Schlagwort: Türkei

Resozialisierung

Sie sollten nie wieder in Freiheit kommen: Über 150 zu teils mehrfach lebenslänglicher Haft verurteilte »palästinensische« Terroristen, die in der ersten Phase des 20-Punkte-Plans des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump begnadigt und entlassen wurden, logieren in einem Luxushotel in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Wie die britische Daily Mail berichtet, wurden Touristen in dem Hotel nicht über ihre »Nachbarn« informiert.

Israel hat einen hohen Preis für die Freilassung der letzten 20 lebenden jüdischen Geiseln und die Übergabe der sterblichen Überreste weiterer 28 von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppter und ermordeter Juden gezahlt. Insgesamt kamen im Tausch gegen die Rückkehr der Geiseln 2.000 »Palästinenser« frei, die allermeisten von ihnen wegen terroristischer Anschläge verurteilt, darunter 250 zu mindestens lebenslanger Haft.

Statt jedoch ein Zeichen des Respekts zu setzen vor zivilisatorischen Mindeststandards und 154 dieser Bestien zumindest bis zu ihrer Weiterreise oder Abschiebung in ein Land festzusetzen, das bereit ist, solche Gestalten aufzunehmen, ließen die ägyptischen Behörden sie in einem Fünf-Sterne-Hotel in New Cairo unterkommen, dessen »zeitgemäße Annehmlichkeiten« pro Tag etwas mehr kosten als ein gewöhnlicher Ägypter im Monat verdient.

Freilich, diese speziellen Gäste, denen bei ihrer Ankunft ein Heldenempfang bereitet wurde und die seither offenbar auch nicht über einen Mangel an Besuchen von Angehörigen und Sympathisanten klagen können, sind dank der üppigen »Entschädigungen«, die ihnen das PLO-Regime in Ramallah, also vor allem die europäischen Steuerzahler, für ihre Haft in Israel zukommen ließ, durchaus wohlhabend und könnten sich die Unterkunft daher leisten.

Die Daily Mail allerdings geht wohl zutreffend davon aus, daß die Türkei oder Katar für die Hotelkosten aufkommen, vielleicht ist es aber auch die »Palästinenserführung« um »Präsident« Abu Mazen, mithin wiederum die Europäische Union. Die zweifellos dringende Deradikalisierung der »Palästinenser«, zu der sich auch die Führung in Kairo mit ihrer Unterschrift bekannte, kann angesichts solch herzerwärmender Geschichten gewiß nur zum Erfolg werden.

Farce

Das Weiße Haus hat den Text der am Montag im ägyptischen Sharm El Sheikh feierlich unterzeichneten »Trump Declaration for Enduring Peace and Prosperity« veröffentlicht. Versehen mit den Unterschriften ihres Namensgebers, des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah El-Sisi, des katarischen Despoten Tamim bin Hamad Al-Thani und des türkischen Präsidentendarstellers Recep Tayyip Erdoğan, vermag das Dokument nur zu enttäuschen.

Sind die Rückkehr der letzten noch lebenden jüdischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas und der Transfer der Überreste von – bisher – vier ermordeten Opfern der islamistischen Bestien nach Israel unbestreitbar das Verdienst Donald J. Trumps, ist diese »Erklärung über dauerhaften Frieden und Wohlstand« eines amerikanischen Präsidenten unwürdig: Als schwülstige Bauchpinselei überzeugt sie, inhaltlich aber hat sie außer leeren Phrasen wenig zu bieten.

Weder erwähnt das Dokument die Hamas noch verurteilt es ihren barbarischen Überfall auf den jüdischen Staat am 7. Oktober 2023 oder stellt unmißverständlich klar, daß die Islamisten keinerlei Rolle mehr in Gaza noch anderswo spielen dürfen. Das hätte freilich auch verlangt, daß sich zwei ihrer neben dem islamistischen Regime in Teheran größten Unterstützer von ihr lossagen und damit ihre Mitverantwortung an den Verbrechen der Hamas einräumen.

Gerade damit aber vergibt das Dokument wichtige Chancen. Schon verstoßen die Islamisten mit der Zurückhaltung der Überreste ermordeter Geiseln gegen den 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten, schon ziehen ihre Horden wieder mordend durch Gaza, was sich sogar bis nach Deutschland herumgesprochen hat, und von einem Frieden mit Israel oder auch nur einer Anerkennung der Existenzrechts des jüdischen Staates sind (nicht bloß) sie weit entfernt.

Hieß es am Montag kurzzeitig, der israelische Premier Benjamin Netanjahu würde an der Zeremonie zur Unterzeichnung der »Trump Declaration« teilnehmen, wird am Tag darauf gemeldet, Vertreter arabischer Regimes, aber auch »Präsident« Recep Tayyip Erdoğan und der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hätten für seine Wiederausladung gesorgt. Mit seinem Namen und seiner Unterschrift hat Donald J. Trump dieses antisemitische Schauspiel legitimiert.

Bildungslücke

»Wir Deutsche«, bescheinigte Frank-Walter Steinmeier kürzlich sich und denen, deren Staatsoberhaupt er ist, »haben Lehren aus unserer Geschichte gezogen«. In Berlin und anderswo wurde an den 80. Jahrestag der Befreiung der letzten Insassen des Vernichtungslagers Auschwitz durch die sowjetische Armee erinnert, an den von Deutschen ins Werk gesetzten industriemäßigen Massenmord an den europäischen Juden.

»Die Lehren«, fuhr der Redner in seinem seltsamen Eigenlob fort, »bleiben richtig und gültig, auch in einem Land, das sich verändert. [..] Sie haben Vertrauen wachsen lassen, bei unseren Partnern in Europa und der Welt und sogar bei denen – welch ein Geschenk! -, die einst Opfer der Deutschen geworden sind«. Woher er diese Gewißheit nahm, behielt der Sozialdemokrat für sich. Sonntagsreden sind dazu da, vergessen zu werden.

Und offenbar ganz besonders eilig damit hatte es in diesem Jahr der Redner selbst, über den schon kurz darauf berichtet wurde, »Bundespräsident Steinmeier hat die Rolle der Türkei für Frieden und Stabilität im Nahen Osten hervorgehoben.« Das Bild zur Nachricht zeigt Frank-Walter Steinmeier und Recep Tayyip Erdoğan, den türkischen Präsidenten und bekennenden Hamas-Förderer, beim freundschaftlichen Händedruck.

Die Türkei Recep Tayyip Erdoğans ist ein sicherer Hafen für die Judenmörder der Hamas, die ihr Gönner für eine »Befreiungsbewegung« hält – auch und gerade nach dem 7. Oktober 2023. Für Israel hat Frank-Walter Steinmeiers geschätzter Amtskollege derweil weit weniger schmeichelhafte Bezeichnungen übrig. Der jüdische Staat ist für ihn ein »Apartheidstaat«, ein »Terrorstaat«, sein Regierungschef »der Schlächter von Gaza«.

Welche Lehren »aus unserer Geschichte« hat der »Wir Deutsche«-Bundespräsident gezogen? Daß glühende Antisemiten, daß offene Unterstützer organisierter islamistischer Bestien für »Frieden und Stabilität im Nahen Osten« stehen? »Erdogan kündigte [..] mit Blick auf die Lage im Gazastreifen und in Syrien an, weiterhin mit Deutschland zusammenzuarbeiten«, meldete der Deutschlandfunk. Und Frank-Walter Steinmeier lehnte nicht dankend ab.

Sicheres Hinterland

Nachdem bereits vor einigen Tagen berichtet wurde, das Emirat Katar wolle nicht mehr als safe haven für die millionenschwere Hamas-Führung fungieren, machten am Wochenende Meldungen die Runde, nach denen die Führungsriege der islamistischen Terrororganisation zwischenzeitlich Aufnahme in der Türkei gefunden habe. Laut der Nachrichtenagentur Reuters allerdings bestreiten diplomatische Quellen in Ankara solche Berichte noch.

Hatte Doha zwar angekündigt, nicht mehr in Verhandlungen über eine Freilassung jüdischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas und eine Waffenruhe in Gaza vermitteln zu wollen, hat es jedenfalls bisher nicht offiziell bestätigt, tatsächlich mit den Islamisten gebrochen zu haben. Es scheint daher durchaus glaubhaft, betont Ankara, Vertreter der dort als »Befreiungsbewegung« geltenden Hamas hielten sich bloß »gelegentlich« in der Türkei auf.

Derweil kann das Dementi aus Ankara nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Türkei für die Terroristen ein sicheres Rückzugsgebiet ist. Regimechef Recep Tayyip Erdoğan macht aus seinen Sympathien für die Säuglingsschlächter, Vergewaltiger und Mörder des 7. Oktober 2023 kein Geheimnis. Für ihren am 17. Oktober durch die israelische Armee getöteten Anführer Yahya Sinwar rief der türkische »Präsident« einen »Tag der Trauer« aus.

Selbstverständlich hat sich die Türkei der Klage des mit der Hamas freundschaftlich verbundenen ANC-Regimes angeschlossen, die Israel einen »Völkermord« in Gaza unterstellt. Und auch praktisch unterstützt Ankara die islamistische Terrororganisation: So bekannte Recep Tayyip Erdoğan im Mai, in türkischen Krankenhäusern würden 1.000 Hamas-Mitglieder behandelt. Und dennoch darf die Türkei weiter Mitglied der NATO sein.

Sozialistische Visionen

In der spanischen Hauptstadt Madrid haben sich am Freitag Vertreter verschiedener europäischer sowie islamischer Staaten getroffen, um auf Einladung der dortigen Regierung über die Anerkennung eines »palästinensischen« Staates zu debattieren. »Wir müssen konkrete Maßnahmen beschließen, um dieses Ziel zu erreichen«, gab Pedro Sánchez, von den Sozialisten gestellter Regierungschef in Madrid, den Teilnehmern des Treffens auf.

An dem Treffen nahmen die Außenmnister Ägyptens, Jordaniens, Saudi-Barbariens, der Türkei und des Sultanats Katar teil, für »Palästina« dessen »Premierminister« Mohammad Mustafa. Neben dem spanischen Außenminister Jose Manuel Albares beteiligten sich dessen Amtskollegen aus Norwegen, Slowenien und Irland, die Europäische Union war durch Josep Borrell Fontelles vertreten, zweifellos eine Bereicherung der makabren Runde.

Behaupten Veranstalter und Teilnehmer des Treffens, eine internationale Anerkennung »Palästinas« als »Staat« sei gerade jetzt besonders wichtig, da allein sie die Gewähr für einen Frieden biete, erklären seit Jahrzehnten bestehende israelisch-»palästinensische« Abkommen einen verhandelten Frieden im »palästinensisch«-israelischen Konflikt zur Voraussetzung eines unabhängigen und im übrigen demokratischen [!] Staates »Palästina«.

Wie schon mit seiner einseitigen Anerkennung »Palästinas« vor wenigen Wochen sabotiert Spanien mit dem Treffen diese Abkommen und Verträger und damit alles, was vom einstigen »Friedensprozeß« noch geblieben sein mag. Und tatsächlich geht es Madrid natürlich nicht um einen Frieden oder »Gerechtigkeit«, sondern um den Anschluß an antisemitische Regimes, die mit »Palästina« den barbarischen Überfall der Hamas auf Israel belohnen wollen.

Die ganze Verkommenheit der spanischen Gastgeber offenbaren dabei die Worte Außenminister Jose Manuel Albares, nach denen er sich »gefreut« hätte, wären auch Repräsentanten Jerusalems in Madrid gewesen: Israel freilich war ganz ausdrücklich nicht eingeladen. Und auch das unterstreicht, daß es nicht um »palästinensische« Selbstbestimmung ging und geht, sondern allein darum, Israel auszugrenzen und die jüdische Demokratie zu verleumden.

Aufstand der Anständigen

Am Freitag wird der türkische Despot Recep Tayyip Erdoğan in der deutschen Hauptstadt Berlin erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will den rasenden Antisemiten empfangen, Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet den Gastgeber und Förderer der islamistischen Terrororganisation Hamas im Kanzleramt. Für Judenhaß ist bekanntlich kein Platz in Deutschland, dessen politische Klasse zeigt ganz bravouröse Zivilcourage.

Hatte der willkommene Gast erst vor wenigen Tagen der Hamas bescheinigt, eine »Befreiungsbewegung« zu sein, nichts mit Terrorismus zu tun zu haben, und bestritt er Israels Daseinsberechtigung, erklärte Recep Tayyip Erdoğan nun den jüdischen Staat zum »Terror-Staat« und warf Jerusalem einen »Völkermord« in Gaza vor. Dennoch denken Regierung und Staatsoberhaupt in Berlin nicht daran, den Autokraten auszuladen.

Der nämlich ist ganz erpicht darauf, sich von Olaf Scholz »Klartext« anzuhören und von Frank-Walter Steinmeier zurechtgewiesen zu werden, womöglich gar öffentlich blamiert zu werden. Denn »wenn wir einen Antisemiten empfangen, machen wir uns diese Position ja nicht zu eigen, sondern wir reden mit ihm, und wir machen ihm sehr, sehr deutlich, daß das Aussagen sind, die auf unseren klaren Widerspruch stoßen«.

Und deswegen, weil kein deutscher Botschafter das Recep Tayyip Erdoğan klarmachen kann, ist es, um weiter mit Michael Roth zu sprechen, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags, vielleicht sogar ein großes Glück, daß der türkische Präsident gerade in diesen Tagen Berlin einen Besuch abstattet. Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier wüßten sonst gar nicht wohin mit all ihrer mutigen Anständigkeit.

Männerfreundschaft

Aus der Stichwahl um die türkische Präsidentschaft am Wochenende ist der Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan als Sieger hervorgegangen. Mit rund 52 Prozent der abgegebenen Stimmen schlug der islamistische Autokrat seinen Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu, nach einem als »unfair« geltenden Wahlkampf nicht unbedingt ein überwältigender Erfolg. Beliebter als in der Türkei scheint Recep Tayyip Erdoğan außerhalb.

Noch während die Stimmen ausgezählt wurden, feierten »Palästinenser« in Gaza den Wahlsieger, in ihrer irren Begeisterung nur noch geschlagen von seinen Anhängern in Deutschland. Gut zwei von drei Wählern sollen hier für Recep Tayyip Erdoğan gestimmt haben. Und auch das politische Berlin scheint zufrieden: Neben den afghanischen Taliban soll Kanzler Olaf Scholz zu den ersten Gratulanten des Wahlsiegers gehören.

Und noch während Defätisten wie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir es wagen, sich besorgt zu äußern über die Begeisterung für Recep Tayyip Erdoğan in Deutschland, und Manfred Weber, CSU-Politiker und Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, empfiehlt, der Türkei die Aufnahme in die EU endgültig zu verwehren, lädt der deutsche Kanzler Recep Tayyip Erdoğan ein nach Berlin.

Warnen deutsche Verfassungsschützer in ihren Berichten durchaus regelmäßig vor »Einflussnahmeversuche[n]« türkischer Dienste »auf türkeistämmige Gemeinschaften in Deutschland, die auch Auswirkungen auf den politischen Willensbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess in der deutschen Gesellschaft insgesamt haben können«, rollt Olaf Scholz ihrem obersten Chef den Roten Teppich in sein Kanzleramt aus. Wie nett.

Terrorbasis

Die Türkei ist nach Informationen von Nachrichtendiensten tiefer in islamistischen Terrorismus verstrickt als bisher bereits bekannt. Wie die britische Tageszeitung The Times in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, gewährt die Türkei hochrangigen Mitgliedern terroristischer Organisationen wie der Hamas nicht nur Schutz vor Verfolgung, sondern läßt sie von ihrem Territorium aus Angriffe unternehmen.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, betreibt die Hamas, die in Israel, den Vereinigten Staaten, Europa und weiteren Ländern als terroristische Organisation geächtet ist, in der türkischen Metropole Istanbul nicht nur ein »offizielles« Büro, über das sie Gelder einsammelt und Nachwuchsterroristen rekrutiert, sondern hat in den vergangenen Jahren dort eine weitere geheime Operationsbasis aufgebaut.

Die Basis wird von dem hochrangigen Hamas-Führer Samakh Saraj gelenkt, der direkt Yahya Sinwar unterstellt ist, dem Anführer der islamistischen Terrororganisation in Gaza. Den Angaben zufolge organisiert sie die Beschaffung von »Dual use«-Gütern, die für die Herstellung von Waffen genutzt werden können, darüber hinaus dient sie als Zentrale für Angriffe auf Informationsinfrastruktur.

Während die Hamas, der »palästinensische« Arm der Ikhwan, der Muslimbruderschaft, in den letzten Jahren in immer mehr arabischen Staaten an Rückhalt verlor, werden sie und ihre Ziele von Ankara offen unterstützt. Die Islamisierung der Hagia Sophia im Juli bezeichnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ausdrücklich als Auftakt zur »Befreiung der Al-Aqsa-Moschee« in Jerusalem.

Die Türkei, ein NATO-Mitgliedsstaat, ist mit ihrer Unterstützung der Hamas mitverantwortlich für deren Terror gegen den jüdischen Staat, als Komplizin verwickelt in den Krieg der Islamisten zur Vernichtung Israels. Infrastruktur der Islamisten in der Türkei sollte daher nicht länger »off limits« sein für die israelischen Streitkräfte, sie ist ein legitimes Ziel für die militärische Selbstverteidigung.

Irrweg

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der als »Befreier von Jerusalem« in die Geschichte eingehen will, hat dem »Präsidenten« des PLO-Regimes in Ramallah während eines gemeinsamen Telephonats versichert, eine Normalisierung von Beziehungen zu Israel ebenso abzulehnen wie angebliche Pläne Jerusalems, die israelische Souveränität auf Teile der umstrittenen Gebiete auszuweiten.

Der islamistische Despot, der in »seinem« Land zahlreichen aktiven Hamas-Kadern Unterschlupf gewährt, wandte sich damit gegen die Ankündigung der Vereinigten Arabischen Emirate, in den nächsten Tagen normale diplomatische Beziehungen zu Israel aufzunehmen. Abu Dhabi hatte sein Vorhaben freilich ähnlich begründet: Durch die Normalisierung soll die »Annexion« verhindert werden.

Verfolgen die Monarchie und Recep Tayyip Erdoğan jedenfalls theoretisch das gleiche Ziel, wollen sie es doch auf Wegen erreichen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Verspricht der Ansatz Abu Dhabis allerdings Erfolg, macht der türkische Herrscher vor, wie es nicht (mehr) geht. Ausgrenzung und Isolation Israels haben die »Palästinenser« einem »eigenen« Staat keinen Schritt näher gebracht.

Die Vereinigten Arabischen Emirate hingegen haben begriffen, daß die Zeit einseitiger Konzessionen an die »Palästinenser« bzw. deren verantwortungslose »Führung« vorbei ist: Sie machen mit einer Normalisierung von Beziehungen, die indes eine Selbstverständlichkeit sein sollten, Jerusalem ein Angebot, das es nicht ausschlagen kann und von dem auch die »Palästinenser« profitieren können.

Der Weg Recep Tayyip Erdoğan, der jener der »Palästinenserführung« in Ramallah ist, ist nicht alternativlos, das demonstrieren die Vereinigten Arabischen Emirate mit ihrer Annäherung an Israel. Er ist, und auch das wird immer deutlicher, in der Tat ein Holzweg, der eine Einigung und Frieden eher be- und verhindert. Es wird Zeit, daß sich diese Erkenntnis auch in Ramallah und Ankara durchsetzt.

Islamischer Imperialismus

Nach einem Gerichtsentscheid am Freitag wird in die Türkei die von der UNESCO zum Weltkulturerbe gezählte Hagia Sophia zur Moschee umgewidmet. Das knapp 1.500 Jahre alte Gebäude, das als Sophienkirche entstand und schon von 1453 bis 1935 als Moschee diente, wird damit erneut islamisiert, das Museum als islamischer Gebetsort »wiederauferstehen«, wie Recep Tayyip Erdoğan formulierte.

Für den türkischen Präsidenten bedeutet diese »Wiederauferstehung« aber noch mehr. Die Reislamisierung der Hagia Sophia soll, wie es auf seiner Website heißt, Vorbote und »Teil der Befreiung der Al-Aqsa-Moschee« in Jerusalem sein. Doch während die Umwidmung der Hagia Sophie zur Moschee auf weite Kritik stößt, wird die mit ihr verbundene türkische Drohung gegen Israel ebenso breit ignoriert.

Verging in den letzten Wochen kaum ein Tag, ohne daß sich auch und gerade deutsche Diplomaten über angeblich von Israel ausgehende Gefahren für Stabilität der Region und Weltfrieden echauffierten, wirkt ihr Schweigen zu Recep Tayyip Erdoğans Bekenntnis zur »Befreiung der Al-Aqsa-Moschee«, das nur als Angriff auf den jüdischen Staat verstanden werden kann, um so ohrenbetäubender.

Beinahe also muß man daher dem Möchtegern-Sultan Recep Tayyip Erdoğan dankbar sein für seine unverblümt aggressive Offenheit. Mit ihr stellt er – sich im übrigen eingeschlossen – all die bigotten Heuchler bloß, die hinter ihrer vorgeblichen Sorge um Frieden und Stabilität doch nur ihren Haß auf jüdische nationale Selbstbestimmung verbergen. Wird Israel bedroht, verrät ihr billigendes Schweigen sie.