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»Einsatz für die Zukunft Gazas«

Für die SPD gibt Reem Alabali Radovan im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Am Sonntag ist sie nach Israel aufgebrochen, der ersten Station einer Reise, die sie auch nach Jordanien und Saudi-Barbarien führen soll. Angekündigt ist zudem ein Abstecher nach Ramallah, wo das Regime der Terrororganisation PLO und deren »Präsident« Abu Mazen ihren Sitz haben.

Angesichts der Erfolge bisheriger deutscher Gaza-Politik ist nicht nur das offizielle Motto, unter dem die Reise der Ministerin steht, ausgesprochen gelungen: »Alabali Radovan setzt ihren Einsatz für die Zukunft Gazas fort«. Auch ein Gespräch mit dem Deutschlandfunk beginnt sie vielversprechend: »Zunächst einmal verurteile ich den Angriff auf das Krankenhaus auf das schärfste«, breitseitet Reem Alabali Radovan, um sogleich aufzuzählen, was sie von Israel erwarte.

Zu dem »Angriff auf das Krankenhaus« hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu längst mitgeteilt, was es dazu zu sagen gilt. Doch das kümmert die Genossin Ministerin ganz offenbar wenig, wenn sie wettert, »es ist schockierend, daß Krankenhäuser angegriffen werden, daß Zivilisten weiterhin getötet werden, aber auch Journalisten«, und damit von einem einzelnen Vorkommnis zur verleumderischen Verallgemeinerung übergeht.

Es folgen eine tiefe Verbeugung vor den Vereinten Nationen und ein Bekenntnis zu ihnen. »Ich vertraue natürlich auf die Informationen der UN-Organisation, die unterstützen wir natürlich auch, mit denen wir auch eng zusammenarbeiten«. Die Vereinten Nationen und deren IPC, um die es hier konkret geht, meinen auch, »die gegenwärtigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen begannen mit schweren Bombardements am 7. Oktober 2023«.

Doch zurück zur Fortsetzung Reem Alabali Radovans heldenhaften »Einsatz[es] für die Zukunft Gazas«. Dazu hat sie nämlich tatsächlich so etwas wie eine Vorstellung: »Klar ist, die Hamas hat keine Zukunft mehr, sie darf keine politische Rolle spielen, sie muß entwaffnet werden«. Wie das jedoch bewerkstelligt werden könnte, dazu schweigt die Ministerin. Fest steht für sie lediglich, daß diese Ziele nicht militärisch erreicht werden sollen.

Wer sich jedoch nach »eine[m] sofortigen Waffenstillstand« ruft, kann kaum ernsthaft auf ein Verschwinden der Hamas aus Gaza und – vor allem – den Köpfen der »Palästinenser« hoffen. Und damit stellt auch Reem Alabali Radovan sich und ihr ganzes widersprüchliches Geschwätz bloß. Statt sich klar an die Seite Israels zu stellen, des jüdischen Staates, dem dieser Krieg von den Islamisten aufgezwungen wurde, delegitimiert sie dessen Existenzkampf.

Irischer Wahn

Wenn eine Organisation, die ernsthaft erklärt, »die gegenwärtigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen begannen mit schweren Bombardements am 7. Oktober 2023«, behauptet, inzwischen herrsche eben dort eine sich ausweitende »Hungersnot«, werden sie und ihre »Experten« nicht etwa ausgelacht, sondern zur Stichwortgeberin für allerlei wirre Gestalten, von denen manche es freilich dennoch – oder gerade deshalb? – ziemlich weit gebracht haben.

Michael D. Higgins zum Beispiel ist noch immer irisches Staatsoberhaupt, obgleich er doch spätestens seit jenem 7. Oktober 2023 bereits wiederholt seinen fortschreitenden Wahnsinn unter Beweis gestellt hat. Nun hat er in einem Interview seine Forderung nach einem internationalen Militäreinsatz in Gaza wiederholt. Israel, verlangt er, sollte durch Streitkräfte der Vereinten Nationen gezwungen werden, Hilfslieferungen nach Gaza zuzulassen.

Daß nicht der Transport von Hilfsgütern nach Gaza das Problem sein könnte, sondern deren Weiterbeförderung dort, hat dem greisen Präsidenten offenbar niemand verraten. Während die auch von Irland boykottierte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) täglich etwa 1,5 Millionen Mahlzeiten verteilen und entsprechenden Nachschub sichern kann, »verlieren« die Vereinten Nationen und mit ihnen liierte »NGO« regelmäßig ganze »Hilfslieferungen« an die Hamas.

Es wäre also womöglich in der Tat darüber nachzudenken, Hilfstransporte und Verteilstellen militärisch abzusichern. Doch gerade darum geht es Michael D. Higgins ja nicht, bedeutete das doch anzuerkennen, daß nicht Israel sanktioniert, sondern die islamistische Terrororganisation verfolgt und dauerhaft ausgeschaltet werden muß, was derweil wichtiger Teil des Kampfauftrags der israelischen Streitkräfte ist. Doch für den irren Iren sind die ja die Bösen.

Gefälligkeitsgutachten

»Experten« der Vereinten Nationen haben am Freitag »offiziell« eine »Hungersnot« in Teilen Gazas diagnostiziert. Kündigte UN-»Nothilfekoordinator« Tom Fletcher erst kürzlich mit großer Geste den grausamen Hungertod von 14.000 Babies innert 48 Stunden an, die ihm den Gefallen dann freilich doch nicht taten, ließ er es sich nicht nehmen, am Freitag dem neuesten antisemitischen Greuelmärchen zu weltweiter Aufmerksamkeit zu verhelfen.

»Es herrscht eine Hungersnot«, wiederholte er seine Beschwörungsformel wieder und immer wieder, »es herrscht eine Hungersnot«. Und damit wirklich niemand auf die Idee kommt, nach der Verantwortung der Hamas für die Situation in Gaza zu fragen, leitete Tom Fletcher das Finale seiner Vorstellung mit der Ankündigung »meine[r] Bitte, mein[es] Appell[s], meine[r] Forderung an Premierminister Netanjahu und alle, die ihn erreichen können«, ein.

Während Geschäfte in Gaza mit Brotaufstrich werben, den kein aufrechter »Menschenrechtsaktivist« je zu kaufen erwägen wagte, und es aus Berlin heißt, es kämen längst »jeden Tag weit mehr Hilfslieferungen« an in Gaza »als zur Verhinderung einer Hungersnot notwendig wären«, machen die Vereinten Nationen Israel für eine solche verantwortlich. Denn nicht an die Hamas richtet Tom Fletcher seinen Appell, sondern an den israelischen Regierungschef.

Auf der Basis einer fragwürdigen Deutung noch viel fragwürdigerer »Daten«, die nämlich von der Hamas stammen, durch eine Initiative, an der neben der Weltorganisation zahlreiche westliche Regierungen beteiligt sind, fordern die Vereinten Nationen eben nicht die islamistische Terrororganisation auf, ihren Krieg gegen den jüdischen Staat zu beenden, sondern verdammen Israel. Das ist nicht bloß irgendwie voreingenommen, das ist unverhüllter Judenhaß.

Wahnsinn

Auf ihrer Website schrieb die UNRWA, das berüchtigte »Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten«, am 2. Oktober 2023, in Gaza lebten »rund 2,1 Millionen Menschen«. Wer die gleiche Website heute aufruft, kann dort nachlesen, was davon nach beinahe zwei Jahren »Hungerkatastrophe« und »Genozid« noch übrig ist: »Der Gaza-Streifen hat eine Bevölkerung von ungefähr 2,4 Millionen Menschen«.

Dennoch werden Funktionäre der Vereinten Nationen, ihrer »humanitären« Unterorganisationen und in der Folge viele Regierungen nicht müde, die Lage in Gaza in düstersten Tönen zu malen. Inzwischen ist es daher schon selbstverständlich, dem jüdischen Staat schlimmste Verbrechen anzudichten, zugleich jedoch die Hamas zu verharmlosen, der islamistischen Terrororganisation gar »politische« Qualitäten zu bescheinigen.

Und immer mehr Staaten haben keinerlei Problem damit, Israel zum Paria zu erklären und es auszugrenzen, indem sie ankündigen, demnächst einen Staat »Palästina« anerkennen zu wollen. Sie wollen Jerusalem vor vollendete Tatsachen stellen, obwohl sie wissen, daß jene »Zwei-Staaten-Lösung«, die sie vorgeben, damit »retten« zu wollen, günstigenfalls als zwischen »Palästinensern« und Israel zuvor ausgehandelte funktionieren könnte.

Und natürlich wissen sie auch, daß sie schon mit ihren Absichtserklärungen die islamistische Terrororganisation und deren Unterstützer legitimieren und stärken. Und gerade nicht Kräfte, die auf Gespräche drängen. Eine Anerkennung »Palästinas«, stellte das Regime in Teheran bereits vor einiger Zeit fest, beweise, daß der Weg des »Widerstands« der einzig richtige sei, daß »die Palästinenser ihre Ziele nicht durch Verhandlungen erreichen können«.

Wer freilich trotz eines doch eigentlich recht deutlichen Bevölkerungswachstums in Gaza an einen (drohenden oder gerade realisierten) »Völkermord« glaubt, glaubt auch, durch Geschenke an islamistische Terroristen Frieden stiften zu können.

Entlarvende Empörung

Das französische Staatsoberhaupt Emmanuel Macron hat mit Empörung auf ein Schreiben des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu reagiert, in dem der dem französischen Präsidenten mitverantwortlich macht für die Zunahme des Antisemitismus in dem europäischen Land. Solche Vorwürfe, heißt es aus Paris, seien »verwerflich und irrig«. Frankreich schütze »seine jüdischen Bürger und werde« dies immer tun.

Auch der französische Europaminister Benjamin Haddad wies die Vorwürfe des israelischen Regierungschefs zurück. »Frankreich«, ließ er wissen, habe »im Kampf gegen Antisemitismus keine Lektionen zu lernen«. Das Schreiben Benjamin Netanjahus, kündigte die Präsidialverwaltung in Paris weiter an, werde »nicht unbeantwortet bleiben«. Frankreich will in diesem September »Palästina« offiziell als Staat anerkennen.

Die wütenden französischen Reaktionen auf den Brief aus Israel sind bezeichnend. Selbst wer nicht jede Entscheidung des israelischen Ministerpräsidenten für besonders weise hält, wird kaum leugnen können, daß seine Vorwürfe begründet sind. Bewog das antisemitische Klima schon lange vor 2023 viele französische Juden dazu, dem Land dauerhaft den Rücken zu kehren, hat das Ausmaß antisemitische Vorfälle seither weiter dramatisch zugenommen.

Allein im 1. Quartal 2024 etwa stieg die Zahl judenfeindlicher Angriffe in Frankreich im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um mehr als 300 Prozent. Den Organisatoren einer von vielen gesellschaftlichen Akteuren noch im November 2023 mitgetragenen Demonstration in Paris gegen den verbreiteten wahnhaften und nicht selten tödlichen Haß auf Juden hatte das französische Staatsoberhaupt da schon die kalte Schulter gezeigt.

Und auch mit seinem Einsatz beispielsweise gegen die Teilnahme israelischer Unternehmen an internationalen Ausstellungen für militärische Güter in dem Land zeigte Emmanuel Macron neben seiner steten »Kritik« am Vorgehen Israels gegen die Hamas in Gaza, die Hisbollah im Libanon oder das islamistische Regime in Teheran, wo jedenfalls er steht. Und natürlich bestätigte und befeuert er damit den Antisemitismus.

Die freilich bereits mehrfach verschobene Anerkennung »Palästinas« als Staat durch Paris, die ausdrücklich als »Drohung« gegen Jerusalem gerichtet ist, bestätigt nur endgültig, daß das Frankreich Emmanuel Macrons sich an der Seite der Feinde jüdischer staatlicher Souveränität sieht. Und das bleibt eben auch nicht folgenlos für die Lage in Frankreich selbst. Mit seiner selbstgefälligen Empörung stellt Paris sich einmal mehr selbst bloß.

Wichtiger Einwurf

Mit Streiks wollen am Sonntag Menschen in ganz Israel an das Schicksal von noch immer 50 jüdischen Geiseln in der Gewalt der Hamas und ihrer Komplizen in Gaza erinnern und gegen die ihrer Ansicht nach unzureichenden Bemühungen der Regierung in Jerusalem zu deren Befreiung protestieren. Zu den Demonstrationen, die von vielen Organisationen und Institutionen unterstützt werden, hat das Forum der Geisel-Angehörigen aufgerufen.

Der »Generalstreik«, der mit ersten Aktionen bereits um 6:29 Uhr begann – zu dieser Zeit durchbrachen am 7. Oktober 2023 Hamas-Terroristen und ihre Helfershelfer israelische Grenzanlagen -, soll einen Tag dauern. In Tel Aviv fand eine Großkundgebung statt, zu der Teilnehmer aus dem ganzen Land anreisten, darunter viele prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft; auch Staatsoberhaupt Isaac Herzog wurde erwartet.

In seiner Ansprache wandte sich Isaac Herzog sehr zutreffend auch an die internationale Öffentlichkeit und wies deren einseitige »Kritik« an Israel zurück. »Hören Sie auf mit Ihrer Heuchelei«. Es brauche keinen verstärkten Druck auf Israel, sondern auf die Hamas. »Sie wollen, daß mehr Hilfsgüter geliefert werden, daß sich die Lage [in Gaza] ändert? Dann beugen Sie sich nicht der Hamas, sondern fordern Sie von ihr, zuerst die Geiseln freizugeben.«

Und das ist in der Tat ein wichtiger, vor allem aber ein nur zu berechtigter Appell. Unabhängig davon nämlich, was von der Strategie Jerusalems zu halten ist, ist es noch immer die islamistische Terrororganisation, die es in der Hand hat, wie lange der Krieg dauert und damit womöglich verbundene Entbehrungen von »Palästinensern«. Die Hamas allein – nicht Premier Benjamin Netanjahu – kann die Geiseln jederzeit freigeben und die Waffen stecken.

Helfer des Terrors

Mehr als 100 selbsterklärte »humanitäre Organisationen« haben in einem gemeinsamen Appell einmal mehr Israel vorgeworfen, ihre Arbeit in Gaza zu be- und verhindern. Mit neuen Vorschriften, klagen die »Nichtregierungsorganisationen«, darunter auch so berüchtigte »NGO« wie Oxfam oder Médecins Sans Frontières (MSF), mache Israel es ihnen nahezu unmöglich, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen und dort zu verteilen.

Die da barmen, wollen teilweise »seit Jahrzehnten in Gaza tätig« sein und gehörten wohl ohne Ausnahme zu den zuletzt knapp 250 Unterzeichnern eines weiteren Aufrufs, in dem sie noch im Juni das sofortige Ende der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) forderten, einer von den Regierungen in Jerusalem und Washington unterstützten Hilfsorganisation, die inzwischen 1,5 Millionen Mahlzeiten pro Tag in Gaza verteilt.

Demonstrieren »humanitäre Helfer«, die sich offen gegen die Ausgabe von Nahrung an »Palästinenser« in Gaza aussprechen, eine doch eher verstörende Auffassung von Menschlichkeit, scheint ihnen das allein nicht mehr zu reichen. Geblendet von ihrer Selbstgerechtigkeit gehen sie nun auch noch damit hausieren, »seit Jahrzehnten in Gaza tätig« gewesen zu sein – ganz so, als sei das ein Beleg herausragender Kompetenz.

Das Gegenteil ist der Fall: Wer »seit Jahrzehnten in Gaza« tätig war, konnte das spätestens seit 2007, seit sich die Hamas an die Alleinherrschaft in dem Gebiet putschte, nur unter deren Duldung und in Kooperation mit der islamistischen Terrororganisation sein. Selbst den Vereinten Nationen wird deshalb bescheinigt, in ihren »Schulen und Einrichtungen« in Gaza seien »blinder Hass und die Vernichtung der Juden propagiert« worden.

Fordern solche »humanitären Organisationen« ein Zurück zum Status quo ante, müssen sie sich fragen lassen, welche Verantwortung sie als Stützen des Hamas-Regimes dafür tragen, daß die Lage in dem Küstenstreifen ist, wie sie ist. Wenn sie es in Jahrzehnten nicht geschafft haben, dort einer Zivilgesellschaft zum Leben zu verhelfen, die die Islamisten längst zum Teufel gejagt hätte, sind sie als deren Komplizen mitschuldig.

Deshalb sollten »Palästinenser« ihnen nie wieder ausgeliefert werden.

Komplizen

Israelische Streitkräfte haben am Sonntag Anas al-Sharif getötet, einen Hamas-Terroristen, der auch von dem in Katar ansässigen Sender Al Jazeera als »Journalist« bezahlt wurde. Spätestens seit dem vergangenen Oktober war bekannt, daß der »Palästinenser«, um den so viele Journalistenverbände als »Kollegen« und auch so manche Regierung dennoch trauern, verantwortlich war für Raketenangriffe der Hamas auf israelische Zivilisten und Soldaten.

Nach bereits damals von den israelischen Streitkräften veröffentlichten Dokumenten gehörte Anas al-Sharif einer Einheit der islamistischen Terrororganisation in dem von der UNRWA betriebenen »Flüchtlingslager« Jabalia an und führte ein Kommando, das für Angriffe mit Raketen zuständig war. Dafür wurden er und seine Komplizen, manche davon ebenfalls auch als »Journalisten« tätig, auch regelmäßig von der Hamas bezahlt, wie Dokumente belegen.

Al Jazeera ist es seither so wenig wie anderen Medien gelungen, die durchaus schweren Vorwürfe der israelischen Streitkräfte gegen ihren »Kollegen« zu widerlegen. Hätten sie es gekonnt, wäre ihnen diese Gelegenheit, Israel und seine Streitkräfte ins Unrecht zu setzen, einerseits wohl entgangen. Andererseits hätten sie, sollte Anas al-Sharif tatsächlich kein Hamas-Terrorist gewesen sein, versuchen können, das Leben ihres »Kollegen« zu verlängern.

Ganz zweifellos manipulieren will, wer sich nun allerdings Überschriften ausdenkt wie: »Israel tötet Journalisten im Gazastreifen«. Das ist vor dem Hintergrund einer in weiten Teilen ohnehin antiisraelisch voreingenommenen Öffentlichkeit zwar durchaus eine leichte Übung. Doch die Lüge wird eben auch nicht plausibler oder gar wahr dadurch, daß dem »Kollegen« nachgerufen wird, er habe die »Hungersnot« in Gaza wie kein anderer dokumentiert.

Vielleicht hungern »Palästinenser« in Gaza, die »Hungersnot« in dem Küstenstreifen jedoch ist eine Propagandalüge der Hamas. Und wer könnte sie wohl besser verbreiten als ein »Multiplikator«, der auf ihrer Payroll steht? Ein Terrorist wird jedoch nicht dadurch zum Journalisten, daß er sich eine Weste mit der Aufschrift »Press« umhängt. Eine solche Camouflierung ist das Alltagsgeschäft der Hamas. Wer ihr auf den Leim geht, will ihr auf den Leim gehen.

Geschenk an die Hamas

In der Fragestunde des Deutschen Bundestags am 16. Oktober 2024 bestätigte Annalena Baerbock, die damalige deutsche Außenministerin, die Existenz eines Schreiben aus Israel, in dem dessen Regierung zusichert, deutsche Waffen im Rahmen des Völkerrechts einzusetzen. Zuvor war öffentlich geworden, daß die Regierung in Berlin bereits seit dem Frühjahr keine Waffenexporte mehr nach Israel genehmigt hatte.

Mit Armin Laschet war es ein Partei- und Fraktionskollege des heutigen deutschen Kanzlers Friedrich Merz, der der Außenministerin die entscheidende Frage stellte: »Sie haben gerade die Aussage von Präsident Herzog vom Februar zitiert, wenn ich das richtig sehe, wo er sich zum humanitären Völkerrecht bekennt. Was für einen Grund gibt es dann, das bei Israel monatelang noch kritisch zu hinterfragen?«

Denn genau das taten Annalena Baerbock und Robert Habeck als Mitglieder des Bundessicherheitsrats seinerzeit, als sie in dem Gremium auf weitere israelische Zusagen als Voraussetzung für die Beratung von Anfragen nach Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel drängten. Statt es beim Wort des israelischen Staatsoberhaupts Isaac Herzog zu belassen, erpreßten sie von Jerusalem weitere schriftliche Zusicherungen.

War dieses Verhalten gegenüber einem Verbündeten, der seine Existenz verteidigen mußte und noch immer muß, schon vor einem Jahr nur als ausgesprochen schäbig zu bezeichnen, wird es von Friedrich Merz’ Ankündigung vom Freitag, keine Exporte von Rüstungsgütern nach Israel zu genehmigen, die in Gaza eingesetzt werden könnten, sowie seinen Erklärungsversuchen vom Sonntag mühelos in den Schatten gestellt.

Wie er da wahrheitswidrig über einen »Konflikt« phantasierte, »der ausschließlich mit militärischen Mitteln gelöst werden soll«, der gar »Hunderttausende von zivilen Opfern fordern könnte«, das ist an Niedertracht kaum mehr zu überbieten. Weder setzt Israel ausschließlich auf militärische Mittel, noch legten oder legen die IDF es darauf an, die Zahl ziviler Opfer zu maximieren. Das ist allein die Taktik der Hamas.

Mit seinen haltlosen Unterstellungen zeigt Friedrich Merz, daß ihm Zusagen des israelischen Staatsoberhaupts und der Regierung in Jerusalem nichts wert sind. Sein Erklärungsversuch ist ein erneuter Affront gegenüber einem Staat, dem ein Krieg von einem Feind aufgezwungen wurde, der keinerlei Achtung hat vor menschlichem Leben. Friedrich Merz ist der Propaganda dieses Feindes aufgesessen. Und er macht sie sich zu eigen.

Grundlinien

Vor nicht ganz einem Jahr mußte die Regierung in Berlin einräumen, »seit März keine Kriegswaffenexporte nach Israel mehr genehmigt« zu haben. Das damals sechs Monate alte faktische Embargo durfte aber nicht so genannt werden, denn »es gibt keinerlei deutschen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel«, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte. Man beantwortete lediglich Anfragen nach Genehmigungen für Rüstungsexporte nicht.

Annalena Baerbock und Robert Habeck, die als maßgeblich verantwortlich gelten für das Embargo, das nicht Embargo genannt werden sollte, sind nicht mehr in ihren Ämtern, und der Bundeskanzler heißt inzwischen Friedrich Merz. Bemühten Amtsvorgänger Olaf Scholz und seine grünen Minister sich, ihre israelfeindliche erpresserische Politik geheimzuhalten, bis zu ihrem Auffliegen vergingen sechs Monate, machte Friedrich Merz seinen Entschluß am Freitag öffentlich.

Selbst seither abgetaucht, schickt der Vorsitzende der CDU nun seinen Kanzleramtschef Thorsten Frei vor, schönzureden, was freilich nicht mehr schönzureden ist. »Es darf«, erklärte der gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, »überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass die Grundlinien der deutschen Israel-Politik unverändert bleiben«, Deutschland unterstütze »Israel weiter bei allem, was notwendig ist, seine Existenz und seine Sicherheit zu verteidigen«.

»Was sind Ihre Solidaritätsbekundungen für den Staat Israel und die Menschen in Israel eigentlich wert«, fragte Friedrich Merz als »Oppositionsführer« im vergangenen Oktober im Bundestag, »wie müssen Ihre ständigen Beteuerungen der Sicherheit des Staates Israel als Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland in den Ohren der Menschen in Israel klingen, wenn Sie dem Land zugleich wesentliche Teile der Hilfe in einer so prekären Situation verweigern?«

Und nun läßt dieser Friedrich Merz »Hilfsgüter« über Gaza abwerfen, obwohl er weiß, daß die zum allergrößten Teil oder komplett in den Händen der Hamas landen, während sein Außenminister Johannes Wadephul gegen die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) intrigiert, eine humanitäre Organisation, die »Palästinensern« hilft, ohne daß die Islamisten davon profitieren. Und zugleich verweigert dieser Friedrich Merz Israel weitere Waffenlieferungen.

An der Verlogenheit praktizierter deutscher Israel-Politik hat sich in der Tat wenig geändert.