Schlagwort: Gaza

Früchte des »Widerstands«

Die Hamas zeigt sich auch weiterhin nicht bereit, ihr Regime über Gaza aufzugeben. Haben sich die israelischen Streitkräfte auf die im 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump festgelegten Linien zurückgezogen, hat die islamistische Terrororganisation zwar ihre noch lebenden jüdischen Geiseln freigegeben, doch schon bei der Überstellung der Überreste von ihr ermordeter Verschleppter spielt sie vereinbarungswidrig auf Zeit.

Ist in dem nach Donald J. Trump benannten Plan ihre Entwaffnung und Auflösung vorgesehen, ziehen die Islamisten durch Gaza und massakrieren öffentlich Menschen, die sie der »Kollaboration« beschuldigen, ein Vorwurf freilich, den zu belegen sich die Mörder nicht die Mühe machen. Und die »Palästinenser«, die sich immer und immer wieder bereitwillig als ihr Publikum versammeln, läßt die Bestien gewähren, statt ihnen in den Arm zu fallen.

Womöglich ist es noch zu früh für abschließende Folgerungen, dennoch drängt angesichts der islamistischen Machtdemonstrationen sich der Gedanke auf, daß die Zeit noch nicht reif dafür ist, einen »Wiederaufbau« Gazas auch bloß zu erwägen. Denn wo die Islamisten herrschen, herrschen können, weil internationaler Druck Israel davon abhält, sie zu bekämpfen, und zu viele »Palästinenser« mit ihnen sympathisieren, ist jede Aufbaubemühung vergebens.

Sahen die Islamisten sich durch die diplomatische Anerkennung eines Staates »Palästina« durch vor allem (west-)europäische Staaten bestätigt und belohnt, würde ihnen auch ein im Schatten ihres Blutrauschs beginnender »Wiederaufbau« nur weiteren Auftrieb verleihen. Ist die gewachsene internationale Anerkennung »Palästinas« nicht das Ergebnis erfolgreicher Friedensgespräche, wäre ein Aufbau in Gaza Folge und Ergebnis ihrer »Standhaftigkeit«.

Dabei ist das Szenario ja alles andere als neu: Folgt auf die durch Terrorangriffe der Hamas auf Israel ausgelösten Auseinandersetzungen mit all ihren absehbaren Zerstörungen in Gaza ein international finanzierter »Wiederaufbau«, profitiert davon – die Hamas. Die Terrororganisation bereitet ihren nächsten Vernichtungskrieg gegen Israel vor, und die Staatengemeinschaft hält ihr mit der Organisation des zivilen Lebens in Gaza dafür den Rücken frei.

Damit sich das nicht wiederholt, sieht Donald J. Trumps 20-Punkte-Plan die Entwaffnung der Islamisten vor, eine wirkliche Befreiung Gazas, die nämlich erst den »Palästinensern« jene »Perspektive« eröffnet, von der all die »Wiederaufbauhelfer« allerdings schon jetzt – und damit viel zu früh – schwärmen. Wirtschaftliche Perspektiven in einem falschen Kontext garantieren nicht Entspannung und Frieden, sie bedrohen und gefährden zwangsläufig beides.

Farce

Das Weiße Haus hat den Text der am Montag im ägyptischen Sharm El Sheikh feierlich unterzeichneten »Trump Declaration for Enduring Peace and Prosperity« veröffentlicht. Versehen mit den Unterschriften ihres Namensgebers, des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah El-Sisi, des katarischen Despoten Tamim bin Hamad Al-Thani und des türkischen Präsidentendarstellers Recep Tayyip Erdoğan, vermag das Dokument nur zu enttäuschen.

Sind die Rückkehr der letzten noch lebenden jüdischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas und der Transfer der Überreste von – bisher – vier ermordeten Opfern der islamistischen Bestien nach Israel unbestreitbar das Verdienst Donald J. Trumps, ist diese »Erklärung über dauerhaften Frieden und Wohlstand« eines amerikanischen Präsidenten unwürdig: Als schwülstige Bauchpinselei überzeugt sie, inhaltlich aber hat sie außer leeren Phrasen wenig zu bieten.

Weder erwähnt das Dokument die Hamas noch verurteilt es ihren barbarischen Überfall auf den jüdischen Staat am 7. Oktober 2023 oder stellt unmißverständlich klar, daß die Islamisten keinerlei Rolle mehr in Gaza noch anderswo spielen dürfen. Das hätte freilich auch verlangt, daß sich zwei ihrer neben dem islamistischen Regime in Teheran größten Unterstützer von ihr lossagen und damit ihre Mitverantwortung an den Verbrechen der Hamas einräumen.

Gerade damit aber vergibt das Dokument wichtige Chancen. Schon verstoßen die Islamisten mit der Zurückhaltung der Überreste ermordeter Geiseln gegen den 20-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten, schon ziehen ihre Horden wieder mordend durch Gaza, was sich sogar bis nach Deutschland herumgesprochen hat, und von einem Frieden mit Israel oder auch nur einer Anerkennung der Existenzrechts des jüdischen Staates sind (nicht bloß) sie weit entfernt.

Hieß es am Montag kurzzeitig, der israelische Premier Benjamin Netanjahu würde an der Zeremonie zur Unterzeichnung der »Trump Declaration« teilnehmen, wird am Tag darauf gemeldet, Vertreter arabischer Regimes, aber auch »Präsident« Recep Tayyip Erdoğan und der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hätten für seine Wiederausladung gesorgt. Mit seinem Namen und seiner Unterschrift hat Donald J. Trump dieses antisemitische Schauspiel legitimiert.

Held des Tages

Während die ersten der verbliebenen jüdischen Geiseln der Hamas durch die israelischen Streitkräften nach Israel transportiert wurden, landete die Maschine des amerikanischen Präsidenten auf dem Airport Ben Gurion. Auf Donald J. Trumps Plan stehen eine Rede im israelischen Parlament, der Knesset, Gespräche mit Premier Benjamin Netanjahu und Treffen mit zurückgekehrten Geiseln und Angehörigen, bevor er im ägyptischen Sharm El Sheikh erwartet wird.

Dort soll eine »Friedenskonferenz« stattfinden, zu der Washington und Kairo eingeladen und zu der zahlreiche Regierungschefs, darunter der deutsche Kanzler Friedrich Merz, sich aufgemacht haben nach Ägypten. Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat, wohl auf Einladung seines Gasts aus Washington, kurzfristig seine Teilnahme zu- und doch wieder abgesagt. In Gaza demonstrieren derweil paradierende »Kämpfer« der Hamas ihren Herrschaftsanspruch.

Ist mit der hoffentlich baldigen Übergabe der in der Gewalt und von der islamistischen Terrororganisation ermordeten jüdischen Geiseln ein Ziel Jerusalems in der Israel aufgezwungenen Auseinandersetzung wohl erreicht, zeigt die offene Präsenz der islamistischen Terroristen in dem Gebiet, daß das andere Kriegsziel Israel, nämlich die Zerschlagung der Terrororganisation, weiterhin aktuell ist. Mit der Hamas bleiben Stabilität und ein anhaltender Frieden unmöglich.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul floskelt unterdessen, »sowohl Israel als auch die Palästinenser hätten erkannt, daß mit Gewalt keine Lösung zu erzielen sei«, während bereits erste aus Gefängnissen in Israel entlassene »palästinensische« Terroristen, die dort teils lebenslange Haftstrafen verbüßten, mit begeistertem Beifall und Jubel in Gaza begrüßt wurden. Ist der Held des Tages – neben den jüdischen Geiseln – ein Amerikaner und kein Deutscher, hat das einen Grund.

Bröckelnde Fassade

In Städten in ganz Australien haben am Wochenende mehrere zehntausend Menschen gegen ein Ende des Krieges zwischen der Hamas und Israel protestiert. Allein in Sydney nahmen 30.000 Menschen an den von der Palestine Action Group organisierten Aufmärschen gegen die seit Freitag geltende Waffenruhe teil, wie die als »propalästinensisch« bezeichneten Veranstalter mitteilen. Insgesamt hatten sie in 27 Städten des Landes ähnliche Demonstrationen angemeldet.

Während die israelischen Streitkräfte mit der Einstellung ihrer Kampfhandlungen und einem Rückzug innerhalb Gazas die erste Phase des von Präsident Donald J. Trump vermittelten Deals mit der Hamas umsetzten und damit den Weg freimachten für die Freilassung der letzten jüdischen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation, sind zumindest deren australische Anhänger offenbar zutiefst enttäuscht davon, daß vorerst die Waffen schweigen sollen.

Was sich da »palästinasolidarisch« zusammenrottete und auch anderswo noch versammeln wird, sind keine »Friedens-« oder »Menschenrechtsaktivisten«, sondern das begeisterte Publikum jenes Massakers, mit dem die Hamas und deren Komplizen aus der international gepäppelten »palästinensischen Zivilgesellschaft« ihre »Al-Aksa-Flut« lostraten. Es sind die Claquere der Babyschlächter und Vergewaltiger, die auf eine Fortsetzung der bestialische Mordorgie hoffen.

Wird international bereits ein »Wiederaufbau« Gazas geplant, zu dessen Grundvoraussetzungen eine Entwaffnung der Hamas zählen und für dessen dauerhaften Erfolg eine nicht minder anhaltende Deradikalisierung der »Palästinenser« zwingend ist, bestätigen diese tatsächlich ordinär antisemitischen Aufmärsche unter der »Palästina«-Flagge der terroristischen PLO die schlichte Notwendigkeit der Umsetzung beider Forderungen vor jedem weiteren Schritt in Gaza.

Keine Zeit für Geschenke

Einen Tag nach Beginn der jüngsten Waffenruhe im irreführend so genannten »Gaza-Krieg«, der, es muß offenbar immer wieder daran erinnert werden, als Vernichtungskrieg gegen den jüdischen Staat und dessen Mehrheitsbevölkerung von der Hamas vom Zaun gebrochen wurde, scheint ein längerer Frieden bereits ausgemacht zu sein, obgleich noch nicht einmal sicher verabredet ist, daß die islamistische Terrororganisation nachhaltig entmachtet wird.

Während die Hamas weder ihre letzten jüdischen Geiseln freigegeben hat noch ihre »Kämpfer« ihre Waffen abgegeben haben oder sich gar dazu bekannt haben, jene angedachte internationale Verwaltung Gazas und deren Entscheidungen zu akzeptieren, die der 20-Punkte-Plan von Präsident Donald J. Trump vorsieht. Und doch stehen all die schon wieder Schlange, die schon den letzten »Wiederaufbau« Gazas finanziert haben und den davor und den davor.

Vereinte Nationen, Europäische Union, deren Mitglieder und all die »NGO«, die bereits in der Vergangenheit mit ihrem Engagement in Gaza der Hamas erst die Vorbereitungen ihrer Überfälle auf Israel und schließlich das bösartigste antisemitische Pogrom seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ermöglicht haben, überbieten sich gegenseitig mit ihren Sach- und Geldzusagen. Das ist nicht human, nicht einmal wagemutig, sondern einfach nur fahrlässig.

Denn weder die Hamas noch die »Palästinenser«, die ihr mehrheitlich und durchaus freiwillig Beifall spendeten und ihre Verbrechen begeistert feierten, haben einen solchen Vertrauensvorschuß verdient. Wenig spricht dabei gegen existenzerhaltende Hilfe. Die allerdings wird längst geleistet. Alles jedoch, was über sie hinausgeht, sollte den »Palästinensern« erst dann zuteil werden, wenn sie nachweislich Fortschritte gemacht haben in ihrer Deradikalisierung.

Einen »Wiederaufbau« Gazas, der lediglich einer Rückkehr zum Status quo ante gliche, kann und darf es nicht geben. Das sollte auch und gerade den Gebern klar sein, die jetzt dennoch schon wieder den fünften oder sechsten Schritt machen wollen, bevor der erste überhaupt gemacht wurde. Glaubwürdig für Frieden ist nur, wer jetzt den »Palästinensern« die Einsicht abverlangt, daß sie nicht Opfer sind, daß sie sich ihrer (Mit-)Verantwortung stellen.

Spendierlaune

Die Regierung in Berlin sucht offenbar eine führende Rolle bei einem Wiederaufbau Gazas. Wie unter Berufung auf Außenpolitiker der von Kanzler Friedrich Merz geführten Koalition berichtet wird, soll sich Deutschland zunächst »aktiv« an einer Wiederaufbaukonferenz für den Küstenstreifen und danach wohl auch in der Praxis in Gaza engagieren. Außerdem will Berlin sich auch »bei der politischen Umsetzung eines Gaza-Abkommens einbringen«.

Gehörte Deutschland bereits in den Jahren vor 2023 zu den großzügigsten Geldgebern der »Palästinenser«, scheint Berlin nicht bereit, Lehren aus seiner bisherigen »Palästina«-Politik zu ziehen: Es war auch deutsches Geld, das – direkt oder über die EU und die Vereinten Nationen – nach Gaza floß und dafür sorgte, daß die Hamas dort einen Vernichtungskrieg gegen Israel vorbereiten konnte, zu dem das Pogrom vor zwei Jahren den Auftakt bilden sollte.

Erklärten die Unionsparteien in der Opposition etwa noch, es sei »nicht erst seit dem barbarischen Massaker vom 7. Oktober« bekannt, »dass in Schulen und Einrichtungen« der UNRWA »in Gaza seit Jahren blinder Hass und die Vernichtung der Juden propagiert« würden, und verlangten sie daher ein Ende der deutschen Finanzierung des berüchtigten »Hilfswerks«, sagten sie ihm im Koalitionsvertrag schon wieder (unter wolkigen Auflagen) Unterstützung zu.

Fragten Unionsabgeordnete die Vorgängerregierung sogar noch gezielt nach Förderprojekten – beispielsweise das mit dem schönen Titel »UNRWA Rehabilitierung von Wohnraum in Gaza« – und danach, »mit welchen konkreten Maßnahmen« das federführende BMZ habe sicherstellen können, daß die ausgezahlten Mittel »nicht direkt oder indirekt an die Hamas oder andere terroristische Organisationen gelangten«, ist ihr Wissensdurst inzwischen erloschen.

Dabei sorgt gerade diese Maßnahme doch noch immer für Fragezeichen: Spätestens am 31. Januar 2024 wurde ihr ein »Auszahlungsfortschritt« von 100 Prozent attestiert, zwischenzeitlich erreichte er 200 Prozent. Darüber, was genau mit den ausgeschütteten 11 bzw. 22 Millionen Euro bezahlt wurde und mit welchem Ausgang, hüllte sich die Regierung von Kanzler Olaf Scholz in Schweigen, während die des Friedrich Merz heute keinen Aufklärungsbedarf sieht.

Im Oktober 2014 erklärte der damalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier anläßlich einer Wiederaufbaukonferenz für Gaza, »wir« dürften »ein Zurück zum Status Quo« dort nicht zulassen«, Gaza dürfe »nicht mehr von der Hamas und anderen Extremisten als Waffenlager mißbraucht werden«. Statt schon wieder Millionensummen zu versprechen, wäre es weit angemessener, zunächst einmal herauszufinden, weshalb aus diesem Vorsatz nichts wurde.

Helden

Am Montag ist Greta Thunberg zusammen mit 170 weiteren Aktivisten zurückgekehrt nach Europa. Nach Stunden in zionazistischer Gewalt, in denen vor allem die schwedische Menschenrechtsaktivistin schwerster Folter ausgesetzt war – so wurde ihr nicht nur ein Kissen verweigert und sie gezwungen, auf einer harten Unterlage zu sitzen, sondern ihr und ihnen nicht einmal Kaffee gereicht – waren die Aktivisten gestern nach Griechenland abgeschoben worden.

Sie alle hatten an der »Global Sumud Flotilla« teilgenommen, die Ende August aufgebrochen war, um dringend benötigte Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Die rund 40 Boote waren nach einer orchestrierten Verleumdungskampagne in einem Akt der Staatspiraterie von der israelischen Armee aufgebracht und ihre Passagiere, unter ihnen auch Deutsche, gegen ihren Willen illegal nach Israel in ein berüchtigtes Foltergefängnis im Süden der zionistischen Entität verschleppt worden.

Nach all den Torturen, die die Aktivisten dort erleiden mußten – und viele noch erleiden -, wurden sie bei ihrer Ankunft von einer begeisterten Menge mit ihnen solidarischer Menschen empfangen und in Sprechchören und mit Applaus gefeiert. Auf Fotos, die die Aktivisten bei ihrer Ankunft zeigen, sind noch die Spuren der schweren Mißhandlungen zu erkennen, denen sie in der Hand ihrer Entführer hilflos ausgeliefert waren. Dennoch gaben sie sich ungebrochen.

Hatte das zionistische Regime ursprünglich behauptet, keine Hilfsgüter auf den beschlagnahmten Booten gefunden zu haben, mußte es inzwischen einräumen, daß bei Durchsuchungen der über 40 Boote der Solidaritätsflotte rund zweitausend Kilogramm Lebensmittel und medizinische Güter beschlagnahmt zu haben. Ein LKW kann lediglich etwa 20 Tonnen Hilfsgüter transportieren. Am Sonntag passierten den Angaben zufolge knapp 600 Laster die Übergänge nach Gaza.

Abschreckendes Beispiel

Irland scheint weiter entschlossen, das erste europäische Land seit 1945 zu werden, das Handelsbeziehungen mit Juden kriminalisiert. Arbeiten irische Parteien bereits seit vielen Jahren an gesetzlichen Regelungen für antijüdische Boykottmaßnahmen, nahmen diese Bemühungen Ende Juni eine möglicherweise entscheidende Hürde. Mit abschließenden juristischen Prüfungen wurde die letzte Phase im Gesetzgebungsprozeß eingeleitet.

So bigott wie krude damit begründet, Irland erhebe mit ihm »seine Stimme gegen den Völkermord in Gaza«, soll das Gesetz den Handel mit Waren und Dienstleistungen »jüdischer« Unternehmen aus den umstrittenen Gebieten unter Strafe stellen. Regte sich kein Widerstand der lokalen »Zivilgesellschaft« gegen das antisemitische Projekt und blieb auch das organisierte Europa stumm, machten allerdings amerikanische Politiker dagegen mobil.

Ihr Einspruch, der auf die Folgen eines solchen Boykotts auf die amerikanisch-irischen Wirtschaftsbeziehungen hinwies – mehr als jeder zehnte Ire arbeitet für ein US-Unternehmen, das seine EU-Zentrale in dem Land hat – führte nun offenbar dazu, daß die irische Wirtschaft versucht, Dublins Furor etwas zu bremsen. Der Geltungsbereich der irischen Boykottgesetze könnte danach auf vergleichsweise nachrangige Lebensmittelimporte aus Israel beschränkt werden.

Sicher ist das gleichwohl noch nicht, gibt es doch viele irische Politiker, die an ihrer Überzeugung festhalten, daß ihr Land so »seine Stimme gegen den Völkermord in Gaza« erheben müsse. Ohnehin zählt Irland innerhalb der EU zu den lautesten Befürwortern antijüdischer Sanktionen. Selbst falls der amerikanische Protest also erfolglos bleibt, zeigt er doch, daß Antisemitismus seinen Preis fordert, daß er nicht »nur« Juden bedroht, sondern letztlich die Freiheit aller.

Ist es wohl vergebens, in Dublin auf baldige Besserung zu hoffen, könnte das irische Beispiel aber noch andere davor bewahren, vollends dem Wahn zu verfallen.

Krokodilstränen

Kaum ein paar Stunden auf israelischem Boden, wetteifern Greta Thunberg und ihre narzißtischen Spießgesellen schon mit jenen, denen sie angeblich Hilfe bringen und Aufmerksamkeit bescheren wollten, um Schlagzeilen und darum, wessen Leid das größere sei. »Die kleine Greta«, erklärt da so exemplarisch wie hemmungslos der türkische »Aktivist« Ersin Celik, sei vor seinen Augen von israelischen Sicherheitskräften behandelt worden, »wie das einst die Nazis gemacht« hätten.

Deutlicher, als es dieser Teilnehmer der von den israelischen Streitkräften erfolgreich aufgebrachten »Global Sumud Flotilla« mit seiner dreisten Verleumdung tut, läßt sich dieses aus dem unmittelbaren Umfeld der Hamas organisierte antisemitische Projekt gar nicht bloßstellen. Mit seinen Worten verharmlost dieser »Menschenrechtsaktivist« nicht »nur« die von Deutschen und ihren Helfershelfern begangenen Menschheitsverbrechen und leugnet sie damit letztlich.

Sie zeigen auch, daß es »der kleinen Greta«, ihm und all ihren gemeinsamen Spießgesellen darum geht, selbst im Mittelpunkt zu stehen. Denn wer mit solchen Superlativen ins Rampenlicht drängt, verdrängt damit selbstverständlich jene, um die es doch angeblich gehen sollte, die »Palästinenser« in Gaza, von denen es zumindest heißt, sie erlebten allerlei Ungemach. Immerhin soll ein »Hungerkrieg« geführt werden gegen sie, die Behauptung eines »Völkermords« steht im Raum.

Doch statt über sie zu reden oder gar von den weiterhin in der Gewalt der Hamas befindlichen jüdischen Geiseln und deren Erlebnissen, jammert Greta Thunberg über möglicherweise knapp bemessene Essensrationen in israelischer Sicherheitshaft – während gleichzeitig andere Flotten-»Aktivisten« einen Hungerstreik ausriefen, was ihrem peinlichen Barmen gegenüber schwedischen Diplomaten, mit denen sie selbstverständlich kommunizieren konnte, noch die Krone aufsetzt.

Die erbärmliche Selbstdemontage der »Global Sumud Flotilla« sollte gleichwohl nicht davon ablenken, daß hinter ihr mit der Hamas eine terroristische Organisation steckt, die nach wie vor über einige Macht in Gaza und, ist zu befürchten, auch dem Rest der Welt verfügt, wo sie jedenfalls noch zu viele Anhänger zu mobilisieren vermag. Mögen die »Global Sumud Flotilla« und ihre »kleine Greta« auch gescheitert sein, die Islamisten sind es – leider – wohl noch lange nicht.

Süddeutsche Qualitätspropaganda

Es ist erstaunlich, wie viele Desinformationen sich in einem aus kaum einem Dutzend Sätzen bestehenden Kommentar nicht nur unterbringen, sondern auch noch von einer »Qualitätszeitung« veröffentlichen lassen, wenn es nur darum geht, Israel ins Unrecht zu setzen. Dessen Streitkräfte haben am Freitag bekanntlich unblutig den Versuch der aus rund 40 Booten bestehenden »Global Sumud Flotilla« vereitelt, unkontrolliert nach Gaza zu gelangen.

»Palästinensern« in Gaza dürfte das Ende auch dieses Versuchs Greta Thunbergs, die israelische »Blockade« Gazas auf dem Seeweg zu durchbrechen, reichlich gleichgültig sein. Um so größer ist der Ärger darüber etwa bei Ronen Steinke in der Süddeutschen Zeitung. Immerhin hält er einleitend fest, daß Israel das Recht habe »zu verhindern, dass über das Mittelmeer neue Waffen oder Rüstungsgüter in den Gazastreifen hineingeschmuggelt werden«.

Dann jedoch wird es schnell fragwürdig. »Bei der Durchsuchung« der aufgebrachten Boote, erklärt der Kommentator, habe sich »herausgestellt hat, dass sie tatsächlich keine Waffen an Bord haben, sondern nur: Reis, Konserven, Palästinaflaggen, Greta Thunberg und andere Europäer«. Von Reis und Konserven aber fanden weder israelische Streitkräfte noch die Polizei nach Auskunft ihres Außenministerium keine oder auch nur nennenswerten Spuren.

Freilich, die Boote der »Global Sumud Flotilla« wurden auch mit Lebensmitteln beladen, wie nicht zuletzt die »Aktivisten« selbst erklären und mit Bildern und Videos belegen. Doch 462 Passagiere, die bis zu ihrer Festsetzung teils 4 Wochen unterwegs waren, wollen während dieser Zeit eben auch verpflegt werden. Wer jedenfalls wie der Kommentator behauptet, es seien »Reis« sowie »Konserven« gefunden worden, ist das nach gegenwärtigem Stand reine Spekulation.

Die braucht Ronen Steinke indes, um zur nächsten fragwürdigen Behauptung überzuleiten: Die angeblich gefundenen Hilfsgüter könnte Israel »durch eine unabhängige humanitäre Organisation« nach Gaza bringen und dort verteilen lassen, das sei »völkerrechtlich erlaubt«. »Nur«, fügt er an, »in Wahrheit existiert eine solche unabhängige humanitäre Organisation gar nicht mehr, seit Israel die Verteilung von Nahrung komplett an sich gerissen [!]« habe.

Tatsächlich melden die Vereinten Nationen, daß noch im gesamten Monat September mehrere Organisationen neben der von Jerusalem und Washington unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF) Hilfsgüter in Gaza verteilt haben: Der Inhalt von 340 Paletten wurde durch die Global Empowerment Mission (GEM) in dem Gebiet ausgegeben, der von 540 Paletten durch das Internationale Rote Kreuz, jener von 634 durch den UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA).

Hilfsgüter von 3.724 Paletten verteilte UNICEF im gleichen Zeitraum in Gaza, das »Kinderhilfswerk« der Vereinten Nationen, die Ladung von 5.673 Paletten die Organisation World Central Kitchen (WCK), die von immerhin noch 1.245 die WHO, die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen. Es ist möglich, daß sie alle zwischenzeitlich geräuschlos aus Gaza abgezogen sind, wahrscheinlicher, daß der Kommentator Fakten unterschlägt, so sie ihm nicht passen.