Schlagwort: Vereinigte Staaten

Abschreckendes Beispiel

Irland scheint weiter entschlossen, das erste europäische Land seit 1945 zu werden, das Handelsbeziehungen mit Juden kriminalisiert. Arbeiten irische Parteien bereits seit vielen Jahren an gesetzlichen Regelungen für antijüdische Boykottmaßnahmen, nahmen diese Bemühungen Ende Juni eine möglicherweise entscheidende Hürde. Mit abschließenden juristischen Prüfungen wurde die letzte Phase im Gesetzgebungsprozeß eingeleitet.

So bigott wie krude damit begründet, Irland erhebe mit ihm »seine Stimme gegen den Völkermord in Gaza«, soll das Gesetz den Handel mit Waren und Dienstleistungen »jüdischer« Unternehmen aus den umstrittenen Gebieten unter Strafe stellen. Regte sich kein Widerstand der lokalen »Zivilgesellschaft« gegen das antisemitische Projekt und blieb auch das organisierte Europa stumm, machten allerdings amerikanische Politiker dagegen mobil.

Ihr Einspruch, der auf die Folgen eines solchen Boykotts auf die amerikanisch-irischen Wirtschaftsbeziehungen hinwies – mehr als jeder zehnte Ire arbeitet für ein US-Unternehmen, das seine EU-Zentrale in dem Land hat – führte nun offenbar dazu, daß die irische Wirtschaft versucht, Dublins Furor etwas zu bremsen. Der Geltungsbereich der irischen Boykottgesetze könnte danach auf vergleichsweise nachrangige Lebensmittelimporte aus Israel beschränkt werden.

Sicher ist das gleichwohl noch nicht, gibt es doch viele irische Politiker, die an ihrer Überzeugung festhalten, daß ihr Land so »seine Stimme gegen den Völkermord in Gaza« erheben müsse. Ohnehin zählt Irland innerhalb der EU zu den lautesten Befürwortern antijüdischer Sanktionen. Selbst falls der amerikanische Protest also erfolglos bleibt, zeigt er doch, daß Antisemitismus seinen Preis fordert, daß er nicht »nur« Juden bedroht, sondern letztlich die Freiheit aller.

Ist es wohl vergebens, in Dublin auf baldige Besserung zu hoffen, könnte das irische Beispiel aber noch andere davor bewahren, vollends dem Wahn zu verfallen.

»Fahrplan« für einen Frieden

Nach Beratungen zwischen Präsident Donald J. Trump und dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus am Montag seinen »Umfassenden Plan zur Beendigung des Gaza-Konflikts« veröffentlicht. Das nunmehr 20 Punkte umfassende Papier verspricht eine »sofortige« Waffenruhe in Gaza, sobald »dieser Vorschlag von beiden Seiten akzeptiert wird«, und soll zugleich ein Fahrplan sein für dauerhaften Frieden im Nahen Osten.

Nach einem daran anschließenden vorbereitenden Teilrückzug der israelischen Streitkräfte in Gaza und »innerhalb von 72 Stunden, nachdem Israel dem Vorschlag öffentlich zugestimmt hat«, könnten danach alle jüdischen Geiseln aus der Gewalt ihrer islamistischen Entführer freikommen, während Israel 250 zu mindestens lebenslänglicher Haft verurteilte »Palästinenser« begnadigt und zusammen mit 1.700 weiteren gefangenen Terroristen freiläßt.

Hamas-Terroristen, die ihre Waffen abgeben und der Gewalt abschwören, sollen amnestiert werden und können, sofern sie es wünschen, das Gebiet verlassen. Gleichwohl wird kein »Palästinenser« gezwungen werden, Gaza zu verlassen, das zunächst von einer »palästinensischen« Übergangsadministration verwaltet werden soll, die einem international besetzen und von Donald J. Trump geleiteten »Board of Peace« rechenschaftspflichtig sein soll.

Gaza soll unter Einbeziehung von Experten, die bereits den Aufstieg anderer nahöstlicher Metropolen zu »Wunderstädten« organisiert haben, wiederaufgebaut werden, um so »Palästinensern« eine Perspektive für die Zukunft zu bieten. Nie wieder soll von Gaza eine Gefahr für den Frieden ausgehen, die Deradikalisierung der Bevölkerung des Gebiets als Grundvoraussetzung aller weiteren Entwicklungen wird daher schon im ersten Punkt erwähnt.

Trotz einiger Widersprüchlichkeiten – eine Deradikalisierung Gaza und die gleichzeitige Begnadigung und Entlassung 250 zu teils mehrfach lebenslänglicher Haft verurteilter »palästinensischer« Terroristen aus israelischer Haft scheinen nicht recht zusammenzupassen – eröffnet der nach dem US-Präsidenten benannte Plan insgesamt weit mehr Chancen auf einen Frieden als die substanzlosen Anerkennungen »Palästinas« als Staat der letzten Tage.

Ohne Frage ambitioniert, stellt der Plan mit seinen 20 Punkten ein durchdachtes und deutlich überzeugenderes Konzept dar als das, was vor allem europäische Staaten in den letzten Tagen und Wochen an »Friedensplänen« vorzustellen vermochten, zumal er es vermeidet, Israel, das Opfer eines barbarischen Überfalls der Hamas, wegen seiner Antwort darauf ins Unrecht zu setzen. Premier Benjamin Netanjahu hat dem Plan zugestimmt. Die Hamas »prüft« ihn.

Staatsmann oder Machtpolitiker

Mit einiger Spannung erwartet wird der Ausgang eines Treffens des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und US-Präsident Donald J. Trump. Der hatte in der vergangenen Woche unter Vertretern arabischer Staaten massiv für einen amerikanischen Plan geworben, der zu einem Ende des Kriegs zwischen der Hamas und Israel und zur Freilassung der jüdischen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation führen könnte.

Der »21-Punkte-Plan für Frieden im Nahen Osten und Gaza« dürfte im Mittelpunkt der Gespräche Benjamin Netanjahus im Weißen Haus stehen, müssen einige Punkte doch noch präzisiert werden, bevor sich das durchaus ambitionierte Papier in der Praxis bewähren könnte. Israel würde der Plan einige Zugeständnisse abverlangen, die im Kabinett Benjamin Netanjahus nicht eben populär und daher auch geeignet sind, seine Regierungsbündnis zu sprengen.

So hat Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir bereits angekündigt, ein Verzicht darauf, die Souveränität Israels auf die umstrittenen Gebiete auszuweiten, sei für ihn und seine Partei Otzma Yehudit inakzeptabel. Ähnliches gelte für den vorgesehenen Abzug der israelischen Armee aus Gaza. Gleichwohl wäre ein Rückzug Itamar Ben Gvirs keine Premiere. Erst im März kehrte der Politiker nach einer zweimonatigen Auszeit wieder ins Ministeramt zurück.

Weite Teile der israelischen Gesellschaft, nach Umfragen eine Mehrheit, begrüßen den »21-Punkte-Plan«, und selbst unter Unterstützern und Wählern der Regierungsparteien überwiegt die Zahl der Befürworter die der Zweifler. Im Sinne aber vor allem der Menschen, für die er eine Heimkehr nach Israel bedeuten könnte, sollte dem israelischen Premier der Erhalt der eigenen Mehrheit jedenfalls nicht das wichtigste Ziel sein bei seinen Unterredungen im Weißen Haus.

Überfällige Konsequenz

Wenn sich im September wieder zahllose Regierungs- und Staatschefs oder zumindest hochrangiges diplomatisches Personal in New York zur Vollversammlung der Vereinten Nationen treffen, könnten in diesem Jahr Abu Mazen fehlen, der »Palästinenserpräsident«, und etwa 80 weitere Vertreter des Regimes seiner terroristischen PLO. US-Präsident Donald J. Trump nämlich hat angekündigt, dem Despoten die Einreiseerlaubnis verweigern zu wollen.

Die Entscheidung Washingtons dürfte unmittelbare Folge der Ankündigung mehrerer europäischer Staaten, allen voran Frankreich, sein, den Auftakt der 80. Tagung der UN-Vollversammlung nutzen zu wollen, um dort ihre Anerkennung eines Staates »Palästina« zu verkünden. Unterstützt von Ramallah und vollzogen an der Regierung in Jerusalem vorbei, hat der Schritt das Potential, den »palästinensisch«-israelischen Konflikt weiter zu verschärfen.

Die »Palästinenserführung« um »Präsident« Abu Mazen verletzt mit ihren Bemühungen um eine internationale Aufwertung alle relevanten Abkommen, in denen nämlich auch ihr einseitige Maßnahmen untersagt werden. »Palästina« kann es, falls überhaupt, nur als Ergebnis von Gesprächen mit Jerusalem geben. Wer dennoch unter Ausschluß Israels die Anerkennung »Palästinas« vorantreibt, sabotiert damit tatsächlich eine »Zwei-Staaten-Lösung«.

Zugleich käme eine Anerkennung »Palästinas« gegenwärtig selbstverständlich einer Belohnung der Hamas für ihren barbarischen Überfall auf den jüdischen Staat am 7. Oktober 2023 und einer Legitimierung ihrer bestialischen Gewaltorgie gleich. Daß sich die »Palästinenserführung« auch und gerade vor diesem Hintergrund nicht von solchen Bemühungen distanziert, spricht, zumal sich noch immer jüdische Geiseln in der Gewalt der Hamas befinden, Bände.

Nicht zuletzt sind es die Auftritte Abu Mazens vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren selbst, die es geboten scheinen lassen, ihm diese Bühne nicht mehr zu bieten: Seine alljährlichen antisemitischen Ausfälle und Verneigungen vor »palästinensischen« Terroristen sind so vorhersehbar wie überflüssig. Die Entscheidung Washingtons, Abu Mazen nicht einreisen zu lassen, ist daher nur zu begrüßen. Sie war längst überfällig.

Bereits 1988 verweigerte Washington einem »Palästinenserpräsidenten« die Erlaubnis zur Einreise für einen Auftritt vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Die Vereinten Nationen verlegten das Treffen darauf an ihren Sitz in Genf. Verstanden als eine Art »Vertrauensvorschuß« der Weltorganisation gegenüber den »Palästinensern«, haben die seither keine Gelegenheit verpaßt, unter Beweis zu stellen, wie unangebracht dieses Entgegenkommen war.

Mörderischer Aktivismus

»Aktivisten«, die von sich behaupten, sich für »Menschenrechte« einzusetzen und für »Palästinenser«, haben in den Vereinigten Staaten das Haus des geschäftsführenden Leiters der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) angegriffen, während Komplizen von ihnen ein Hotel in Tel Aviv attackierten, in dem sich John Acre und mehrere Mitarbeiter der humanitären Organisation aufhalten. Eine von ihnen hinterlassene Botschaft fordert den »Tod der GHF«.

Es gibt keine hungernden »Palästinenser« in Gaza. Kämen denn sonst »Menschenrechtsaktivisten« auf die Idee, ausgerechnet Vertreter einer Organisation zu bedrohen und anzugreifen, die allein am Dienstag mehr als 1,5 Millionen Mahlzeiten in Gaza verteilt hat, und ihr den »Tod« zu wünschen? Während die Hamas internationale Hilfsgüter systematisch unter ihre Kontrolle bringt, sorgt die GHF dafür, daß sich die Islamisten nicht an ihren Hilfsgütern bereichert.

Die Gaza Humanitarian Foundation wird deshalb seit ihrer Gründung und erst recht seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in Gaza nicht nur immer wieder von der Hamas angegriffen und ihre Mitarbeiter eingeschüchtert oder ermordet, sondern auch von den Vereinten Nationen, manchen Regierungen, darunter auch der in Berlin, sowie zahlreichen »NGO« angegangen, die sie mit ihrem Sicherheitskonzept als das blamiert, was sie sind: Stützen der Hamas.

Gäbe es die Gaza Humanitarian Foundation nicht, wären seit Anfang Juni bald 120 Millionen Mahlzeiten weniger in dem Gebiet ausgegeben worden. Darüber, was das für Folgen konkret gehabt hätte, kann nur spekuliert werden, positive jedenfalls wohl kaum. Für »Menschenrechtsaktivisten« freilich und all die angeblich so »besorgten« Regierenden, die UN und ihre Hamas wären diese Verluste aber offenbar hinnehmbar, denn sie wollen ja das Ende der GHF.

Und so entlarven sich die »Menschenrechtsaktivisten« in Amerika und Tel Aviv selbst als Handlanger der Terrororganisation, die brandschatzend, vergewaltigend und mordend am 7. Oktober 2023 mit der erklärten Absicht in Israel einfiel, den jüdischen Staat und dessen Bevölkerung auszulöschen. Wäre sie tot, hätte die GHF gestern 1,5 Millionen Mahlzeiten weniger verteilt. Die GHF bewahrt Leben, »Menschenrechtsaktivisten« und die Hamas bedrohen es.

Lebensgefährliche Inkompetenz

Die Vereinten Nationen und die mit ihnen kooperierenden »Nichtregierungsorganisationen« müssen gegenwärtig froh sein, wenn überhaupt einer von zehn ihrer LKW mit Hilfsgütern in Gaza sein Ziel erreicht. Wie aus Zahlen hervorgeht, die die Weltorganisation selbst veröffentlicht, gehen über 90 Prozent der Hilfslieferungen, die ihr anvertraut wurden, innerhalb Gazas »verloren«, bevor die sie transportierenden LKW ihr Ziel erreichen.

Es ist noch nicht lange her, da überzogen das bei Tom Fletcher, dem mit blühender antisemitischer Phantasie gesegneten »Menschenrechtskoordinator« der Vereinten Nationen, angesiedelte »Humanitarian Country Team« und über 200 in ihm organisierte »NGO« die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) mit Hohn und Spott und schreckten vor keiner Verleumdung der von Jerusalem und Washington unterstützten humanitären Organisation zurück.

Und angefeuert von ihren Ausfällen gegen die GHF griff Hamas die Organisation und deren Mitarbeiter wiederholt an. Helfer wurden verschleppt und massakriert, Angehörige von den islamistischen Terroristen bedroht. Hatte UN-Generalsekretär António Guterres getönt, »wir« würden nicht »hinnehmen, daß das Töten [..] humanitärer Helfer [..] zur Normalität« werde, dachten Vereinte Nationen und »NGO« gar nicht daran, diese Attacken zu verurteilen.

Die Gaza Humanitarian Foundation freilich ließ sich nicht einschüchtern und bot ihrerseits immer wieder den Vereinten Nationen Hilfe an. Über 1,1 Millionen Mahlzeiten verteilten die GHF-Mitarbeiter allein am Mittwoch, seit Beginn ihrer Tätigkeit Anfang Juni gab die humanitäre Organisation über 110 Millionen Mahlzeiten aus. Die Gaza Humanitarian Foundation ist und bleibt damit in der Tat »der einzige zuverlässige Anbieter von Nahrungsmittelhilfe« in Gaza.

Die Vereinten Nationen und auch und gerade jene knapp 250 »NGO«, die noch im Juli ein Ende der Gaza Humanitarian Foundation forderten, statt auf deren Kooperationsangebote einzugehen, haben sich damit einmal mehr selbst als die Menschenfeinde entlarvt, die sie wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Hamas schon immer waren. Nicht die GHF, sondern sie sollten Gaza verlassen. Tatsächlich bedürftige »Palästinenser« würden den »Verlust« nicht einmal bemerken.

Hetzjagd auf Israel

Israel war in den vergangenen Tagen das Ziel einer leider sehr erfolgreichen internationalen Kampagne, bei der sich Hamas und Vereinte Nationen, Medien und Politik gegenseitig mit ihren Vorwürfen überboten, bestärkten und anstachelten. Blamierte sich noch Ende Mai UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher mit seiner Lüge von 14.000 Babys, die innert 48 Stunden sterben sollten, gilt zwei Monate später eine katastrophale Hungersnot in Gaza als Fakt.

Die Hamas selbst, die da gewiß nicht zu Untertreibungen neigt, meldete vor gut einer Woche 101 an Hunger verstorbene »Palästinenser«, darunter 80 Kinder, »seit Beginn des israelischen Krieges« in Gaza. Da standen schon geraume Zeit nicht bloß Dutzende, sondern Hunderte mit Hilfsgütern beladene Lastkraftwagen der Vereinten Nationen abgefertigt in Gaza herum, während die Weltorganisation nichts unternahm, deren Ladungen an »Palästinenser« zu verteilen.

Ersatzweise freilich beschäftigten sich die Vereinten Nationen und inzwischen über 200 »NGO« aus ihrem Umfeld damit, gegen die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zu hetzen, eine von Jerusalem und Washington unterstützte Hilfsorganisation, die seit dem Beginn ihrer Tätigkeit in Gaza vor zwei Monaten knapp 95 Millionen Mahlzeiten an »Palästinenser« verteilt hat, während sie, ihre Mitarbeiter und deren Angehörige von der Hamas bedroht und angegriffen wurden.

Doch selbst als die GHF den Vereinten Nationen ihre Hilfe bei der Verteilung ihrer in Gaza wartenden Hilfsgüter anbot, lehnten die ab, nur um zugleich mit routiniert geheuchelter Sorge zu verkünden, »die Hungerkatastrophe« habe »ein neues und erschreckendes Ausmaß erreicht«, was so billige wie willige Medien weltweit zum Anlaß nahmen, allerlei anrührende Geschichten zu verbreiten, deren Verfasser alles ausgelassen hatten, was Israel entlasten hätte können.

Und Jerusalem kapitulierte schließlich, gab ohne Not dem Druck nach. Die israelischen Streitkräfte erklärten »humanitäre Kampfpausen« und öffneten den Luftraum Gazas für den Abwurf von Hilfsgütern. Während die Hamas weiter jüdische Geiseln in ihrer Gewalt hält und nicht daran denkt, sich auch nur auf eine Waffenruhe einzulassen, legitimierte Israel eine antisemitische Propagandalüge und bescherte den Islamisten und dem antisemitischen Pöbel in aller Welt einen Sieg.

Erfolgsrezept

Im Herbst laufen erste Teile des Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) aus, des berüchtigten Atomabkommens mit der Islamischen Republik Iran. Ist die mit der Kontrolle der Umsetzung des 10 Jahre alten Abkommens beauftragte Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) weit davon entfernt, dem Atomprogramm Teherans einen friedlichen Charakter zu bescheinigen, drohen den Mullahs reaktivierte internationale Sanktionen.

Und es ist, zumindest in nächster Zeit, nicht damit zu rechnen, daß die IAEA ihre Einschätzung des iranischen Atomprogramms wird ändern können, selbst wenn es durch israelische und amerikanische Luftangriffe vor wenigen Wochen um eine gewisse Zeit zurückgeworfen werden konnte. Das islamistische Regime in Teheran hat davor – und danach – immer wieder bekräftigt, daß es an seinen Aktivitäten zur Anreicherung von Uran festhalten wird.

Zeigen sich vor diesem Hintergrund Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich – die »E3«, die drei europäischen Vertragspartner Teheran im JCPOA – zu Gesprächen mit den Mullahs bereit – die Verhandlungen sollen bereits in dieser Woche aufgenommen werden -, scheinen freilich sie sich mehr vor der Anwendung des längst Völkerrecht gewordenen »Snap back«-Mechanismus des JCPOA zu fürchten als das islamistische Regime in Teheran.

War es insbesondere ihre Beschwichtigungspolitik gegenüber Teheran – die in der Ablehnung amerikanischer Vorschläge zu einer Überarbeitung des JCPOA und in der Folge des dadurch verursachten Ausstiegs Washingtons aus dem Abkommen in offener Sabotage von US-Sanktionen gipfelte -, die maßgeblich die Fortschritte des iranischen Atomprogramms ermöglichte, scheinen sie auch weiterhin nicht bereit für einen konsequenten Kurswechsel.

Selbst wenn ihre Bemühungen mit Washington abgestimmt sind, stellen sie doch weitere Konzessionen gegenüber den Mullahs dar: Erneut gehen Berlin, London und Paris damit in Vorleistung, während die Mullahs kein Geheimnis daraus machen, daß sie nicht gewillt sind »zu liefern«. Hinter ihrer scheinbaren Gesprächsbereitschaft steckt nur einmal mehr der Versuch, Washington und die »E3« gegeneinander auszuspielen, um so Zeit zu gewinnen.

Mit ihrer Gesprächsbereitschaft bleiben die erkenntnisresistenten Europäer weiter ein Werkzeug Teherans gegen Washington, vor allem aber gegen den jüdischen Staat, dessen Vernichtung das erklärte und spätestens seit dem 7. Oktober 2023 offen verfolgte Ziel der Mullahs ist. Statt für eine internationale Isolation und Sanktionierung Teherans zu werben, legitimieren und stärken die »E3« das islamistische Regime. Das war, ist und bleibt verantwortungslos.

»Humanitäre« Menschenverachtung

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit vor knapp zwei Monaten mit ihren Nahrungsmittelpaketen über 79 Millionen Mahlzeiten an »Palästinenser« verteilt. Allein am Freitag waren es knapp eine Million Mahlzeiten (997.920), die die humanitären Helfer der Organisation in zwei der GHF-Verteilzentren ausgeben konnten – gegen den »Widerstand« der Hamas und den erklärten Willen der Vereinten Nationen.

Doch auch wenn es nach über 240 »NGO« ginge, die von sich behaupten, »humanitäre« Ziele zu verfolgen, oder jenen Regierungen, darunter – selbstverständlich – die in Berlin, die sich bereits im Mai (und seither immer wieder) demonstrativ von der Gaza Humanitarian Foundation distanzierten, hätten die bald 80 Millionen Mahlzeiten der so erbittert angefeindeten und mit terroristischer Gewalt bekämpften Organisation ihre Empfänger nicht erreicht.

In ihrem Umgang mit der Gaza Humanitarian Foundation zeigt sich die ganze moralische Verkommenheit selbsterklärter »humanitärer Helfer« von A wie Amnesty über P wie pax christi bis Y wie Yesh Din, aber auch vor allem europäischer Regierungen und nicht zuletzt der Vereinten Nationen. Da verteilen von Terroristen bedrohte Helfer unermüdlich Hilfspakete, doch alles, was von dieser feinen Gesellschaft kommt, sind Boykottaufrufe und Verleumdungen.

Falls es in Gaza überhaupt eine »humanitäre Katastrophe« gibt, demonstrieren sie alle, die die GHF dorthin wünschen, wohin Hamas-Terroristen die von Washington und Jerusalem unterstützte Organisation bomben wollen, daß die so schlimm gar nicht sein kann. Sie halten die über 80 Millionen Mahlzeiten, die die Gaza Humanitarian Foundation und ihre Helfer an diesem Wochenende verteilt haben werden, für entbehrlich, denn sonst applaudierten sie ihnen.

Die Hamas bedroht die Mitarbeiter und greift die Verteilzentren der Gaza Humanitarian Foundation an, sie inszeniert »Zwischenfälle«, deren Opfer sie noch propagandistisch ausnutzt, und die Vereinten Nationen, »NGO« und »israelkritische« Regierungen legitimieren die Islamisten noch, indem sie sich gegen die GHF stellen, statt hinter sie. Sie stellen ihren menschenverachtenden »Humanismus« damit selbst als die mörderische Perversion bloß, die er ist.

Das Böse

Hoch sind Erwartungen an den Besuch des israelischen Premiers Banjamin Netanjahu beim amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump. Und je länger der Aufenthalt des israelischen Regierungschefs in Washington andauert, desto wahrscheinlicher ist wohl auch, daß er mit einem Deal zurückkehrt nach Jerusalem. Spekuliert wird über eine sechzigtägige Waffenruhe und eine Freilassung eines Teils ihrer jüdischen Geiseln durch die Hamas.

Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden sind gleichwohl dann illusorisch, wenn darin die Hamas noch vorkommt. Die islamistische Terrororganisation hat mit dem von ihr geplanten und am 7. Oktober 2023 ins Werk gesetzten Pogrom unter Beweis gestellt, daß es mit ihr keinen Frieden geben kann, kein wie auch immer geartetes Arrangement. Das Böse existiert, und es hat die Gestalt des »palästinensischen« Arms der »Achse des Widerstands«.

Das verdeutlichen einmal mehr die am Dienstag vorgestellten Ergebnisse einer Untersuchung der bestialischen Gewalt der islamistischen Terroristen und ihrer Komplizen während ihres Überfalls auf den jüdischen Staat. Danach ging es der Hamas nicht »nur« darum, eine möglichst große Zahl Juden umzubringen. Die Islamisten legten besonderen Wert darauf, das Leid ihrer Opfer auch und gerade durch systematische sexuelle Gewalt zu maximieren.

Mit einer Organisation, die zu einem solchen Ausmaß an Grausamkeit nicht bloß fähig ist, sondern ganz bewußt darauf setzt, darf es nie Frieden geben. Eine solche Organisation kann nur noch mit aller dafür notwendigen Gewalt geschlagen und vernichtet werden. Eine Zukunft mit der Hamas gibt es nicht, ihre »pragmatische« Duldung, wie auch immer begründet und verklärt, käme einem Verrat an allem gleich, was Zivilisation ausmacht.