Schlagwort: Antisemitismus

Ohrenbetäubende Stille

Was macht eigentlich UN-Generalsekretär António Guterres? Er schweigt. Und zwar immer lauter. Dafür, daß der Portugiese erst vor kurzem verkündete, »wir« würden »niemals hinnehmen, daß das Töten [..] humanitärer Helfer [..] zur Normalität« werde, sind jetzt, da die Hamas tatsächlich mehrere humanitäre Helfer kaltblütig ermordet und womöglich weitere als Geiseln verschleppt hat, seine Vereinten Nation auffallend wortkarg.

Wie die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) bereits in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, haben Terroristen der Hamas einen Bus überfallen, mit dem mehrere »palästinensische« Mitarbeiter der Hilfsorganisation unterwegs waren. Nach ursprünglichen Angaben ermordeten die Islamisten bei ihrem Angriff fünf Menschen, werden mindestens acht Opfern gemeldet. Weitere der Helfer könnten sich in der Gewalt der Hamas befinden.

Während die zur vom Regime in Teheran gelenkten »Achse des Widerstands« gehörenden Terroristen behaupten, ihr Überfall hätte sich gegen abtrünnige Bewaffnete gerichtet, erklären die, gar nicht angegriffen worden und im übrigen in der Lage zu sein, sich selbst zu verteidigen. Und dennoch sieht sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen nicht veranlaßt, Aufklärung zu verlangen, eine »unabhängige Untersuchung« zu fordern.

Und mit António Guterres schweigen all die »Sonderberichterstatter«, die sich seine Organisation hält, all die angeblich um Menschenrechte besorgten Unterorganisationen seiner Vereinten Nationen und all die »Nichtregierungsorganisationen« in ihrem Schatten, die vorgeben, »Palästinensern« in Gaza helfen zu wollen. Diese dröhnende Stille ist entlarvend. Denn sie macht deutlich, freilich »nur« einmal mehr, wem ihre Loyalität wirklich gilt.

Scheitern mit Ansage

»Palästinenserpräsident« Abu Mazen hat in einem Schreiben an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine Entwaffnung der Hamas gefordert. Damit solle der Weg für eine Stationierung internationaler Truppen in Gaza geebnet werden, heißt es in dem Brief nach Medienangaben. »Die Hamas wird Gaza nicht mehr regieren«, verspricht er. Zugleich verlangt er die Freilassung aller Geiseln durch die Islamisten.

In wenigen Tagen beginnt in New York eine internationale Konferenz über eine »friedliche Klärung der Palästina-Frage und die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung«, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen im letzten November einberufen hatte. Paris und Riyad wollen sich den Vorsitz teilen, und Emmanuel Macron, das französische Staatsoberhaupt, hat angekündigt, dabei »Palästina« als Staat anerkennen zu wollen.

Es kann vor diesem Hintergrund nicht verwundern, gibt Abu Mazen auf der internationalen Bühne den Friedenstauberich. Insbesondere Paris wäre wohl auch ziemlich verschnupft, würde der »Palästinenserpräsident« sich aus diesem Anlaß zu einem »Palästina« in den Grenzen des Logos seiner Fatah bekennen. Doch genau das sollte auch Grund genug sein, dem selbsterklärten »Palästinenserführer« zu mißtrauen.

Während er sich und sein Regime nämlich hier als vernünftigen und gemäßigten Partner präsentiert, läßt er ein Buch vorbereiten, mit dem er – in arabischer Sprache – wohl noch zu seinen Lebzeiten für die »korrekte« Bewertung seines »politischen Erbes« vorsorgen will. Und in diesem Buch klingt Abu Mazen schon etwas weniger friedensbewegt, wie aus Auszügen hervorgeht, die er bereits hat veröffentlichen lassen.

So lobt er darin das bestialische Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, sei es damit doch gelungen, »das israelische Gebilde in seinen Grundfesten zu erschüttern«. Eine gewisse Distanz zu den islamistischen Babyschlächtern und Vergewaltigern läßt er lediglich ob der damit für die »Palästinenser« in Gaza heraufbeschworenen Folgen erkennen, was allerdings wenig an seiner grundsätzlichen Zustimmung ändert.

Den französischen Präsidenten dürfte das nicht mehr beeindrucken. Emmanuel Macron hat sich auf einen israelfeindlichen Kurs festgelegt. Und er weiß, was er mit seiner einseitigen Anerkennung »Palästinas« als Staat anrichten wird, er könnte es jedenfalls wissen. Zurecht wird die Hamas einen solchen Schritt als ihren Erfolg reklamieren, als Belohnung ihres »Widerstands«. Und Abu Mazen weiter an Zustimmung verlieren.

Selfie-Tourismus

Die israelischen Seestreitkräfte haben in der Nacht zum Sonntag eine Segelyacht aufgebracht, deren Besatzung unter großer medialer Aufmerksamkeit Kurs genommen hatte auf Gaza. Angeblich wollten die »Aktivisten«, darunter die Bildungsverweigerin Greta Thunberg und die Berliner Mullah-Cheerleaderin Yasemin Acar, Hilfsgüter zu den Menschen in dem von der Hamas verwüsteten Küstenstreifen bringen.

Doch viel war von den selbstverständlich »dringend benötigten« Lebensmitteln nicht mehr übrig als israelische Einsatzkräfte die Yacht der »Menschenrechtsaktivisten« übernahmen, nicht einmal mehr eine LKW-Ladung, wohl deutlich weniger als »ein Tropfen im Meer«, die nach Angaben aus Jerusalem dennoch weitergeleitet wurde. Doch in der Tat ging es der »Freedom Flotilla« auch nicht um womöglich Hungernde.

Das Ziel dieser Selbstinszenierung, die alle Opfer der Hamas, jüdische wie »palästinensische«, verhöhnte, war eine weitere Diskreditierung Israels und dessen Existenzkampfs gegen die islamistischen Terroristen in Gaza und deren Verbündete in der »Achse des Widerstands«. Und nichts macht das deutlicher als die Weigerung der Gescheiterten, sich eine Dokumentation vom Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 anzuschauen.

Zusammengestellt aus Aufnahmen, die von den islamistischen Bestien und ihren »zivilen« Komplizen selbst während ihres barbarischen Überfalls auf den jüdischen Staat aufgezeichnet worden waren, lehnten es Greta Thunberg et al. rundweg ab, sich auch nur für 45 Minuten der Realität zu stellen, sie wenigstens wahrzunehmen: Sie stellten sich damit als die glühenden Antisemiten bloß, die sie schon immer waren.

Während Hamas, Teheran und, natürlich, die sozialistische Regierung in Madrid zetern, der Einsatz gegen die unter britischer Flagge segelnde Madleen sei ein »Kriegsverbrechen«, ist ein Teil der »Aktivisten« bereits auf dem Weg in ihre Heimatländer, andere, die sich weigerten, Israel freiwillig zu verlassen, wurden inhaftiert, unter ihnen die Hamas-Anhängerin Rima Hassan, »linke« Abgeordnete im Europäischen Parlament.

Kompetenznachweis

Das »European Hopital«, das »Europäische Krankenhaus«, in Khan Younis heißt nicht grundlos so: Zu dessen Errichtung vertrauten die Europäische Union und einige ihrer Mitgliedsstaaten seit 1989 der berüchtigten UNRWA Million um Million an, um sich als Wohltäter der »Palästinenser« zu inszenieren. Zehn Jahre nach Baubeginn noch nicht eröffnet, schaute niemand genau hin, was da alles mit dem vielen Geld entstand.

Und nachdem irgendwann der Krankenhausbetrieb tatsächlich aufgenommen werden konnte, wollte vermutlich erst recht niemand mehr wissen, was möglicherweise »nebenbei« entstanden war. Standen schließlich nicht die Vereinten Nationen hinter dem Projekt, an denen doch niemand zweifeln würde? Und doch halten sich Überraschung und Empörung darüber, was jetzt israelische Aufnahmen belegen, in überschaubaren Grenzen.

Auch das »European Hospital« war danach mehr als »nur« ein Krankenhaus. Umfangreich untertunnelt war es auch Teil der terroristischen Infrastruktur der Hamas in Gaza. Die islamistische Terrororganisation hielt hier jüdische Geiseln gefangen, die sie bei ihrem barbarischen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppte, sie unterhielt hier ein Kommandozentrum, von dem aus sie Angriffe auf Israel steuerte.

Die israelischen Streitkräfte fanden in den Tunneln unter dem angeblichen Krankenhaus die Überreste Mohammed Sinwars, des »militärischen« Chefs der Hamas, und Mohammad Sabanehs, der in Rafah operierende islamistische Terroristen befehligte. Beide konnten den Angaben zufolge am 13. Mai ausgeschaltet werden – bei einem Einsatz, für den Vertreter der Vereinten Nationen Israel am Tag darauf scharf verurteilten.

Die Weltorganisation demonstrierte damit einmal mehr ihre blinde Gefolgschaft zur Hamas. Und sie zeigte damit auch, weshalb es spätestens seit Oktober 2023 keinerlei Rechtfertigung mehr dafür gibt, an ihre »Neutralität« zu glauben oder gar an ihre Kompetenz. Ein Außenminister, der die Vereinten Nationen gleichwohl öffentlich für ein »etabliertes funktionierendes [Hilfe-]System« lobt, ist eine Fehlbesetzung.

Entlarvt

Die ebenso von der Hamas wie von den Vereinten Nationen angefeindete und bekämpfte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat angekündigt, am Sonntag wieder mehrere ihrer Verteilzentren zu öffnen. Am Sonnabend hatte die Hilfsorganisation ihre Ausgabestellen zur Versorgung der Bevölkerung in Gaza kurzfristig geschlossen, nachdem die Hamas »palästinensischen« GHF-Mitarbeitern mit Gewalt gedroht hatte.

Nachdem die islamistische Terrororganisation bereits in den Tagen zuvor mit erfundenen und inszenierten Zwischenfällen, über die auch internationale Medien bereitwillig »berichteten«, versucht hatte, Menschen vom Besuch der Verteilstellen der Gaza Humanitarian Foundation abzuhalten, attackiert die islamistische Terrororganisation nun offenbar Fahrer und Helfer der GHF, um deren Arbeit weiter zu sabotieren.

»Die Hamas ist der Grund dafür, daß Hunderttausende hungernder Menschen im Gazastreifen heute kein Essen bekommen haben«, heißt es daher und vollkommen richtig in einer Mitteilung der Gaza Humanitarian Foundation. Mit ihren Angriffen auf die GHF, bei denen die Islamisten sich auf ihre Komplizen bei den Vereinten Nationen verlassen können, bestätigt die Komplizen zugleich, was längst ein offenes Geheimnis ist.

Die von den Regierungen in Washington und Jerusalem unterstützte Gaza Humanitarian Foundation stört mit und seit ihrem Auftauchen in Gaza eine seit Jahren und Jahrzehnten andauernde gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den islamistischen Schlächtern und der »neutralen« Weltorganisation. Denn die angefeindete Hilfsorganisation demonstriert, daß es, sofern gewollt, anders geht – vor allem aber ohne die Hamas.

Zugleich offenbart sich damit immer deutlicher, welche verheerende Rolle die Vereinten Nationen und ihre zahlreichen Unterorganisationen in Gaza spielten und bis heute spielen: Freilich, spätestens seit der Beteiligung von UNRWA-Beschäftigten am bestialischsten Massaker an Juden seit d Ende des Zweiten Weltkriegs kann das nicht überraschen. Gaza muß nicht »nur« von der Hamas befreit werden, sondern auch von den UN.

Hybris

Im Gespräch mit einem amerikanischen Fernsehsender hat Bundeskanzler Friedrich Merz Deutschland zu »eine[r] erwachsene[n] Demokratie« erklärt und sich »deshalb« kritische Anmerkungen aus dem Weißen Haus verbeten. »Wir« bräuchten »keine Lektionen von außen«, gab der CDU-Politiker nach einem Treffen mit US-Präsident Donald J. Trump wohl in Anspielung auf frühere Kommentare dessen Stellvertreters James David Vance zu Protokoll.

Während sein Kabinettschef sich in Washington aufhielt, empfing Außenminister Johann Wadephul seinen israelischen Amtskollegen Gideon Saar in Berlin. (West-)Deutschland und die jüdische Demokratie können 2025 auf sechs Jahrzehnte gegenseitiger diplomatischer Beziehungen zurückblicken, die gerade die Vertreter Berlins in ihren zahllosen Sonntagsreden gern mit einer ganzen Auswahl positiv besetzter Adjektive näher zu beschreiben pflegen.

Doch abgesehen vielleicht vom gleichwohl realitätsfremden Bekenntnis Johann Wadephuls zu einer »verhandelten Zweistaatenlösung«, mit dem er sich allerdings immerhin noch von Paris und vielen weiteren europäischen Hauptstädten absetzte, klangen die vom Blatt abgelesenen Ausführungen des deutschen Außenministers vor allem nach einer Standpauke, statt nach Freundschaft oder gar Solidarität mit einer befreundeten Nation im Kampf um ihre Existenz.

Vor laufenden Kameras mußte Gideon Saar sich, Tadel auf Tadel, eine übergriffige Belehrung nach der nächsten anhören, einzeln und insbesondere in ihrer Gesamtheit genau das, was Kanzler Friedrich Merz in den Vereinigten Staaten empört als »Lektionen von außen« zurückweisen sollte. Gideon Saar ertrug die Ausfälle seines deutschen Gastgebers mit der Gelassenheit eines erfahrenen Staatsmannes. Wie peinlich daneben das deutsche politische Personal

Europäische Niedertracht

Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) ist eine hamasfreundliche Resolution am Veto der Vereinigten Staaten gescheitert. Vierzehn Mitglieder des bedeutendsten Gremiums der Weltorganisation votierten für den Resolutionsentwurf, der »eine sofortige, bedingungslose und dauerhafte Waffenruhe in Gaza« zwar ebenso verlangte wie eine »unverzügliche« und »bedingungslose« Freilassung aller jüdischen Geiseln des Hamas.

Allerdings stellte der Resolutionsentwurf die islamistische Terrororganisation auf eine Stufe mit den israelischen Streitkräften und verzichtete darauf, eine Entwaffnung der Hamas zu verlangen und sie für ihren barbarischen Überfall auf Israel und die von ihr und ihren Helfershelfern dabei und seither verübten bestialischen Verbrechen zu verurteilen. Gleichzeitig forderte die Resolution, alle »Beschränkungen« für humanitäre Güter aufzuheben.

Es ist bezeichnend und bedauerlich, daß eine solche Resolution, die mit ihren Formulierungen und Auslassungen darauf abzielt, die Hamas aufzuwerten und zu legitimieren, während sie den jüdischen Staat diskreditiert und dessen Recht und Pflicht zur Selbstverteidigung unterminiert, es überhaupt auf die Tagesordnung des UN-Sicherheitsrats schafft. Skandalös aber ist das Abstimmungsverhalten seiner (derzeitigen) europäischen Mitglieder.

Wenn die Zustimmung Frankreichs und des Vereinigten Königreichs, die dem UNSC als ständige Mitglieder, sowie Dänemarks, Griechenlands und Sloweniens, die dem Gremium auf begrenzte Zeit angehören, auch kaum überraschen kann, ist insbesondere ihr israelfeindliches Votum dennoch eine Zäsur. Sie stellen sich mit ihm gegen Israel, die einzige Demokratie im Nahen Osten, die von der Hamas in einen Existenzkampf gezwungen wurde.

Und sie stellen sich mit ihrer Unterstützung der Resolution gegen die Vereinigten Staaten und »den Westen« allgemein und dessen Werte, die zivilisatorische Mindeststandards umfassen. Für die Vereinten Nationen ohnehin nur ein weiterer unter längst viel zu vielen Tiefpunkten, ist das einhellige europäische Votum ein Signal an die Hamas, daß sie von diesem Europa nichts zu befürchten hat, nicht einmal mehr ernsthaft klingende verbale Kritik.

Radio Hamas

Mit einer ganzen »Faktencheck-Unit« ausgestattet, die wohl mindestens zehn Köpfe umfaßt, bringt es das Deutschlandradio in seinem Kölner Deutschlandfunk (DLF) dennoch nicht fertig, wenigstens einigermaßen glaubwürdige Nachrichtensendungen zu produzieren. Davon jedenfalls, Fakten zu verbreiten, sind diese »Nachrichten« weit entfernt, wenn es darin um das Geschehen in Gaza geht, dann nämlich wird der DLF zum Lautsprecher der Hamas.

Die islamistische Terrororganisation weiß, welche Bedrohungen für sie und ihre Macht in und über Gaza von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ausgehen, einer humanitären Organisation, die ja auch mit der Absicht ins Leben gerufen wurde, die Hamas zu schwächen. Deshalb werden die islamistischen Bestien – und die mit ihnen kollaborierenden Vereinten Nationen und »NGO« – nicht müde, die GHF rhetorisch wie tatkräftig anzugreifen.

»Palästinenser« sollen mit allen Mitteln davon abgehalten werden, die Angebote der Gaza Humanitarian Foundation zu nutzen. Und dazu erfinden oder provozieren die Islamisten und ihre Helfershelfer immer wieder Zwischenfälle in der Umgebung der Verteilzentren der von Washington und Israel unterstützten Hilfsorganisation. Die entpuppen sich bei genauerem Hinsehen freilich entweder als völlig erfunden oder zumindest grob verfälscht.

In den »Nachrichten« des Deutschlandfunks heißt es dann halbstündlich etwa, »es« sei »bereits das dritte Mal gewesen«, daß »eine Verteilstelle für Hilfsgüter unter Beschuß geriet«, während der Sender auf seiner Website deliriert, »in den vergangenen Tagen waren die Verteilstellen mehrfach unter Beschuss geraten«. Das allerdings ist die Unwahrheit: In den letzten Tagen wurde kein einziges Ausgabezentrun der GHF von israelischen Streitkräften beschossen.

Es ist falsch, daß Verteilzentrun »unter Beschuss« geraten sind, daß »Palästinenser« in ihnen getötet wurden. Seine »Faktencheck-Unit« prüfe, schreibt der Sender, ob »alle Aussagen mit seriösen Quellen belegt« seien. Weshalb schaffen es Behauptungen, die selbst die tagesschau nicht zu übernehmen wagt – die nämlich spricht von Vorfällen »in der Nähe« von GHF-Zentren -, trotzdem in »Nachrichten« getaufte Sendungen? Ist es Inkompetenz oder Vorsatz?

Entlarvendes Entsetzen

UN-Generalsekretär António Guterres hat erklärt, er sei »entsetzt« über Berichte, nach denen »Palästinenser auf der Suche nach Hilfsgütern im Gazastreifen getötet und verletzt« worden seien. »Es ist nicht hinnehmbar, daß Palästinenser ihr Leben für Lebensmittel riskieren«. Selbstverständlich fordert er »unabhängige Untersuchungen« und eine Bestrafung der Täter, nur um sogleich deutlich zu machen, wen er dafür hält: Israel. Und allein Israel.

Veröffentlicht zu einem Zeitpunkt, da die »Berichte«, die António Guterres zitiert, schon nicht mehr als solche gelten konnten, sondern als Propaganda der Hamas entlarvt waren, sind die gegen den jüdischen Staat gerichteten Anwürfe des Generalsekretärs der Vereinten Nationen ein neuerlicher Beleg für dessen und deren unbändigen Haß gegen Juden und ihren einzigen Staat. Die Weltorganisation ist zu einem Sprachrohr der Hamas verkommen.

Und es spricht erneut Bände, daß in dem Pamphlet ihres Generalsekretärs die islamistische Terrororganisation nicht einmal Erwähnung findet, ihr Anteil an den Umständen, die heute in Gaza herrschen. Am Sonntag kam es derweil tatsächlich zu Gewalt gegen und Schüssen auf »Palästinenser«, die unterwegs waren, Lebensmittel in Empfang zu nehmen. Bei Khan Younis eröffneten als »Zivilisten« kostümierte Terroristen das Feuer auf sie.

Doch dazu schweigt António Guterres in seiner Rage, er belehrt die Hamas nicht, daß sie nicht auf Menschen schießen sollte, die Lebensmittelpakete an einer Ausgabestelle abholen wollen. Freilich, wie die Hamas haben auch die Vereinten Nationen die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) und der Bemühungen, humanitäre Güter nach Gaza zu bringen, verurteilt und davor gewarnt, deren Angebote zu nutzen. Das erklärt António Guterres’ Aufregung.

Kernkompetenz

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen bestimmt noch an diesem Montag die ehemalige deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zu ihrer neuen Präsidentin. Von einer Wahl zu sprechen verbietet sich freilich in diesem Zusammenhang, gibt es doch keine Gegenkandidaten. Und die Kandidatin für das Amt, die sie zunächst sogar selbst vorgeschlagen hatte, die deutsche Diplomatin Helga Schmid, sägte sie dann wieder ab.

Gilt Helga Schmid als »eine der erfahrensten deutschen Spitzendiplomatinnen«, so das von Annalena Baerbock geführte Auswärtige Amt damals, fällt es tatsächlich schwer, sachlich nachzuvollziehen, weshalb sie schließlich ausgerechnet einer Annalena Baerbock weichen mußte. Außenpolitische Erfolge jedenfalls können es nicht gewesen sein, durch die sich die »grüne« Politikerin statt der langjährigen Diplomatin empfiehlt.

Nach »Jahren auf Highspeed«, wurde sie noch im Frühjahr zu ihren Zukunftsplänen zitiert, »habe ich mich aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen«. Zwischenzeitlich hieß es dann von ihr, sie wolle in dem Amt »allen 193 Mitgliedstaaten dienen, großen wie kleinen«, eine »ehrliche Vermittlerin« sein, eine »einende Kraft [..] mit offenem Ohr [..] und offener Tür«.

Daß sie ein Gespür dafür hat, was die Welt eint, hat Annalena Baerbock allerdings durchaus schon im Auswärtigen Amt bewiesen: Mit einem von lauten öffentlichen Belehrungen begleiteten unausgesprochenen Waffenembargo und dem Abstimmungsverhalten ihrer Diplomaten positionierte sie Deutschland ziemlich genau da, wo die antisemitische »automatische« Mehrheit der Mitglieder der UN-Vollversammlung Berlin gerne sehen würde.

Den Begriff »feministische Außenpolitik« ließ sie zu einer bedeutungslosen Worthülse verkommen. Zwar nie ohne Visagistin unterwegs in der Welt, ließ sie sich wiederholt von islamistischen Machthabern vor laufenden Kameras düpieren. Die Welt jedenfalls ist in den Jahren ihres Wirkens im Auswärtigen Amt keine bessere geworden. Das liegt nicht allein an Annalena Baerbock. Sie zeichnet aus, daß sie es nicht einmal versucht hat.