, sei der darüber jetzt entlassene »Finanzminister« des PLO-Regimes verantwortlich und nicht der im Westen auch als Mahmoud Abbas firmierende »Präsident«.

Doch es ist tatsächlich unglaubwürdig, daß Omar Bitar dabei auf eigene Faust handelte: Die Auszahlungstermine und -modalitäten für die »Märtyrerrenten« waren kein Geheimnis in »Palästina«, wie die NGO Palestinian Media Watch (PMW) wiederholt dokumentiert hat. Sollte niemand im engeren Umfeld Abu Mazens oder der »Präsident« selbst nichts davon mitbekommen haben, würde ihn das nicht weniger belasten als seine deutlich wahrscheinlichere Beteiligung.

Erweckte das Regime in Ramallah im Februar den Eindruck, »das sogenannte ›Märtyrerzahlungssystem‹ abzuschaffen«, weil es (vergeblich) hoffte, Washington würde danach seine Zahlungen an die »Palästinenserführung« wieder aufnehmen, sollten nun – endlich – jene handeln, die sich bisher haben täuschen lassen. Unterlassen sie es, muß angenommen werden, daß sie getäuscht werden wollen, was sie zu Komplizen der Förderung antisemitischen Terrors durch die PA machte.

UNsichere Wette

Mit dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) hat sich am Montag das bedeutendste Gremium der Weltorganisation hinter den 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump zur Beendigung des Konflikts in Gaza gestellt. Während die Volksrepublik China und die Russische Föderation sich der Stimme enthielten, votierten die 13 weiteren Mitglieder des UN-Sicherheitsrats für die von Washington vorgelegte Resolution 2803.

Mit seinem Votum überführte der UNSC den amerikanischen Friedensplan in Völkerrecht und erteilte das Mandat für einen internationalen Stabilisierungseinsatz in Gaza. Nach Abschluß der ersten Phase des 20-Punkte-Plans soll eine »palästinensische« Zivilverwaltung in dem bisher von der Hamas beherrschten Gebiet etabliert werden, die einem »Board of Peace« unter Leitung des amerikanischen Präsidenten und dem UN-Sicherheitsrat verantwortlich ist.

Gleichzeitig soll eine 20.000 Köpfe starke internationale Stabilisierungsmission, die es bisher allerdings nur in der Theorie gibt, einen weiteren Abzug der israelischen Streitkräfte ermöglichen und – vor allem – eine Entwaffnung der Hamas überwachen. So soll die Basis geschaffen werden für einen Aufbau Gazas als entmilitarisiertes Gebiet, von dem keine Gefahren für Israel mehr ausgehen. Bei Erfolg wird die Anerkennung »Palästinas« als Staat nicht ausgeschlossen.

Die einmütige Annahme des 20-Punkte-Plans durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ändert freilich zunächst wenig an der Lage vor Ort. Mit der bereits wiederholt bekräftigten Verweigerung ihrer Entwaffnung hat die Hamas schon demonstriert, daß sie nicht daran denkt, die Macht, die ihr noch gelassen wurde, aufzugeben. Daß ausgerechnet die Vereinten Nationen Bereitschaft zeigen könnten, die islamistische Terrororganisation dazu zu zwingen, scheint fraglich.

Fraglos ein Erfolg für Präsident Donald J. Trump auf der internationalen Ebene, muß der Plan eben erst noch umgesetzt werden. Die Regierung in Jerusalem hat ihre Unterstützung zugesichert, doch der jüdische Staat kann es sich auch nicht leisten, sich zu sehr auf die Vereinten Nationen zu verlassen. Sollte es ihnen nicht gelingen, innert eines überschaubaren Zeitrahmens Fortschritte in der Umsetzung der Resolution 2803 zu erzielen, werden die IDF handeln müssen.

Sabotierte Chance

Knapp sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe in Gaza zeichnet sich mit wachsender Deutlichkeit ab, daß der 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump, der sie erst möglich machte, kaum über die weitgehende Verwirklichung seiner ersten Phase hinaus umgesetzt werden wird. Könnte die Hamas in den nächsten Tagen zwar noch die Überreste ihrer letzten drei Geiseln freigeben, wird sie anschließend kaum freiwillig die Waffen strecken.

Griff die islamistische Terrororganisation bereits unmittelbar nach Beginn der Waffenruhe in dem ihr überlassenen Teil Gazas offensiv wieder nach der Macht, indem sie mögliche Opponenten auf offener Straße abschlachtete, hat sie jenseits der Gelben Linie längst wieder ihre Herrschaft etabliert. Hamas-»Polizisten« zeigen offen ihre Waffen und treiben inzwischen sogar wieder »Steuern« von den ihr ausgelieferten und mit ihr kollaborierenden »Palästinensern« ein.

Wie Reuters am Wochenende unter Berufung auf Quellen vor Ort berichtete, kontrolliert die Terrororganisation dabei insbesondere den gesamten Warenverkehr in das von ihr gehaltene Gebiet und wohl beinahe den kompletten Handel mit den neu importierten Gütern, von dem sie durch die Erhebung von »Steuern« massiv zu profitieren sucht. Gleichzeitig verstärken oder nehmen internationale Organisationen und »NGO« ihre Arbeit unter Aufsicht der Islamisten wieder auf.

So wird jedenfalls in dem von der Hamas beherrschten Teil Gazas der Status quo ante wiederhergestellt, der vor dem 7. Oktober 2023 herrschte und der der Terrororganisation die Vorbereitung ihrer »Al-Aksa-Flut« ermöglichte. Und in dem Maß, in dem die Hamas einer- und ihre früheren internationalen Komplizen andererseits alte Machtstrukturen und Kooperationen wiederbeleben, werden Alternativen verdrängt, ausgeschaltet oder können erst gar nicht entstehen.

Ringt Washington derzeit noch um Unterstützung für eine internationale Schutztruppe, die eine »palästinensische« Zivilverwaltung in Gaza unter Aufsicht eines von Präsident Donald J. Trump geleiteten »Boards of Peace« absichern soll, hat die Hamas Tatsachen geschaffen, die diesem Teil des amerikanischen Friedensplans völlig entgegenstehen und die letztlich nur gewaltsam wieder zu ändern sind. Die Waffenruhe erweist sich immer mehr als Geschenk für die Islamisten.

UNgeheuer

Antisemitismus ist weltweit auf dem Vormarsch. Mitverantwortlich sind die Vereinten Nationen, die dem vulgären Haß auf Juden und alles, was als jüdisch wahrgenommen wird, in ihren Unterorganisationen, zahllosen Gremien und in Gestalt vieler hochtrabend betitelter »Berichterstatter«. Eine davon ist Reem Alsalem, »Sonderberichterstatterin« der Weltorganisation »zu Gewalt gegen Frauen, deren Gründen und Konsequenzen«.

Seit 2021 in diesem Amt, das sie der »Menschenrechtsrat (UNHRC)« betitelten Farce verdankt, verhöhnt die Jordanierin mit Wohnsitz in Belgien in und mit ihrer Tätigkeit zivilisatorische Grundwerte und predigt Haß auch und insbesondere auf Juden. Jetzt hat die notorische Hetzerin behauptet, es gebe »keine unabhängigen Untersuchungen«, die die gegen die Hamas und ihre Komplizen erhobenen Vorwürfe sexueller Gewalt am 7. Oktober 2023 bestätigten.

Die »Sonderberichterstatterin« widerspricht damit nicht »nur« selbst einer Untersuchung ihrer Vereinten Nationen, die zahlreiche Fälle schwerster sexueller Gewalt während des barbarischen Überfalls der Hamas dokumentiert, Reem Alsalem beleidigt und verspottet mit ihrer Dreistigkeit alle Opfer der Terroristen, zumal inzwischen auch Berichte ehemaliger Geiseln über sexuelle Gewalt vorliegen, der sie in der Gewalt der Hamas ausgesetzt waren.

Reem Alsalem ist bei ihren Verleumdungen eine Wiederholungstäterin. So leugnete sie, daß der jüdische Staat von Gaza und vom Libanon aus überhaupt mit Raketen angegriffen wurde. Und während sie bestialische Vergewaltigungen jüdischer Opfer durch Hamas-Terroristen und andere »Palästinenser« bestreitet, bezichtigt die »Sonderberichterstatterin« Israel unter Berufung auf günstigenfalls zwielichtige Quellen, wovon sie die Islamisten freispricht.

Die Vereinten Nationen könnten eine Institution sein, die die Welt besser macht oder zumindest dabei mithilft, eine Verschlechterung des Status quo unmöglich zu machen. Mit »Beauftragten« wie Reem Alsalem oder Francasca Albanese, mit der sie zusammenarbeitet, mit Führungsfiguren wie António Guterres freilich sind sie eine Organisation, die jedem zivilisatorischem Fortschritt nicht bloß im Wege steht, sondern ihn be- und aktiv verhindert.

Rangliste

Als es vor einer Woche galt, öffentlich an den Jahrestag des von den deutschen Tätern als »Reichskristallnacht« bezeichneten Pogroms zu erinnern, konstatierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, »der Antisemitismus« sei »nicht zurück, denn er war immer da«. Doch »sprunghaft angestiegen ist er seit dem 7. Oktober 2023 auch bei uns in Deutschland«, er komme »von rechts, von links, aus der Mitte, es gibt ihn unter muslimischen Einwanderern«.

Kurz darauf bestiegen selbsterklärte »Menschenrechtsaktivisten« das Brandenburger Tor in Berlin, um von dort mittels Transparent »nie wieder Völkermord« zu fordern und »Freiheit für Palästina«. Nach den völkermörderischen Absichten der Hamas und ihrer »Al-Aksa-Flut« befragt, antwortete eine der »Aktivistinnen«: »Dazu möchte ich keine Aussage machen«. Sie verriet damit, daß ein Genozid an Juden ihr wohl ziemlich gleichgültig wäre.

Trotzdem sie so sich und die antisemitische Motivation ihrer Komplizen selbst entlarvte, wurde der »Protest« international vergleichsweise wohlwollend gewürdigt. Auf Ablehnung jedenfalls stieß er nicht. Und damit fehlte ihm auch das Potential, das deutsche Ansehen im Ausland ernsthaft zu beschädigen. In manchen Gegenden dürfte er ihm sogar dienlich gewesen sein. Und damit erklärt sich auch Frank-Walter Steinmeiers seltsame Reihenfolge.

Kommt der ohnehin historisch diskreditierte rechte Antisemitismus kaum aus ohne Xenophobie und ausgrenzenden Überlegenheitskult, ist der »linke« Antisemitismus weitgehend anschluß- und daher gesellschaftsfähig. Er sorgt nicht grenzüberschreitend für Erschrecken und schadet auch nicht dem deutschen Image. Er ist in dieser Hinsicht womöglich gar von Nutzen. Und deswegen kommt beim deutschen Staatsoberhaupt Antisemitismus noch immer zuerst »von rechts«.

Galgenfrist

Hat die Regierung in Beirut noch im August bekräftigt, die im Libanon aktive islamistische Terrororganisation Hisbollah bis zum Jahresende zu entwaffnen, sind inzwischen die letzten Jahreswochen zwar angebrochen, von der Umsetzung ihrer Zusage jedoch ist die libanesische Führung noch immer weit entfernt. Die libanesischen Streitkräfte erweckten dabei anfänglich durchaus den Eindruck, Waffen und Stellungen der »Partei Gottes« übernehmen zu wollen.

Zwischenzeitlich allerdings scheint nicht nur nicht mehr viel übrig vom jedenfalls erklärten Willen Beiruts, das staatliche Gewaltmonopol insbesondere gegen die Hisbollah durchzusetzen. Die islamistische Terrororganisation, die das Land mit ihren Angriffen auf Israel bereits in mehrere verheerende Kriege verwickelt hat, rüstet wieder auf und bekennt sich offen dazu, ihre Entwaffnung mit Gewalt verhindern zu wollen, während Beirut dazu weitgehend schweigt.

Die noch im Land stationierten »Blauhelme« der UNIFIL, spätestens seit Ende der Auseinandersetzungen 2006 durch die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats (UNSC) offiziell mit einem »robusten« Mandat ausgestattet, die libanesische Armee bei der Erfüllung ihrer Verpflichtung zu unterstützen, lassen derweil wie gehabt ebenfalls wenig Begeisterung für ihre Mission erkennen. Immerhin, ihre Tage in dem Land sind gezählt, das UNIFIL-Mandat läuft 2026 aus.

Einer der bisher längsten Blauhelm-Einsätze der Weltorganisation könnte damit im Debakel enden. Die Vereinten Nationen ziehen sich zurück aus dem Land, während die Hisbollah zu alter Stärke zu finden versucht. Jerusalem könnte sich mehr und mehr genötigt sehen, erneut militärisch da einzugreifen, wo Beirut von seinen Versprechungen nichts mehr wissen will. Liegt der libanesischen Führung etwas am Frieden, sollte sie schleunigst handeln. Sonst tun es andere.

Bekenntnis zum Terror

Die Roadmap, ein von vielen Beteiligten längst vergessener »ergebnisorientierter ›Fahrplan‹ für eine dauerhafte Zwei-Staaten-Regelung zu Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts«, der den »Palästinensern« einen international anerkannten unabhängigen demokratischen Staat bereits für 2005 zusagte, sah als einen ersten Schritt in diese Richtung eine »palästinensische« Führung vor, »die entschieden gegen den Terrorismus vorgeht«.

Doch auch über zwei Jahrzehnte nach der Veröffentlichung des 2002 vom amerikanischen Präsidenten George W. Bush zunächst skizzierten und vom Nahost-Quartett, das die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, die Russische Föderation sowie die Vereinten Nationen bild(et)en, ausgearbeiteten Friedensplans im Jahr darauf ist insbesondere die »Palästinenserführung« in Ramallah weit entfernt davon, diese grundlegende Forderung umzusetzen.

Lehnte die Hamas die Roadmap grundsätzlich ab, bekannte sich die bis heute in Ramallah amtierende »Palästinenserführung« zu ihr, ein Lippenbekenntnis, auf dem gleichwohl ihre internationale Anerkennung als Repräsentantin »palästinensischer« Interessen basiert. In ihrer Praxis freilich sagten auch die PLO und ihre größte »Fraktion«, die Fatah, sich nie los vom »palästinensischen« Terrorismus, sondern fördern und glorifizieren ihn bis heute.

Täuschte im Frühjahr »Präsident« Abu Mazen mit einem Erlaß den Ausstieg des Regimes in Ramallah aus seinem System der »Märtyrerrenten« vor, lebenslang zugesagten Prämien für in Israel inhaftierte Terroristen oder deren Angehörige, unternimmt die »Palästinenserführung« unterdessen in ihrer Sprache noch nicht einmal den Versuch, auf Distanz zu gehen zu Terroristen, sondern identifiziert sich und die »Palästinenser« unverblümt mit ihnen.

Haben im israelischen Parlament, der Knesset, am Montag durchaus umstrittene Vorschläge für die Einführung der Todesstrafe für besonders schwere Terrorakte eine erste Hürde genommen, verkündet Wafa, ein »amtliches« Sprachrohr des PLO-Regimes, diese Schritt belege »die Kooperation zwischen israelischer Koalition und Opposition gegen die palästinensische Nationalbewegung in den Gefängnissen«. Terrorismus wird als »Nationalbewegung« verherrlicht.

Dabei ist die Zahl in israelischen Gefängnissen einsitzender »Palästinenser« in den letzten Wochen drastisch gesunken: Die Hamas hat 2.000 von ihnen, darunter 250 zu mindestens lebenslänglicher Haft verurteilte »Palästinenser«, im Rahmen des Deals freigepreßt. Der für die Organisation ihres Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 verantwortliche Yahya Sinwar war 2011 im Gegenzug für die Freilassung des nach Gaza verschleppten Gilad Shalit freigekommen.

Für die Clique um »Präsident« Abu Mazen, seine Gönner im Westen kennen ihn als Mahmoud Abbas, sind die verbliebenen Inhaftierten, die Jerusalem als noch deutlich gefährlicher einstuft als manche der ohnehin nicht eben »harmlosen« Freigepreßten, ebenso wie diese oder eben der im Oktober 2024 in Gaza getötete Hamas-Anführer Yahya Sinwar Teil ihrer »Nationalbewegung«, »nationale« Vorbilder. »Entschiedenes« Vorgehen gegen Terrorismus sieht anders aus.